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Yule: «Ich wollte immer andere Sachen in meinem Leben haben»
Aus Sport-Clip vom 12.01.2020.
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Der Spätzünder im Fokus Daniel Yule: Beharrlich und kontinuierlich an die Weltspitze

Daniel Yule galt nie als grosses Talent. Und doch hat er sich an die Weltspitze gekämpft.

Man nehme eine Portion Ruhe und Gelassenheit, eine Schüssel Willen, einen harten Kopf, eine gute Prise Beharrlichkeit und etwas Disziplin, einen Esslöffel Fleiss, mische alles und schmecke das Ganze mit einer guten Portion Sturheit ab. Stünde Daniel Yule in einem Kochbuch, würde das Rezept nicht gerade einfach zuzubereiten sein.

Nimmt man die Komponenten des Walliser Spätzünder-Phänomens in den Fokus, so würde die Zubereitungsformel aber wie oben beschrieben lauten. Seit seinem prestigeträchtigen Slalom-Sieg in Adelboden fehlen vielleicht noch: «Zwei grosse Eier und eine Prise Humor.»

Yule wird nicht langweilig

Daniel Yule ist ein anspruchsvoller Athlet. Neben der steten Gratwanderung zwischen Sturheit und Gelassenheit zeichnet ihn aber auch ein anderer Aspekt aus. «Ich wollte immer noch andere Sachen in meinem Leben haben», erklärt er. Dies zeigt sich beispielsweise wie folgt:

  • Yule trainierte nie im örtlichen Stützpunkt mit.
  • Der Walliser setzt sich für Klimawandel-Themen ein und teilt gerne auch mal dem FIS-Präsidenten öffentlich die Meinung mit.
  • Als Athletensprecher engagiert er sich für die Anliegen anderer.
  • Ein Wirtschaftsstudium hielt ihn neben dem Skifahren auf Trab.

In seinen jungen Jahren galt der aus einem Dorf mit 12 Einwohnern stammende Walliser nie als grosses Talent. Seine erste Trainerin erinnert sich: «Ich habe in ihm damals keinen Champion wie Pirmin Zurbriggen gesehen.»

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Yules bisherige Karriere
Aus Sport-Clip vom 12.01.2020.
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Kitzbühel als prägende Station

Und doch: Am 20. Januar 2012 bemerkte SRF-Kommentator Dani Kern Yules Debüt in Kitzbühel höchstens beiläufig. Zwei Jahre später folgte am selben Ort der erste Top-Ten-Platz. Und 2018 – ebenfalls in Kitzbühel – gelang ihm erstmals der Sprung auf ein Weltcup-Podest.

Der 26-Jährige hat sich mit Beharrlichkeit und Kontinuität in die Reihen der weltbesten Slalom-Fahrer gearbeitet. Und so über mögliches fehlendes Talent hinweggetäuscht. Nun ist er ganz oben angekommen – und zum neuen Schweizer Slalom-König gereift.

Am nächsten Sonntag bietet sich Yule die Chance auf den dritten Slalom-Sieg in Serie. Und sollte er in Wengen tatsächlich wieder zuoberst auf dem Treppchen zu finden sein, würde das bereits geschriebene Kapitel in den Schweizer Sportgeschichtsbüchern noch um einige Absätze reicher.

Und zuletzt ein Versprechen:

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Yule: «Wenn ich in Wengen siege, komme ich nochmals»
Aus Sport-Clip vom 12.01.2020.
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Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.01.2019, 13:25 Uhr

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