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Die Zweifel bei Chris Froome Ein weiterer Sieg mit Fragezeichen?

Chris Froome hat den Giro dank einer fulminanten Schlusswoche gewonnen. Nun folgt die Hürde Justiz für den Briten.

Chris Froome als Giro-Sieger in Rom.
Legende: Vor dem Kolosseum Chris Froome als Giro-Sieger in Rom. imago

Mit einem Rückstand von rund 15 Minuten fuhr Chris Froome am Ende der neutralisierten Schlussetappe in Rom ins Ziel vor dem Kolosseum. Als «Imperator» des Rad-Zirkus konnte er dies jedoch nicht tun – immer noch schwebt die Salbutamol-Affäre aus der Vuelta 2017 über dem Briten. Ein Entscheid – so hat die UCI angekündigt – soll noch vor der Tour de France fallen. Dann könnte der Giro- und auch der Vuelta-Sieg gestrichen werden.

«Ich habe ein reines Gewissen»

Der viermalige Sieger der Tour de France versuchte am Giro, alle Zweifel zu zerstreuen. «Ich habe ein reines Gewissen», sagte Froome. Wenn die Zeit reif sei, würden alle Informationen geteilt: «Ich bin sicher, dass die Leute meinen Standpunkt übernehmen werden.»

Die grösste Schlacht meiner Karriere
Autor: Chris Froome über den Giro 2018

Auch sportlich hat Froome am 101. Giro d’Italia für grosse Schlagzeilen gesorgt. Nach 2 durchlittenen Wochen mit mehreren bösen Tiefschlägen schlug er am Monte Zoncolan erstmals zu. Auf der 19. Etappe über den Colle delle Finestre startete er dann seinen Grossangriff, der ihn in die Maglia rosa brachte.

Der Landis-Vergleich

Die Solofahrt über 80 Kilometer und 3 Berge rief umgehend Vergleiche mit Floyd Landis’ Etappensieg an der Tour de France 2006 hervor. Der Amerikaner aus dem Phonak-Team eroberte damals das Maillot jaune zurück und fuhr als Sieger in Paris ein. Tage später wurde Landis des Dopings überführt. «Er hat einen Landis gemacht», sagte der Neuseeländer George Bennett zu Froomes Fahrt – und lachte süffisant.

Video
Froome stürmt an die Spitze – Yates bricht ein
Aus sportaktuell vom 25.05.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 26 Sekunden.

Froome hatte sogar Verständnis für die Skeptiker: «Ich kann die Parallelen verstehen, die einige ziehen. Ich bin sicher, dass das Ergebnis Bestand haben wird.» Er werde den Giro «als die grösste Schlacht meiner Karriere» in Erinnerung behalten.

Froome wie Merckx und Hinault

Eine Schlacht, die ihm auch einen Eintrag in die Geschichtsbücher bringen könnte: Chris Froome hat nun alle 3 grossen Rundfahrten in Serie gewonnen. Dieses Kunststück war vor dem Briten nur Eddy Merckx (1972/73) und Bernard Hinault (1982/83) gelungen.

Sollte Froomes Giro-Sieg gewertet werden, so hätte der Sky-Captain als erster Fahrer seit dem Italiener Marco Pantani 1998 im Sommer auch die Chance auf das Double Giro/Tour.

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 26.05.2018, 22:20 Uhr

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