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Beenden Küng und Bissegger die Schweizer Durststrecke im WM-Zeitfahren?
Aus Sport-Clip vom 18.09.2021.
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2 Trümpfe im WM-Zeitfahren Mit Selbstvertrauen, aber ohne Druck: Küng will endlich WM-Gold

11 Jahre nach Fabian Cancellara stehen die Vorzeichen gut, dass die Schweiz dank Stefan Küng in einem WM-Zeitfahren wieder jubeln darf.

Gold hat er eben erst geholt, doch das nächste Edelmetall hat er bereits wieder im Visier: Eine gute Woche nach dem EM-Titel in Trento strebt Stefan Küng in Flandern seine Premiere an einer Weltmeisterschaft an. Und tatsächlich scheint die Ausgangslage günstig, das Selbstvertrauen ist da.

Ich habe keine Angst vor der Distanz.
Autor: Stefan Küng

«Wenn man 10 Tage vor der WM alle anderen schlägt, ist das sicher ein mentaler Vorteil», macht sich der 27-Jährige vor dem Rennen vom Sonntag Mut. Er habe in den letzten Tagen in seiner Heimat im Thurgau das WM-Zeitfahren simuliert und sich so den Feinschliff geholt: «In Flandern wird es topfeben sein mit wenigen Kurven. Zum Glück haben wir im Thurgau auch solche Strassen, das hat tiptop gepasst.»

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«Habe einen mentalen Vorteil»
Aus Sport-Clip vom 18.09.2021.
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Kein Druck, viel Vorfreude

Auch die Distanz von 43,3 Kilometern sorgt beim Fahrer des Teams Groupama-FDJ nicht für Sorgenfalten. Küng hat zuletzt gezeigt, dass ihm längere Zeitfahren zusagen. «Ich habe keine Angst vor der Distanz. In Tokio (über 22,1 km, Anm. d. Red.) konnte ich hinten raus auch aufdrehen. Ich weiss, dass ich im Vergleich zu den anderen auf dem 2. Streckenteil aufholen kann.»

Als frischgebackener Europameister wird am Sonntagnachmittag wohl auch mehr Druck auf den Schultern Küngs lasten. Er selber blendet dies jedoch aus: «Ich habe keinen Druck, sehe es mehr als Privileg, überhaupt hier sein zu dürfen. Bei allen Zeitfahren in diesem Jahr konnte ich meine Leistung abrufen, also werde ich es auch hier können. Alles passt, um am Sonntag Grosses vollbringen zu können.»

TV-Hinweis

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Das WM-Zeitfahren der Männer in Brügge mit den beiden Schweizern Stefan Küng und Stefan Bissegger können Sie am Sonntag ab 14:55 Uhr live auf SRF zwei mitverfolgen.

Die Konkurrenz ist gross

Auch wenn mit Primoz Roglic und Tom Dumoulin der Olympiasieger und -zweite von Tokio an der WM fehlen, bleibt die Konkurrenz namhaft. Mit Titelverteidiger Filippo Ganna (ITA) und dem Vorjahreszweiten Wout van Aert (BEL) sind auch jene zwei Fahrer dabei, die mit Küng im vergangenen Jahr in Imola aufs WM-Podest gestiegen sind. Auch dem zweifachen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (SLO) und dem belgischen Jungstar Remco Evenepoel (2019 WM-Zweiter) ist auf den Strassen Flanderns einiges zuzutrauen.

Und mit Stefan Bissegger hat die Schweiz gar noch einen zweiten Trumpf im Ärmel. Bereits in seinem ersten kompletten Jahr bei den Profis avancierte der gelernte Velomechaniker zum Siegfahrer. Gleich 3 der 7 Schweizer World-Tour-Erfolge 2021 gehen auf sein Konto. Insbesondere in den Zeitfahren machte der «Muni», wie er auch genannt wird, seinem Spitznamen alle Ehre. Es erstaunt deshalb auch nicht, dass Bissegger nach seinem 4. Platz an der EM nun das WM-Podest als Ziel ausgibt.

Als Weltmeister weiss man, dass das schöne Velo und das Trikot weg sind, wenn man nicht gewinnt.
Autor: Stefan Küng

Küng sieht sich denn auch nicht in der alleinigen Favoritenrolle, er trage das WM-Trikot ja nicht. «Es ist sicher besser, in der Rolle des Jägers zu sein. Als Weltmeister weiss man, dass das schöne Velo und das Trikot weg sind, wenn man nicht gewinnt.»

Der letzte Schweizer WM-Erfolg in einem Zeitfahren geht auf das Jahr 2010 zurück, als Fabian Cancellara seinen letzten von 4 Titeln holen konnte. Auch ein WM-Podium mit zwei Schweizer Fahrern gab es übrigens bereits einmal: 1996 in Lugano dank Alex Zülle (1.) und Tony Rominger (3.).

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«Ist besser, in der Rolle des Jägers zu sein»
Aus Sport-Clip vom 18.09.2021.
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Radio SRF 1, Bulletin von 17:10 Uhr, 18.09.21;

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