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Mensch Männer stehen auf feminine Frauengesichter

Volle Lippen und grosse Augen – weibliche Frauengesichter kommen bei Männern besser an als Frauen mit männlicheren Zügen. Das zeigt eine Studie internationaler Forscher der finnischen Universität Turku. Doch warum ist diese Vorliebe in manchen Ländern stärker als in anderen?

Das Forscherteam hatte 20 Fotos von Frauen mithilfe eines Computerprogramms entweder weiblichere oder männlichere Züge verliehen. Gesichtsfarbe und -beschaffenheit wurden nicht verändert. Knapp 2000 heterosexuelle Männer aus 28 verschiedenen Ländern wählten anschliessend aus jedem der Fotopaare das Gesicht aus, das sie attraktiver fanden.

Fruchtbarkeit zählt nicht

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Die Ergebnisse der Studie widersprechen der Hypothese, dass feminine Gesichter bei Frauen für Fruchtbarkeit und «gute Gene» sprechen. Demnach sollten gerade Männer in Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung diese Merkmale bevorzugen, um möglicherweise die Überlebenschancen des Nachwuchses zu verbessern.

In allen Nationen bevorzugten Männer im Durchschnitt die weiblicheren Gesichter. Besonders ausgeprägt war dieser Trend in Ländern mit einem hohen National Health Index – Länder also, in denen die Bevölkerung eine sehr gute Gesundheitsversorgung hat. Das grösste Faible für weibliche Gesichtszüge haben Männer aus Japan; am schwächsten ausgeprägt ist es bei Männern aus Nepal, schrieben die Forscher im Fachjournal «Biology Letters».

Sie haben verschiedene Erklärungen für das Ergebnis. So sei eine hohe Weiblichkeit mit einer geringeren Dominanz assoziiert. Es sei denkbar, dass Männer in einer raueren Umgebung weniger weibliche Frauen bevorzugten, weil diese möglicherweise besser um Ressourcen wetteifern können.

Eine andere Erklärung könnten unterschiedliche Werte des Sexualhormons Testosteron sein. Probanden mit viel Testosteron im Blut zeigten in der Studie eine stärkere Vorliebe für weiblichere Frauengesichter. Die Forscher schreiben, das passe zu vorherigen Untersuchungen, die gezeigt hätten, dass Männer in Ländern mit einem schlechteren Gesundheitsstatus im Mittel einen geringeren Testosteronspiegel haben.

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