In Snowboard-Kreisen warf der Rückzug von Superstar Shaun White aus dem Slopestyle-Wettbewerb hohe Wellen. Der zweifache Olympia-Sieger in der Halfpipe hatte in Sotschi auch in der neuen Disziplin eine Goldmedaille anvisiert.
Nach einigen Trainingsläufen entschied der Amerikaner aber, sich auf seine Paradedisziplin Halfpipe zu konzentrieren. Den wahren Grund für das überraschende Forfait kennt nur White selbst. Die Konkurrenten monieren, er gehe damit dem für ihn unvorteilhaften Vergleich mit den Slopestyle-Spezialisten aus dem Weg.
Bright und Scherrer als «Aussenseiter»
Wie dem auch sei. Bestritten vor ein paar Jahren noch fast alle Freestyle-Snowboarder Halfpipe- und Slopestyle-Wettkämpfe, so hat sich die Zahl der Alleskönner auf eine gute Handvoll reduziert. Die bekannteste unter ihnen ist Torah Bright, Halfpipe-Olympia-Siegerin von Vancouver 2010. Die Australierin bestreitet mit dem Boardercross sogar noch eine dritte Disziplin. «Ich bin hier, weil ich das Snowboarden liebe», erklärt Bright ihre Einsatzfreude - und schliesst einen Rückzug à la White aus.
Bright qualifizierte sich in der Vorausscheidung direkt für den Final der besten 12 Athletinnen. Etwas, das dem Schweizer Allrounder Jan Scherrer nicht gelang. Er muss den Umweg über den Halbfinal gehen. Trotzdem kommt für den 19-Jährigen nicht in Frage, in Zukunft nur noch auf eine Disziplin zu setzen: «Dass ich beides fahre, macht mich schon ein wenig stolz. Ich könnte mich nicht entscheiden. Das wäre mir zu einseitig.»
Im Schweizer Freestyle-Snowboard-Team ist er damit ein Exot. Isabel Derungs, die Medaillenhoffnung im Slopestyle, hat sich wie viele andere ganz auf eine Disziplin konzentriert – und überzeugte damit in der Quali (siehe Box).