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Grand-Slam-Turniere Ein ganzes Königreich erlöst

77 Jahre britische Leidenszeit haben ein Ende. Mit seinem Titelgewinn in Wimbledon schaffte Andy Murray das, was seit 1936 und Fred Perry keinem Briten mehr gelungen war.

«Ich weiss, wie sehr ihr euch nach einem britischen Wimbledon-Sieger gesehnt habt», rief Murray den 15'000 Zuschauern im Stadion zu: «Ich hoffe, ihr habt es genossen.»

So hat Grossbritannien 77 Jahre nach Fred Perry endlich wieder einen Church-Road-Champion. Dass dieser Schotte ist und nicht Engländer, spielt keine Rolle. Die englischen Gralshüter haben den 26-jährigen Murray längst adoptiert - ihn, der nicht erst seit seinem emotionalen Interview, das er vor 2 Wochen im TV-Sender BBC zum Massaker in seiner Heimatstadt Dunblane gegeben hatte, viel Sympathien gewonnen hat.

Die Finalniederlage vergessen gemacht

«Das fühlt sich so viel besser an», sagte Murray nach seinem souveränen Sieg gegen Novak Djokovic. Damit spielte er auf die letztjährige Final-Niederlage gegen Roger Federer an. «Das war einer der härtesten Momente in meiner Karriere.»

Hart war auch der Final 2013. Murray und Djokovic duellierten sich in schier endlosen Ballwechseln. Und auch als Murray quasi als Sieger feststand, steckte Djokovic nicht auf.

«Ich habe es irgendwie geschafft»

«Ich habe so gezittert, als ich die Matchbälle vergeben habe», sagte Murray. «Ich habe einfach nur versucht, es irgendwie zu spielen. Ich habe es irgendwie geschafft.» Als ihn die ehemalige Weltklasse-Spielerin Sue Barker fragte,

wie er die letzten Sekunden und den vierten Matchball erlebt habe,

antwortete die Weltnummer 2: «Ich habe keine Ahnung, was passiert ist.»

Seit 18 Rasen-Partien ungeschlagen

Murray ist zweifelsohne ein verdienter Sieger und, ganz britisch, ein wahrer Champion auf Rasen. Seit der prägenden Final-Niederlage gegen Federer im letzten Jahr gewann er 18 Partien auf der grünen Unterlage in Serie, was ihm 2012 auch Olympia-Gold in Wimbledon eingebracht hatte - und nun den Wimbledon-Titel. Britanniens Warten hat ein Ende. Und Fred Perry kann endlich in Frieden ruhen.

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