Ein Mannschaftszeitfahren zu Beginn, mehrere hügelige Etappen, eine Bergankunft, die es in sich hat, dazu möglicherweise noch garstig kaltes Wetter und zum Abschluss ein technisch anspruchsvolles Einzelzeitfahren in der Lausanner Innenstadt - die Rundfahrt-Spezialisten erwartet in der Westschweiz einmal mehr eine grosse Herausforderung.
«Die Tour de Romandie ist immer ein sehr anspruchsvolles Rennen. Mit den Bergen im Wallis und im Jura weiss man, dass es sehr schwer wird», blickt Mathias Frank auf die sechstägige Rundfahrt voraus.
Etappensiege sollen her
Nach seinem 4. Gesamtrang im letzten Jahr will Frank auch in diesem Jahr wieder ein Topresultat herausfahren. Die Klassiker-Saison ist für das Westschweizer IAM-Team enttäuschend verlaufen. Ein 10. Platz bei der Flandern-Rundfahrt und ein 5. Rang in Roubaix (beide Martin Elmiger) stehen zu Buche.
Rik Verbrugghe, der sportliche Leiter von IAM, macht denn auch keinen Hehl daraus, dass seine Equipe beim Heimrennen Resultate abliefern muss. «Wir werden alles daran setzen, eine Etappe zu gewinnen und Mathias Frank im Gesamtklassement zu unterstützen», so Verbrugghe.
Wie fit ist Titelverteidiger Froome?
Auch Frank selbst macht aus seinen Ambitionen kein Geheimnis. «Es ist unser Heimrennen, für das Team und mich ist diese Woche sehr wichtig», erklärt der 28-jährige Luzerner, um im selben Atemzug auf die extrem starke Besetzung zu verweisen: «Das Feld an der Tour de Romandie ist immer stark, aber in diesem Jahr ist es nochmals stärker einzuschätzen.»
Mit Ausnahme von Alberto Contador sind bei der 69. Austragung alle grossen Rundfahrt-Spezialisten versammelt. Vorjahressieger Chris Froome (Sky) peilt seinen 3. Gesamtsieg in Serie an, hinter seiner Form ist aber bei erst 13 Renntagen und gesundheitlichen Problemen Ende März ein Fragezeichen zu setzen.
Rundfahrt-Spezialisten soweit das Auge reicht
Herausgefordert wird der 28-jährige Brite von Giro-Sieger Nairo Quintana (Movistar). Der Kolumbianer triumphierte heuer beim Etappenrennen Tirreno-Adriatico und dürfte ein heisser Anwärter auf den Gesamtsieg sein. Mit dem Italiener Vincenzo Nibali (Astana) sowie den beiden Franzosen Jean-Christophe Péraud und Thibaut Pinot ist aussdem das gesamte letztjährige TdF-Podest am Start.
Premiere für Neo-Profi Küng
Neben Frank gilt die Aufmerksamkeit aus Schweizer Sicht Michael Albasini (Orica) und Stefan Küng (BMC). Mit dem 3. Platz bei der Flèche Walonne bewies Albasini jüngst seine gute Form. Die drei Etappensiege bei der letztjährigen Austragung dürften dem Thurgauer ausserdem einen zusätzlichen Motivationsschub verleihen.
Während Albasini bereits zu den «alten Hasen» gehört, bestreitet Küng seine erste Rundfahrt auf der World Tour. Der Fokus des WM-Bronzegewinners im Zeitfahren der U23-Kategorie liegt selbstredend auf dem Kampf gegen die Uhr.
Bei der Vorbereitung auf die mit engen Kurven, Kopfsteinpflaster-Passagen und steilen Anstiegen gespickte Prüfung durch die Lausanner Innenstadt hat der 21-Jährige Neo-Profi nichts dem Zufall überlassen.
Tour de Romandie, Etappenplan
1. Etappe | Dienstag, 28.04. | Mannschafts-ZF Vallée de Joux - Juraparc (19,2 km) |
2. Etappe | Mittwoch, 29.04. | Apples - St.Imier (168,1 km) |
3. Etappe | Donnerstag, 30.04. | Moutier - Porrentruy (172,5 km) |
4. Etappe | Freitag, 01.05. | La Neuveville - Freiburg (169,8 km) |
5. Etappe | Samstag, 02.05. | Freiburg - Champex-le-Lac (162,7 km) |
6. Etappe | Sonntag, 03.05. | Zeitfahren in Lausanne (17,3 km) |
Sendebezug: Radio SRF 4, Abendbulletin von 17:17 Uhr, 27.04.2015