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Tennis allgemein Wenn Severin Lüthi zu «Grillmeister Stan» joggt

In der Tagespresse am Donnerstag hat Tenniscoach Severin Lüthi verraten, dass bei Wimbledon auch mal Zeit für einen Ausflug der anderen Art bleibt. Und was traut er seinem Schützling Roger Federer beim 3. Grand-Slam-Turnier der Saison zu?

Gewöhnlich hält sich Severin Lüthi in seiner Rolle als Tenniscoach vornehm zurück. Entsprechend ruhig wirkt der 39-jährige Thuner auch bei seiner Arbeit – sei es als langjähriger Coach von Roger Federer, den er seit nunmehr 8 Jahren auf der Tour begleitet, oder als Captain der Davis-Cup-Equipe, mit der er Ende letzten Jahres den Pokal errang.

In Interviews im Tages-Anzeiger und mit der Berner Zeitung kam Lüthi nun ausführlich zu Wort:

  • Lüthi zu seinem ruhigen Naturell während Spielen:

    «Ich lebe innerlich mit. Es ist nicht an mir, auf der Tribüne eine Show zu bieten»

  • Zu seiner Arbeit und der Tatsache, dass er pro Jahr über 200 Tage unterwegs ist:

    «Ich lebe einen Traum, empfinde es als Privileg. Ich habe nie das Gefühl, ich gehe zur Arbeit. Natürlich gibt es auch Schattenseiten. In meinem privaten Umfeld müssen viele Rücksicht nehmen auf mich.»

  • Sein Ausblick auf Wimbledon:

    «Mir gefällt, wie heimelig das Turnier trotz seiner Grösse und Bedeutung noch ist. Und für mich ist es ein Event, an dem ich selbst relativ viel Sport treibe. Ich ging in den letzten Jahren ab und zu zum Barbecue zu Stan. Er ist der Grillmeister. Manchmal joggte ich zu ihm hinüber und nahm die Kleider im Rucksack mit.»

  • Wie schätzt er Roger Federers Leistungen vor dessen Lieblingsturnier ein?

    «Ich sehe vieles positiv. Roger weiss, er ist gut unterwegs. Wenn es läuft stellt man sich automatisch weniger Fragen. Und es ist wichtig, dass man sich eine gewisse Lockerheit bewahrt. Tennisspieler sind Künstler. Wenn man versucht, alles nach Schema X zu machen, kann man sich auch verkrampfen.»

  • Woran liegts denn, dass Federer seit 3 Jahren kein Major mehr gewonnen hat?

    «Die Luft an der Spitze ist sehr dünn. Es muss nur einer an einem bestimmten Tag ein wenig besser sein, und schon ist es vorbei. Daher hat niemand eine Garantie, Grand-Slam-Titel zu gewinnen.»

  • Und zu seiner eigenen Karriere, die er mit 20 Jahren abgebrochen hat:

    «Als ich das KV machte, überlegte ich mir noch lange, ob ich wieder einsteigen soll. Wenn ich sah, wie Spieler wie Gustavo Kuerten oder Magnus Norman, die ich bei den Junioren geschlagen habe, plötzlich um Grand-Slam-Titel mitspielten. Und ich verdiente 700 Franken im ersten KV-Lehrjahr. Oder 500.»

Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 21.06.15, 18:15 Uhr

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