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Porträtaufnahmen der Experten
Legende: Ernährungsberaterin Stéphanie Bieler, Ernährungsberaterin Kristin Landolt, Dr. Laura Roose, Dr. Florentine Schreiner SRF
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Weniger süss leben «Was für Alternativen gibt es zu Teigwaren, Reis und Getreide?»

Stéphanie Bieler, Kristin Landolt, Laura Roose, und Florentine Schreiner haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Stéphanie Bieler

Ernährungsberaterin SVDE

BSc in Ernährung und Diätetik

Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE

Kristin Landolt

Ernährungsberaterin/-therapeutin

BSc in Ernährung und Diätetik

Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung

Universitätsspital Zürich

Dr. Laura Roose

Assistenzärztin

Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung

Universitätsspital Zürich

Dr. Florentine Schreiner

Assistenzärztin

Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und klinische Ernährung

Universitätsspital Zürich

Chatprotokoll

Ich backe und koche gerne. Zuckerreduktion mache ich schon lange. Habe mit Ernährungsberatung und Zuckerverzicht 14kg abgenommen. Leider gibt es keine Bücher zum Thema Backen, Kuchen, Dessert, Guetzli...ohne oder wenig Zucker. Kann ich bei jedem Kuchen 1/3 Zucker weglassen? Bei Cremen ist es ja egal. Ich möchte auch keine anderen Ersatzprodukte wie künstliche Süssstoffe oder natürliche Süssstoffe wie Ahornsirup, Apfelmus,...nehmen. Bitte verraten Sie mir das Kuchen, Torten und Dessertgeheimnis..

Kristin Landolt: Guten Tag und vielen Dank für Ihre Frage. In der Regel kann der Zuckeranteil von beispielsweise Kuchenrezepten um 20-30g reduziert werden ohne grosse Geschmackseinbusse. Ein Geheimnis gibt es aber nicht, es gilt einfach auszuprobieren.

Ich verzichte seit rund 10 Tagen komplett auf Zucker und habe nach jeder Mahlzeit einen Blähbauch/Völlegefühl. Wie lange kann eine solche „Umstellung“ dauern?

Laura Roose: Das kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein und kann man nicht so generell beantworten. Wichtig ist, dass Sie nicht Zucker durch andere, potenziell blähende Substanzen ersetzen. Insbesondere künstliche Süssmittel, wie sie in light Getränken und Kaugummis enthalten sind können stark blähend wirken. Auch wenn Sie Ihre Ernährung generell umgestellt haben und mehr Ballaststoffe zu sich nehmen kann das zu Blähungen führen.

Guten Tag, ich habe gelesen, dass es zucker gibt, die während der Produktion von Lebensmittel entstehen und dadurch nicht explizit angegeben, ausgewiesen werden müssen. Ist dem so auch in der Schweiz? P. S. Finde es äusserst schwierig sich gesund zu ernähren, wenn man quasi ein hochschulstudium für inhaltsangaben braucht :(. Bio, aus der rwgion, natürlich, ohne zucker, toxine, konservierungsstoffe ohne E nummern, umweltschonend etc pp

Stéphanie Bieler: Auf der Produktverpackung gibt es zwei Orte, an denen Sie Hinweise auf im Produkt enthaltenen Zucker finden können. 1. In der Zutatenliste: Hier müssen alle Zutaten aufgeführt werden, die dem Produkt zugesetzt wurden. 2. Bei den Nährwertangaben: Unterhalb der Kohlenhydrate finden Sie die Angabe "davon Zucker": Hier finden Sie sämtliche Zuckerarten, die im Produkt enthalten sind. Also auch jene, die natürlicherweise darin vorkommen. Ich mache ein Beispiel zur Verdeutlichung. Auf einer Milchverpackung finden Sie unter den Zutaten ausschliesslich Milch und keinen weiteren Zucker. In der Nährwertdeklaration unter "davon Zucker" finden Sie jedoch durchaus eine Angabe zum Zuckergehalt. Dabei handelt es sich um den natürlicherweise in der Milch vorhandenen Zucker. Das ist verwirrend, aber gesetzlich korrekt. Es kann durchaus vorkommen, dass im Rahmen des Herstellungsprozesses Zucker entsteht (aus dem Abbau von Stärke), der nicht explizit in der Zutatenliste ersichtlich ist. Allerdings handelt es sich dabei in der Regel um geringe Mengen. Im Alltag gibt es bestimmt bessere Orte, um den Zuckerkonsum zu reduzieren. Ein kompletter Verzicht auf Zucker ist weder möglich noch sinnvoll.

