Die legendäre Abfahrt am Hahnenkamm in Kitzbühel. Das sind Mausefalle, Kompression, Hausbergkante. Oder: 80-Meter-Sprünge, grosse Triumphe, schlimme Stürze. In den Worten von Regisseur Gerald Salmina eine «Hell of a Ride».
Der inexistente Heimvorteil
Aus Sicht des Gastgeberlandes ist die Streif mittlerweile aber vor allem eines: ein Sorgenkind. Bei den letzten 10 Austragungen kam der Sieger 5-mal aus der Schweiz (und hiess immer Didier: 4-mal Cuche, einmal Défago). In 3 Fällen wurde bei der Siegerehrung die italienische Hymne gespielt. Nur einmal triumphierte ein Österreicher (2014, Hannes Reichelt).
Ein grosser Mythos umgibt das Rennen
Fragte man sich um den Jahrtausendwechsel nicht ob, sondern vielmehr welcher Österreicher die Abfahrt gewinnen würde, sind die Ansprüche bei «Rot-Weiss-Rot» gesunken. Die Parallelen sind gering: Erwartete man damals einen Sieg von Hermann Maier, hofft Austria heute auf einen Podestplatz von Matthias Mayer.
Dennoch hat kein anderes Rennen im Weltcup eine solche Bedeutung in der Sportseele des Nachbarlandes: «Wir sind damit aufgewachsen. Die grossen Triumphe, die grossen Stürze – ein Mythos umgibt das Rennen», beschreibt Mayer den «Streif-Flair». Ein Sieg in Kitzbühel: das Höchste der Gefühle? Nicht ganz: Eine goldene Olympia-Medaille würde dem Kärntner mehr bedeuten.
Wieso nun in diesem Jahr ein Österreicher gewinne? Diese Frage löst bei Mayer erst Zögern aus, dann: «Weil wir gut drauf sind. Und weil unser letzter Abfahrtssieg hier bereits 4 Jahre her ist.» Grosses Selbstvertrauen tönt anders. Dennoch tippt Mayer auf einen Landsmann als Sieger: Hannes Reichelt.
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Sendebezug: sportaktuell, 16.01.2018, 22:40 Uhr