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Strafe für die Kugelstosserin? Saunders platziert die erste Protest-Geste in Tokio

Das Internationale Olympische Komitee duldet bei Siegerehrungen keine politischen Botschaften. Mit einer solchen provozierte nun aber die Kugelstoss-Zweite Raven Saunders.

Der amerikanischen Kugelstosserin Raven Saunders könnte bei den Olympischen Sommerspielen die erste Strafe wegen einer politischen Protest-Aktion während der Siegerzeremonie drohen. Die 25-jährige Silbergewinnerin kreuzte auf dem Podium ihre über den Kopf erhobenen Arme. Mit der sogenannten «X-Geste» habe sie Solidarität für die Rechte «unterdrückter Menschen» ausdrücken wollen.

Die schwarze Athletin Saunders tritt öffentlich vor allem für die Belange von «PoC» (People of Color) ein, zudem ist sie für die LGBTQ-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer) engagiert. Beim olympischen Final hatte sie einen grellen Auftritt mit einer furchteinflössenden Maske und knallig gefärbten Haaren hingelegt.

Politische Proteste bei Siegerehrungen sind gemäss Internationalem Olympische Komitee (IOC) strikt untersagt.

Konsequenzen bleiben unklar

Dagegen hatte das Gremium im Vorfeld der Veranstaltung in Tokio seine ablehnende Haltung gegenüber politischen Protesten während der Spiele aufgeweicht. Das IOC duldet neu friedvolle Gesten – etwa das Einlaufen mit Regenbogen-Binden – vor dem Wettkampf.

Saunders kommentierte ihre heiss diskutierte Kampagne wie folgt: «Meine Botschaft lautet: Kämpft weiter, macht weiter Druck und findet den Wert dessen, was ihr seid – in allem, was ihr tut.»

Das IOC hatte früh am Montag noch keine Stellung zum Vorfall bezogen. Somit bleiben die Konsequenzen für Saunders offen. Eine Strafe gegen sie ist nicht ausgeschlossen.

SRF zwei, sportlive, 02.08.2021 01:55 Uhr;

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