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Formel 1 Man of the Race – Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez ist beim GP in Suzuka erstmals in seiner Karriere in die Punkteränge gefahren. Für SRF-Kommentator Michael Stäuble ist der 22-jährige Mexikaner der «Man of the Race».

Die Wahl ist, ich gebe es zu, leicht Sauber-gefärbt. Aber nur leicht. Bis jetzt glänzte der Mexikaner vor allem durch ein sicheres Auftreten, starke Interviews, doch auf der Strecke fehlten vor allem im Rennen die Akzente. Zwei Top-10-Startplätze konnte er nicht umsetzen. Doch viele (auch ich!) vergessen bisweilen, dass der jüngste Fahrer im Paddock erst 22 geworden ist.

Gut getimter Reifenwechsel

Nach grossen Fortschritten im Qualifying, mit denen er spürbar an Vertrauen gewann und wuchs, gelang ihm heute die Umsetzung im Rennen. Mit einem riskanten, aber erfolgreichen Start, stiess er von P14 auf 9 vor und machte in der Folge alles richtig.

Der erste Reifenwechsel nach Runde 9 dämpfte die Erwartungen, denn damit war eine 2-Stopp-Strategie gefährdet. Doch genau dieser frühe Stopp brachte ihn an seinem Landsmann Sergio Perez vorbei (in Kombination mit dessen Beinahe-Boxen-Crash mit Nico Rosberg). Im zweiten Stint (21 Runden) bewies Gutierrez, dass er mittlerweile sehr gut mit den Reifen zurechtkommt.

«Endlich hat es geklappt»

Das ganze Team freute sich mit ihm und der leitende Ingenieur an der Rennstrecke, Tom McCullough, lobte: «Endlich hat es geklappt. Wir hatten das eigentlich längst erwartet. Esteban ist ein Vollprofi, ein harter Arbeiter. Er ist ständig auf Draht und lernt in jeder Situation dazu. Er ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt, was er lernt. Dann geht er spätabends von der Strecke und kommt am nächsten Tag als besserer Rennfahrer zurück und setzt alles auf der Strecke um.»

Nico Hülkenberg – der sichere Wert

Wenn Platz 6 nicht mehr für «Man of the Race» reicht, dann gehört man zur Top-Klasse. Nico Hülkenberg hat diese Adelung längst verdient. Vor 3 Monaten war ein 6. Rang unerreichbar, nun erklärte Teammanager Beat Zehnder, dass sogar mehr möglich gewesen wäre: «Hülk fuhr im letzten Stint (letzter Stopp Runde 29/53!) sehr schnell los und erarbeitete sich sofort ein Polster von mehr als 4 Sekunden auf Fernando Alonso. Dabei hat er vielleicht die Reifen überstrapaziert. Wäre er etwas vorsichtiger ans Werk gegangen, dann hätte er Alonso und Kimi Räikkönen vielleicht bis zum Schluss in Schach gehalten.» Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

14 Punkte, das ist der grösste Zuwachs der Saison. Toro Rosso liegt 14 Punkte zurück, Force India noch 17 Punkte voraus. Bob Fernley, stellvertretender Teamchef bei Force India: «Wir kommen mit den Reifen nicht mehr zurecht, seit Pirelli die Konstruktion gewechselt hat. Wir haben keine Neuentwicklungen mehr, wir können dem Angriff von Sauber nur noch tatenlos zusehen.»

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