Auf Dramatik an der Weltspitze des Männertennis hofft man derzeit vergeblich. Die ATP-Nummer 1 Novak Djokovic spielt 2015 in einer eigenen Liga und heimste am Sonntag gegen Jo-Wilfried Tsonga mühelos seinen 9. Titel im diesem Jahr ein.
Die erfolgreichste Saison der Geschichte?
Handelt es sich beim aktuellen Lauf des Serben gar um die grösste Dominanz in der Geschichte des professionellen Männertennis? Ein Vergleich mit Roger Federers erfolgreichstem Jahr 2006 drängt sich auf.
Djokovic 2015 vs. Federer 2006 (nur Spiele bis 18. Oktober)
Djokovic | Federer | |
---|---|---|
Turniersiege | 9 | 9 |
Grand-Slam-Titel | 3 | 3 |
ATP-1000-Titel | 5 | 4 |
Siege | 73 | 77 |
Niederlagen | 5 | 5 |
Djokovic heute und Federer vor 9 Jahren – diese Gegenüberstellung gleicht einem «toten Rennen». Beide schrammten nur durch eine Final-Niederlage in Paris am Gewinn des Grand-Slams vorbei und verloren bis Mitte Oktober gerade einmal 5 Matches.
Leichte Vorteile für Federer in punkto Konstanz
Der Serbe hat zwar heuer einen ATP-1000-Titel mehr vorzuweisen als Federer 2006, musste sich dafür aber 4 unterschiedlichen Gegnern beugen. Der Schweizer hingegen scheiterte damals – abgesehen von einem Ausrutscher gegen Andy Murray – stets an Rafael Nadal auf Sand.
Djokovic darf sich keine Patzer mehr erlauben
Und abgerechnet wird bekantlich erst am Schluss. Will Djokovic auch am Jahresende dem Vergleich mit Federer noch standhalten können, braucht er dafür einen makellosen Schlussspurt. Der Baselbieter entschied seine verbleibenden 15 Matches 2006 nämlich allesamt für sich und beendete das Jahr mit 12 Titeln und total 92 Siegen.
Sendebezug: Radio SRF 3, Mittagbulletin, 18.10.2015, ab 12:40 Uhr