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Sotschi «Altmeister» Miller in der Pole Position - Schweizer mit Chancen

Mit der Männer-Abfahrt steht am Sonntag der erste Olympia-Höhepunkt an. Bode Miller hat sich mit starken Trainingsfahrten zum Favoriten gemausert. Aber es gibt auch Schweizer Trümpfe, die stechen könnten.

Der «Favoriten-Fluch»

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Letztmals hat sich bei einer Olympia-Abfahrt mit Pirmin Zurbriggen 1988 ein Top-Favorit durchgesetzt. Danach hiessen die Olympiasieger Patrick Ortlieb (Ö/1992), Tommy Moe (USA/1994), Jean-Luc Crétier (Fr/1998), Fritz Strobl (Ö/2002), Antoine Dénériaz (Fr/2006) und Didier Défago (Sz/2010).

TV-Hinweis

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Verfolgen Sie die Männer-Abfahrt am Sonntag ab 08:00 Uhr auf SRF zwei und im Sotschi Player.

In zwei von drei Trainings war Miller der Schnellste. Der Amerikaner stellte vor allem im oberen Streckenteil die Konkurrenz in den Schatten. Damit ist der 36-Jährige, der im letzten Winter kein einziges Weltcup-Rennen gefahren ist, Top-Anwärter auf Olympia-Gold. Es wäre sein zweites nach der Goldmedaille, die er 2010 in der Super-Kombination gewonnen hat.

«Mein Alter und meine Erfahrung helfen mir», so Miller, der sich seiner Favoritenrolle bewusst ist. Der Amerikaner weiss aber auch: «Renntage, besonders bei Olympia, sind immer anders. Es schadet sicher nicht, weiter hochkonzentriert zu bleiben.»

Svindal: «4 oder fünf 5 Fahrer mit Siegchancen»

Nebst Miller hat auch Aksel Svindal auf der anspruchsvollen Piste von Rosa Chutor überzeugt. Der Norweger, der als einziger in dieser Saison zwei Abfahrten gewinnen konnte, fuhr im zweiten und dritten Training in die Top 3. Dass es einzig zum Zweikampf Miller gegen Svindal kommt, glaubt der Silber-Gewinner von Vancouver jedoch nicht. «Es gibt vier oder fünf Fahrer, die gewinnen können», so der 31-Jährige. «Natürlich ist Miller der Mann, den es zu schlagen gibt. Aber auch Patrick Küng und Matthias Mayer sind stark.»

Schweizer Hoffnungen ruhen auf Küng und Janka

Mayer belegte in den ersten beiden Trainings die Ränge 1 und 3. Im Abschlusstraining schied der Österreicher dann allerdings aus. Lauberhorn-Sieger Küng vermochte im zweiten Training mit Rang 2 zu überzeugen. Danach schwächte den Glarner eine Magen-Darm-Verstimmung.

Doch mit Carlo Janka verfügen die Schweizer über einen weiteren Trumpf. Der «Iceman» scheint rechtzeitig seine Coolness wieder gefunden zu haben und fuhr in den Trainings stets vorne mit. Er müsse im Vergleich mit Miller aber noch über die Bücher, sagte der Bündner. «Das ist grosses Kino, was der da aufführt», zeigte sich Janka von der Leistung des Amerikaners beeindruckt.

Der Olympiasieger im Riesenslalom von Vancouver 2010 erhielt mit der 3 die gewünschte tiefe Startnummer zugelost. Küng wird von Startplatz 16 ins Rennen gehen.

Feuz Sieger vor 2 Jahren

Beat Feuz und Didier Défago komplettieren das Schweizer Quartett. Feuz blickt zuversichtlich auf den Samstag. «Der Knöchel schmerzt überhaupt nicht mehr. Jetzt gibt es kein Zurückhalten mehr.» Dass dem Emmentaler die Piste liegt, hat er vor zwei Jahren bewiesen. Damals gewann er die «Olympia-Hauptprobe» in Rosa Chutor.

Und mit Défago hat die Schweiz immerhin den amtierenden Olympiasieger in ihren Reihen. Allerdings scheint die «Mission Titelverteidigung» ein schwieriges Unterfangen zu sein. Erst zwei Athleten haben bei den Männern zwei aufeinanderfolgende Olympiasiege in derselben Alpin-Disziplin geschafft: Alberto Tomba im Riesenslalom (1988 und 1992) und Kjetil André Aamodt im Super-G (2002 und 2006).

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