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Rio 2016 Carambulas «Skyball»: Nervtötendes Anspiel im Sand

Der italienische Beachvolleyballer Adrian Carambula bringt mit seinem Service die Gegner regelmässig in Verlegenheit und die Zuschauer zum Staunen. Aussergewöhnlich ist auch die Lebensgeschichte des 28-jährigen Olympia-Neulings.

Adrian Carambulas Weg zum Beachvolleyprofi und später zu Italiens Nationalspieler war verschlungen. Ein paar Müsterchen:

  • Er wächst in Uruguays Metropole Montevideo auf. Die Eltern arbeiten hart und können ihren Kindern trotzdem nur ein karges Leben bieten. Junior Adrian findet seine Berufung auf dem Fussballplatz. Während 7 Jahren spielt er Seite an Seite mit dem heutigen FC-Barcelona-Star Luis Suarez.
  • In der Hoffnung auf bessere Perspektiven wandert die Familie mit dem damals 14-jährigen Adrian nach Florida aus. Eine Leistenverletzung durchkreuzt dessen Pläne als Fussballtalent. Stattdessen findet er an den Stränden Miamis Gefallen am Beachvolleyball.
  • 8 Jahre nach seinen Anfängen im Sand schafft er 2015 den Sprung auf die World Tour. Dank seiner italienischen Grossmutter tritt er neu für die «Azzurri» an, spannt mit Alex Ranghieri zusammen. Allerdings rauben der Nationenwechsel und vor allem die Freigabe durch den amerikanischen Verband viel Energie.

Carambula war das erfrischende Element in der Szene und hat sich schnell ein ihm eigenes Markenzeichen angeeignet. Der «Skyball» – gefürchtet von der Konkurrenz und geliebt vom Publikum.

Die Idee dahinter: Den Gegner aus dem Rhythmus bringen.
Autor: Adrian Carambula

So stellt sich der 28-Jährige beim Service stets ganz aussen an die Grundlinie und schlägt den Ball von unten mit viel Rotation rund 30 Meter hoch gegen den Himmel. «Die Idee dahinter ist es, den Annahmespieler aus dem Rhythmus zu bringen», verrät der 1,83-m-Mann.

Kreativ, analytisch aber nicht top athletisch

Die «Geheimwaffe» hatte Carambula, der in der Debütsaison mit Ranghieri 2015 EM-Silber holte, am Strand von Miami bei heftigem Wind perfektioniert. Nebst seiner Kreativität als Spieler zeichnen ihn seine analytischen Fähigkeiten aus. «Es ist meine Leidenschaft, das Spiel zu studieren. Das muss ich auch machen, denn physisch kann ich die anderen nicht schlagen», räumt er ein.

Am Olympiaturnier ist das Duo Ranghieri/Carambula gut unterwegs. Die beiden gewannen ihr 1. Gruppenspiel ohne Satzverlust und stehen in der Nacht auf Dienstag wieder im Einsatz.

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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