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Trotz Out an EM Das beste Schweizer Frauenvolleyballteam aller Zeiten

Obwohl die Schweizerinnen die EM-Bühne nach der Gruppenphase verlassen müssen, sind sie als Team über sich hinausgewachsen.

Die Schweizer Voolleyball-Nati jubelt.
Legende: Grosse Freude zum Schluss Die Schweizerinnen feiern den Sieg gegen Weissrussland. Keystone

Das Beste haben sich die Schweizerinnen für den Schluss aufgespart. Mit einer starken Leistung gewannen sie das letzte Gruppenspiel in Bratislava gegen Weissrussland mit 3:1. Es war ein Sieg gegen einen Gegner, der noch vor der EM ausser Reichweite schien. Das passt zum Gesamtbild.

Die mutig aufspielenden Schweizerinnen haben nicht nur gegen Weissrussland die eigenen Grenzen hinausgeschoben. Auch im Spiel gegen den Rekordolympiasieger, Rekordweltmeister und Rekordeuropameister Russland schnupperte die Schweiz an einem Satzgewinn und zeigte während zwei Durchgängen eine hervorragende Leistung.

Dies wurde auch vom Gegner wahrgenommen. So wurde Mittelblockerin Madlaina Matter nach dem Spiel von Superstar Natalija Gontscharowa persönlich gelobt.

Enttäuschung gegen die Slowakei, Tränen gegen Spanien

Natürlich war nicht alles nur gut. Für das Spiel gegen Gastgeber Slowakei hatten sich die Schweizerinnen sehr viel vorgenommen, hatten den Gegner mehrfach studiert, konnten aber die Vorgaben überhaupt nicht umsetzen und verloren klar mit 0:3.

Bitter war auch die Niederlage gegen Spanien nach 2:0-Satzführung. Den möglichen Sieg vor Augen, verlor das Team den Mut, machte taktische Fehler und unterlag noch mit 2:3. Hätten sie gegen Spanien gewonnen, dann wären sie jetzt sogar im Achtelfinal.

Video
Die knappe Niederlage gegen Spanien
Aus sportaktuell vom 27.08.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 27 Sekunden.

Zwei Leaderinnen, die in alle Richtungen strahlen

Mit Captain Laura Künzler und Topskorerin Maja Storck hatte das Schweizer Team zwei Leaderinnen, die das Team mitrissen. Storck verbuchte in den fünf Spielen starke 91 Punkte und ist damit die sechstbeste Skorerin aller 24 EM-Teams. Das ist eine unglaubliche Leistung und zeigt, welch grosse Klasse die 20-Jährige bereits hat. Und Künzler war in entscheidenden Phasen immer wieder präsent. Sinnbildlich dafür ist der Matchball gegen Weissrussland, den sie verwertete.

Wichtig ist aber auch, dass Storck und Künzler den anderen zeigen, was es braucht, um besser zu werden. Beide setzen voll auf die Karte Volleyball, beide haben den Heimathafen verlassen und spielen nun als Profis im Ausland. Einen Weg, den möglichst viele andere Schweizer Volleyballerinnen auch gehen sollten.

Das Ende der Ära Lippuner

Beim Spiel gegen Weissrussland stand zum letzten Mal Trainer Timo Lippuner an der Seitenlinie. Er war seit 2014 als Nationaltrainer im Amt. Er hatte Visionen, die andere nicht hatten. Er sah das Potenzial in dem, was er tat. Und er hat das Bewusstsein geweckt, dass im Schweizer Volleyball etwas möglich ist.

Lippuner konzentriert sich nun auf seine Arbeit als Klubtrainer in der deutschen Bundesliga bei den Roten Raben Vilsbiburg. Der Verband ist nun gefordert, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden, der fähig ist, diese Arbeit weiter zu führen.

Denn mit einem Durchschnittsalter von knapp über 21 Jahren hat dieses Team noch viel Luft nach oben. Ist für Trainer Timo Lippuner die EM 2019 der Schlusspunkt, so soll sie für das Team der Startschuss sein in eine erfolgreichere Zukunft.

Video
Interview vom abtretenden Coach Lippuner wird jubelnd gestört
Aus sportlive vom 29.08.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 35 Sekunden.

Sendebezug: sportlive, SRF zwei, 29.8.2019, 17:50 Uhr

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