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Wenige Zuschauer, Defizit Liebesentzug im Ferrari-Land: Die Tifosi wenden sich ab

Ferrari hat beim Grossen Preis von Italien erneut keine reelle Siegchance. Die Liebe der Tifosi erkaltet.

Norris gibt Autogramme
Legende: Unentwegte im Glück McLaren-Pilot Lando Norris gibt Autogramme. Getty Images

Nach dem GP in Zandvoort ist vor dem Wochenende in Monza. Im niederländischen Küstenort, der nach langer Abwesenheit wieder Aufnahme im Rennkalender gefunden hatte, waren die Tribünen gut gefüllt. Wie sieht die Zuschauer-Situation 5 Tage später im rund 1000 km entfernten Formel-1-Traditionsort aus?

Archiv: Verstappen siegt beim Revival in Zandvoort
Aus Sportpanorama vom 05.09.2021.

Auf ein paar Dutzend Hartgesottene war Verlass. Am frühen Freitagmorgen, Stunden vor dem 1. Training zum GP Italien, harrten Selfie- und Autogrammjäger in Ferrari-Fankluft an der Einfahrt zum Autodromo Nazionale di Monza aus und hofften auf ihr Glück.

«Italien ist einfach anders. Die Unterstützung, die wir hier erfahren, ist in der Welt unerreicht», sagte Ferrari-Pilot Charles Leclerc pflichtschuldigst. Und doch ist dieses Mal vieles anders. Der Zuspruch, den Leclerc und Co. erhalten, ist in der Breite längst nicht mehr vorhanden. Die Tifosi wenden sich ab.

Nur zu einem Drittel gefüllt?

Rund 16'000 Zuschauer werden für das Rennen am Sonntag erwartet. Eigentlich könnten nach Corona-Lockerungen fast drei Mal so viele Tickets verkauft werden. Nur: Sie finden keine Abnehmer. Die Betreiber der Rennstrecke rechnen mit einem Minus von 16 Millionen Euro.

Live-Hinweis

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Den GP von Italien sehen Sie wie folgt bei SRF:

  • Samstag, 16:00 Uhr: Sprintrennen (SRF info)
  • Sonntag, 14:50 Uhr: Rennen (SRF zwei)

Die hohen Ticketpreise von mindestens 100 Euro werden als einer der Gründe genannt. Dass alle Gäste einen «Grünen Pass» (Covid-Zertifikat) vorweisen müssen, könnte auch abschrecken.

Ferrari weiter in der Krise

Letztlich fehlt aber auch der sportliche Anreiz. Im Land des Fussball-Europameisters, das in diesem Jahr auch einen 100-m-Olympiasieg und den Triumph beim Eurovision Song Contest feierte, ist Ferrari ein steter Quell der Enttäuschung. Die angesagte Farbe in der Formel 1 ist derzeit nicht das Ferrari-Rot, sondern «Oranje» von WM-Leader Max Verstappen, wie der GP im niederländischen Zandvoort letztes Wochenende gezeigt hat.

Der letzte Triumph der «Scuderia» ist eine Weile her (Sebastian Vettel 2019 in Singapur). Heuer gab es bislang drei Podestplätze. Nächstes Jahr, wenn umfangreiche neue Regeln greifen, will Ferrari wieder angreifen. Auf ein Gelingen hofft Stefano Domenicali, der italienische Geschäftsführer der Formel 1: «Der Enthusiasmus, den Ferrari in der Welt erzeugen kann, ist für die Formel 1 von wesentlicher Bedeutung.»

SRF info, sportlive, 05.09.2021 14:20 Uhr;

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