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Mit 41 Jahren: Roger Federer tritt vom Tennis zurück
Aus Sport-Clip vom 15.09.2022.
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Trainer? TV-Experte? ATP-Chef? So könnte Federers Zukunft im Tennis aussehen

Roger Federer sagt es in seiner Rücktritts-Botschaft selber: Er wird weiter Tennis spielen und dem Sport erhalten bleiben. Optionen gibt es für den Superstar im baldigen Ruhestand viele.

«Das Tennis war sehr gut zu mir», bedankte sich Roger Federer in seiner Rücktrittsanküdigung bei dem Sport, der ihm gleichermassen viel gegeben und ihm umgekehrt auch viel zu verdanken hat. Es ist deshalb undenkbar, dass seine Zukunft frei von Tennis sein wird. Vorrang dürfte aber die Familie haben.

Damit scheint ausgeschlossen, dass Federer kurz- und wohl auch mittelfristig einen Vollzeit-Coachingjob auf der Tour mit den damit verbundenen vielen Reisen übernehmen wird. Viel wahrscheinlicher ist eine der folgenden Optionen.

Laver Cup

Die naheliegendste erste neue Aufgabe für Federer wäre der Laver Cup. Er hat den Kontinente-Wettkampf zwischen Europa und dem Rest der Welt zu Ehren des grossen Rod Laver mitentworfen und ist sein grösster Promoter. Dafür verschiebt er sogar seinen endgültigen Rücktritt noch einmal um eine Woche.

Die Prognose sei erlaubt, dass Federer eher früher als später Björn Borg als Captain des europäischen Teams ablösen wird. Welcher Star könnte in Zukunft schon Nein sagen, wenn die Legende ruft.

Davis-Cup-Captain

Mit Federers Karriereende ist Coach Severin Lüthi frei für neue Aufgaben. Der 42-jährige Berner hat sich beste Kontakte und Referenzen im Tenniszirkus aufgebaut. Sollte er Vollzeit-Coach werden, dürfte das Amt des Davis-Cup-Captains frei werden. Lüthi steht seit 17 Jahren an der Spitze der Mannschaft, mit der er 2014 den wichtigsten Team-Wettkampf gewann.

Federer wäre ein logischer Nachfolger. Der Davis Cup lag ihm immer am Herzen, auch wenn er in den letzten Jahren nie mehr in die Agenda passte. Die Perspektiven sind mit einigen aufstrebenden Jungen nicht schlecht. Ein Haken könnten beschwerliche Reisen an Auswärtsspiele (wie dieses Wochenende in Ecuador) sein. Ein Aufstieg in die Elite würde diese Gefahr deutlich vermindern.

Mentor

Federer könnte auch einen der jungen Schweizer Spieler unter seine Fittiche nehmen. Als Mentor und Berater bei Trainings in der Schweiz, nicht als Vollzeit-Coach. Dass er andere Menschen inspirieren kann, hat er im Lauf seiner Karriere noch und noch bewiesen. Der Rummel und der öffentliche Druck, erfolgreich zu sein, wäre für den betreffenden Spieler allerdings beträchtlich.

Turnierdirektor

Die Swiss Indoors und Federer – eine lange Liebesgeschichte. 1992 und 1993 war Federer am Basler Turnier Ballkind, seine Mutter arbeitete in der Turnierorganisation mit. Mit 10 Titeln ist der in der Stadt Basel geborene Münchensteiner Rekordhalter, hier gewann er im Oktober 2019 sein 103. und letztes ATP-Turnier.

Bereits vor 12 Jahren hatte Federer durchblicken lassen, dass er Interesse hätte, falls Turniergründer und -direktor Roger Brennwald einmal verkaufen will. Damals kam das Angebot beim anderen grossen «Roger aus Basel» nicht gut an. Doch Federer wäre ein idealer Nachfolger. Er ist bei seinen (Ex-)Kollegen beliebt und könnte mithelfen, dass auch weiterhin die besten Spieler der Welt gerne in der St. Jakobshalle Halt machen.

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Roger Federer und seine Heimatstadt Basel
Aus Schweiz aktuell vom 15.09.2022.
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Wohltäter

Die Kinder in Afrika werden auch in Zukunft Unterstützung und Geld benötigen. Federer wird weiter – oder erst recht – für seine Stiftung aktiv sein. Und wer weiss: Wenn Rafael Nadal in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls seinen Schläger an den Nagel hängt, würde nichts gegen einen weiteren «Match for Africa» der beiden mittlerweile guten Freunde sprechen.

TV-Experte

Sein Jugendfreund Marco Chiudinelli hat es schon vorgemacht: Jede TV-Station würde Federer natürlich mit Handkuss nehmen. Es könnte dem Interesse der Zuschauer in der grundsätzlich anspruchsvollen Nach-Federer-Fernseh-Zeit nur gut tun.

ATP-Präsident

Federer fühlt sich auf jedem Parkett wohl. Neun Jahre vertrat er die Tennisprofis im Spielerrat der ATP, einige Zeit auch als Präsident. Vielleicht geht er in Zukunft ja noch einen Schritt weiter und wird einst Präsident der ATP. So könnte er die Geschicke seines geliebten Sports an vorderster Front mitbestimmen.

SRF 3, Nachmittagsbulletin, 15.9.22, 15:30 Uhr;

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