Man nehme die Melodie von «10 kleine Jägermeister» und singe:
- «5 grosse Tennisspieler nahmen die Nummer 1 ins Visier –
Novak verletzte sich am Ellbogen, da waren's nur noch vier.» - «4 grosse Tennisspieler hatten nach Wimbledon endlich frei –
Stans Knie brauchte noch mehr Pause, da waren's nur noch drei.» - «3 grosse Tennisspieler waren im Rennen um den Thron noch dabei –
Andys Hüfte zollte dem Effort jedoch Tribut, da waren's nur noch zwei.»
Aus fünf Nummer-1-Anwärtern vor Wimbledon sind gut einen Monat später mit Rafael Nadal und Roger Federer noch zwei übrig geblieben. Freilich führt Andy Murray das Ranking noch immer an. Doch die Zukunft des Schotten ist nach der Absage für Montreal unsicher.
Selbst wenn er Platz 1 bis nach den US Open halten sollte, würde es danach so gut wie unmöglich: 2016 reihte Murray bis zum Saisonende 25 Siege aneinander. Daher hat er nach New York volle 4500 Punkte zu verteidigen.
Nadal am Montag die neue Nummer 1?
Die Weltnummer 1 zum Jahresende heisst demnach ziemlich sicher Federer oder Nadal. Auch der Baselbieter sagt: «Alles deutet auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen uns hin.»
Wer hat wann was zu verteidigen?
Spieler | Punkte jetzt | Zu verteidigen vor US Open | Zu verteidigen mit US Open | Zu verteidigen bis Saisonende |
Andy Murray | 7750 | 600 | 960 | 5460 |
Rafael Nadal | 7465 | 90 | 270 | 370 |
Roger Federer | 6545 | - | - | - |
Zu einem Wechsel an der Ranglistenspitze könnte es schon am Montag kommen: Sollte Nadal in Montreal mindestens in die Halbfinals vorstossen, würde er Murray von Platz 1 verdrängen.
2 Federer-Efforts sind gefragt
Federer muss sich mindestens bis nach dem Turnier in Cincinnati gedulden. Aus eigener Kraft kann er den Thron vor den US Open jedoch nicht besteigen: Gewinnt der Schweizer in Montreal und Cincinnati und heisst der Finalgegner zweimal Nadal, würde der Spanier um 30 Punkte vor Federer bleiben.
Doch sollte Federer beide Titel holen und Nadal mindestens einmal vor dem Endspiel ausscheiden, wäre der «Maestro» am 21.8.2017 – nach genau 1751 Tagen Unterbruch – wieder die Nummer 1 der Welt.
Es gibt noch weitere (unrealistischere) Varianten, bei denen Federer noch vor den US Open zur Nummer 1 würde. Mindestens ein Turniersieg scheint jedoch Pflicht. Und dann würde unser Einstiegs-Song vielleicht enden mit:
- 2 grosse Tennisspieler duellierten sich mit viel Ehrgeiz –
Rafas Effort blieb unbelohnt, Platz 1 geht in die Schweiz.
Sendebezug: Radio SRF 1, 05.08.2017, 12:40 Uhr