Johanna Konta hatte in Grossbritannien keinen einfachen Start. In Australien geboren, siedelte sie mit ihrer Familie erst mit 14 Jahren auf die Insel über. Bis 2012 spielte sie unter australischer Flagge, ehe sie die britische Staatsbürgerschaft erhielt.
Konta musste in der Folge um die Aufmerksamkeit der Briten kämpfen. Kein Vergleich mit dem Hype, der in den letzten Jahren um Laura Robson oder Heather Watson gemacht wurde. Es war aber Konta, die so richtig aufblühte. In Australien erreichte sie im letzten Jahr ihren ersten Grand-Slam-Halbfinal und knackte die Top 10 – die breite Öffentlichkeit nahm erstmals Notiz.
Privates bleibt bei Konta privat
So offensiv Konta auf dem Platz auftritt, so zurückhaltend ist sie abseits der Courts. Sie wählt ihre Worte stets mit Bedacht, die britischen Journalisten verzweifeln immer wieder daran, etwas Privates aus ihr herauszukitzeln. Nicht zuletzt deshalb haben die Briten eine Weile gebraucht, um mit der 26-Jährigen warm zu werden.
Das ist nun aber Geschichte. Mit ihrem Halbfinal-Einzug hat Konta britische Tennisgeschichte geschrieben. Es ist 39 Jahre her, seit mit Virginia Wade in Wimbledon letztmals eine Britin unter den letzten Vier stand. Die mittlerweile 72-Jährige fieberte am Dienstag in der «Royal Box» mit ihrer Nachfolgerin mit.
Steckbrief Jo Konta
Wohnort | Eastbourne |
Alter | 26 Jahre |
Anzahl WTA-Titel | 3 |
Aktuelles Ranking | 7 |
Bestes Ranking | 6 |
Spielweise | Aggressive Grundlinien-Spezialistin |
Bisheriges Preisgeld | 5'079'390 Dollar |
Traum-Halbfinal gegen Venus Williams
In den Zeitungen ist Konta am Mittwoch das grosse Thema, in der Times schaffte es die Frau aus Eastbourne mit dem «historischen Sieg» gar auf die Titelseite. Im Halbfinal wartet nun niemand Geringeres als die fünffache Wimbledon-Siegerin Venus Williams. Auf den Heim-Support wird Konta auch dann zählen können. Die Zuschauer stehen mittlerweile geschlossen hinter ihrer «Jo».
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.7.17, 14 Uhr