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Formel 1 Max Verstappen: Eine Bereicherung für die Formel 1

Wegen eines Motorschadens hat Max Verstappen den GP von China nicht beenden können. Dennoch hat der 17-Jährige bereits alle Kritiker Lügen gestraft und sein fahrerisches Talent unter Beweis gestellt.

Max Verstappen war einer der auffälligsten Fahrer beim GP in Schanghai. Sein drittes Formel-1-Rennen war wohl sein bestes bisher. Dabei waren schon die ersten zwei sehr stark.

Max beherrscht sein Handwerk und sein Fahrzeug, daran gibt es keinen Zweifel. Dieser 17-Jährige gehört in die Formel 1. Er bereichert sie, obwohl er sein Potenzial bisher nur ansatzweise demonstrieren konnte.

Die «Lex Verstappen»

Wenn ich dann daran denke, was für Riesenwellen seine Verpflichtung bei Toro Rosso im vergangenen August ausgelöst hatte. Die Frage, ob ein 17-Jähriger Formel-1-tauglich sein kann, beschäftigte ganze Medienkonferenzen, füllte Internet-Foren und Fachzeitschriften. Die FIA entschied: «Nein!» und legte ab nächstem Jahr eine Alterslimite fest. Eine Superlizenz, wie sie für ein Formel 1-Cockpit benötigt wird, gibt’s erst ab 18.

Die «Lex Verstappen» wurde heute ad absurdum gefahren. Der Niederländer mit belgischem Pass zeigte grosse Racer-Qualitäten. Die Überholmanöver gegen die Sauber-Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr, als er auf der Bremse in die Lücke schoss, waren nicht nur perfekt ausgeführt, sie waren keck, frech, mutig, und haben das ganze Feld beeindruckt. Jeder weiss: Mit diesem 17-Jährigen ist nicht zu spassen.

Auf den Spuren des Vaters

Genau so haben sich die Grossen des Sports zu Beginn ihrer Karriere Respekt verschafft.

Sein Vater Jos, 1994 als Teamkollege von Michael Schumacher zweimal auf dem Podest, hat ihm nicht nur das Rennfahren beigebracht. Er hatte ihn schon als kleinen Jungen an seine Rennen mitgenommen, auch, um ihn auch an den Medienrummel zu gewöhnen. Es hat sich gelohnt.

Max Verstappen bewegt sich im Fahrerlager der Formel 1 mit einer Selbstverständlichkeit und Lockerheit, als ob er schon seit langer Zeit dazu gehören würde. Seine Interviews auf Deutsch sind vielleicht etwas einsilbig, das liegt aber daran, dass er sich auf Englisch wesentlich besser ausdrücken kann.

Vielversprechende Ergebnisse

Aber noch besser fühlt er sich auf der Rennstrecke. Verstappen rang in Malaysia seinen Teamkollegen Carlos Sainz sowie beide Red Bull nieder und wurde Siebter. In Australien und in China lag er auf gutem Punktekurs, als der Motor den Geist aufgab.

Auch mit dem Motorschaden, der ihn vier Runden vor Schluss aus dem Rennen riss, ging er mit Coolness und Grösse um: «Ich glaube, es war ein gutes Rennen, mit Ausnahme der letzten vier Runden», sagte er im Interview nach dem GP von China.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.4.2015, 7:30 Uhr

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