Es ist wie Tag und Nacht: Vor einem Jahr erreichten in Gstaad 4 Schweizerinnen die 2. Runde. Im Halbfinal waren noch immer 3 dabei. Den Titel holte sich mit Viktoija Golubic eine Einheimische.
Ein Jahr später sind 4 von 5 Schweizerinnen schon in der Auftaktrunde gescheitert. Die Ausnahme: Ausgerechnet Patty Schnyder.
Ich führe kein Profileben – ganz und gar nicht.
Der Einzug der Baselbieterin, die im WTA-Ranking bereits wieder auf Platz 257 geführt wird, in die 2. Runde von Gstaad ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich:
- Schnyder, die vor 6 Jahren zurückgetreten war, spielte seit ihrem Comeback 2015 fast ausschliesslich auf der zweitklasigen ITF-Tour. 2016 brachte sie es bei ihren 3 einzigen Anläufen auf WTA-Stufe in Charleston, Gstaad und Linz auf keinen Sieg im Hauptfeld.
- Die 1978 geborene Schnyder ist mit ihren 38 Jahren und 7 Monaten die mit Abstand älteste Spielerin in den Top 1000 der WTA-Weltrangliste – keine andere ist vor 1980 geboren. Zum Vergleich: Die Russin Anastasia Potapowa, im Ranking 3 Plätze vor Schnyder klassiert, hat Jahrgang 2001.
- Im November 2014 brachte Schnyder Töchterchen Kim Ayla zur Welt. «Ich führe kein Profileben – ganz und gar nicht», sagt sie. Für Schnyder ist Tennis noch ein 50-Prozent-Job; nur der Vormittag steht fürs Training zur Verfügung. «Und so ist es halt nicht einfach, im Ranking hochzukommen.»
Am Donnerstag versucht Schnyder in Gstaad gegen die 20-jährige Qualifikantin Antonia Lottner die Viertelfinals zu erreichen. Letztmals ist dies der ehemaligen Weltnummer 7 an einem WTA-Turnier vor 7 Jahren in Linz geglückt. «Ich werde alles versuchen, um weiterzukommen», verspricht Schnyder.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.7.17, 17:30 Uhr