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Bessere Gewitterwarnungen in den Alpen
Aus Einstein vom 22.05.2014.
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Technik Bessere Gewitterwarnung in den Alpen

MeteoSchweiz betritt mit zwei hochmodernen Radar-Anlagen auf fast 3000 m.ü.M. weltweit Neuland. Die Radare im Wallis und in Graubünden verbessern die Unwetterwarnungen in den Alpen. Das ist nur möglich dank komplexen Berechnungsmethoden, die den Einfluss der Berge aus den Messwerten herausfiltern.

Ausgerechnet in den Alpen, wo in der Schweiz die heftigsten Unwetter drohen, war bisher die Abdeckung durch die Niederschlags-Radare nicht optimal. Die Folge: Bei Starkniederschlägen mit Gefahr von Hochwasser und Murgängen konnten die Einsatzkräfte nicht so detailliert gewarnt werden, wie es in den übrigen Landesteilen möglich war.

Die Radar-Lücken schliessen

Das ändert sich jetzt mit dem Projekt Rad4Alp. Auf der Pointe de la Plaine Morte im Kanton Wallis hat MeteoSchweiz ein neues Radar in Betrieb genommen. Es erfasst die Niederschläge im Wallis, im Berner Oberland und in den Freiburger Alpen viel exakter. Damit auch die Lücken im Kanton Graubünden geschlossen werden, baut MeteoSchweiz auf dem Weissfluhgipfel eine zweites Alpen-Radar. Es soll 2016 den Betrieb aufnehmen.

Die neuen Anlagen sind wegen der extremen Witterungsbedingungen auf fast 3000 m.ü.M. baulich eine grosse Herausforderung. Aber auch die Meteo-Forscher sind gefordert, denn die Verarbeitung der Messungen sind äusserst anspruchsvoll. Das Radar-Echo, das von den vielen Bergen kommt, muss aufwändig herausgefiltert werden. Nur so können die Niederschlagswerte in den Wetterkarten und -Apps exakt angegeben werden.

Freie Sicht aufs Wetter

Bisher gab es in der Schweiz drei Wetter-Radaranlagen: im Tessin auf dem Monte Lema, bei Genf auf dem La Dôle und auf dem Albis bei Zürich. Weil die Berge die Radarstrahlen reflektieren, war die Sicht in die inneren Alpentäler eingeschränkt. Das Wettergeschehen konnte dort nur in grosser Höhe, auf über 4000 Metern, und wegen der grossen Distanz in schlechter Auflösung beobachtet werden.

Mit den neuen Anlagen hat MeteoSchweiz nun freie Sicht auf das Wettergeschehen in den inneren Alpentälern geschaffen.

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