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Natur & Tiere Den Kühen die Hörner und die Würde zurückgeben

Es soll wieder mehr Hornvieh mit Hörnern auf Schweizer Weiden grasen. Das wollen die Initianten der Hornkuh-Initiative erreichen. Sie fordern, dass Bauern, die horntragende Kühe und Ziegen halten und naturnah, umwelt- und tierfreundlich wirtschaften, vom Bund finanziell unterstützt werden.

Den Kühen werden die Hörner heute vor allem deshalb entfernt, weil es in den modernen Laufställen sonst zu Verletzungen kommt. Für Bergbauer und Gründer der Hornkuh-Initiative Armin Capaul ist das der falsche Ansatz. Man nehme den Tieren ihre Würde, wenn man sie aus rein wirtschaftlichen Gründen zurechtstutze, sagt er. «Richtig wäre es, die Ställe grösser zu bauen und die Tiere gut zu behandeln, dann gibt es keine Verletzungen.»

Die Initiative

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Wer Kühen die Hörner lässt, soll vom Bund Geld bekommen. Dafür kämpft Bergbauer Armin Capaul. Mittlerweile sind für seine Hornkuh-Initiative 100‘000 Unterschriften beisammen. Capaul ist zuversichtlich, dass die Initiative zustande kommt, obwohl bis jetzt erst drei Viertel der Unterschriften beglaubigt sind und die Einreichfrist am 23. März abläuft.

Tatsächlich ist es möglich, Laufställe auch für horntragende Kühe tiergerecht zu konstruieren – leicht grösser und mit baulichen Besonderheiten wie Liegeboxen, die nach vorn und hinten offen sind. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und andere Einrichtungen haben dazu Richtlinien erarbeitet.

Wissenschaftliche Beweise gibt es noch keine

Doch wie wichtig sind die Hörner fürs Wohl der Kuh? Zu dieser Frage laufen noch Studien, bisher gebe es keine wissenschaftlichen Beweise, dass horntragende Kühe grundsätzlich gesünder seien als hornlose, heisst es beim FiBL. Doch sei das klassische Enthornen kein schmerzfreier Eingriff, weil er dem Kalb nach der Betäubung noch eine Weile lang weh tue. Auch seien enthornte Kühe eingeschränkt in ihrem natürlichen Verhalten. Unter anderem benutzen die Tiere die Hörner, um sich zu kratzen, oder um sich bei ihren Rangkämpfen am Kopf miteinander zu verkeilen.

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