Liebes expertenteam,ich wollte sie fragen ob ich meine morgendlichen Früchte verzichten muss. Bring sonst noch nichts runter..ist es einfacher möglichst komplett auf Zucker zu verzichten oder diesen schrittweise zu reduzieren? Ich habe seit Schwangerschaftsdiabetes keine gesüssten Getränke mehr getrunken. Mit dieser Massnahme habe ich meinen Zuckerwert einigermassen im Normbereich. Gibts noch einen Tipp auf welche zusätzlichen Produkte oder Mahlzeiten wie Dessert man noch verzichten könnte? LG R

Florentine Schreiner: Wenn Sie morgens gerne Früchte essen, ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Im Gegenteil, eine tägliche Portion Früchte ist empfohlen und war sogar während des Experiments erlaubt. Insbesondere unverarbeitete Früchte (nicht in Form von Fruchtsäften oder Trockenobst) enthalten wertvolle Vitamine und Ballaststoffe. Es ist nicht ratsam vollständig auf Zucker zu verzichten, da wir Kohlenhydrate in Form von Stärke als wichtigen Energielieferant benötigen. Allerdings gibt es einige Nahrungsmittel, auf die man tatsächlich verzichten sollte, wie zum Beispiel von Ihnen erwähnt, Süssgetränke, Süssigkeiten oder Nahrungsmittel mit zugesetztem Zucker wie Ketchup.

bin 14 Jahre alt 1.70m gross und 69kg. Habe ich Übergewicht?

Laura Roose: Der BMI (Body Mass Index) kann leider erst ab Abschluss des Wachstums zuverlässig angewendet werden, theoretisch würde der bei Ihnen aber mit 24 kg/m2 im Normbereich liegen.

Guten Tag Mich interessiert es sehr, ob sich der Fruchtzucker gleich schnell, wie der weisse Kristallzucker im Körper und somit auf der Waage bemerkbar macht? Welche Früchte haben den geringsten Fruchtzuckergehalt?

Kristin Landolt: Fruchtzucker und Kristallzucker liefern beide gleich viel Energie und haben somit auch die gleiche Auswirkung auf der Waage. Fruchtzucker benötigt kein Insulin zur Verstoffwechselung, wird aber in der Leber in Fett umgewandelt und hat so auch Einfluss auf das Gewicht. Früchte enthalten neben Fruchtzucker auch immer Haushaltszucker. Versuchen Sie 1 Handvoll Frucht als Portion zu nehmen.

Liebes Expertenteam, gerne wollte ich wissen, ob es sein kann, dass wenn man auf zucker verzichtet, einem öfters schwindlig werden kann, da vielleicht der Blutzuckerspiegel sinkt? Vielen Dank

Laura Roose: Bei gesunden Menschen ist der Blutzucker sehr gut und zuverlässig reguliert. Sobald der Blutzucker beginnt abzusinken beginnt der Körper gegenzuregulieren und Zucker aus den Glykogen-Reserven in der Leber freizusetzen. Bei längerem Fasten beginnt er dann Fettsäuren aus dem Fettgewebe zu verbrennen um den Blutzucker stabil zu halten. Wenn von dem einen (Glykogen) auf das andere (Fettsäuren) umgestellt wird, kann es kurz dauern, was man als unangenehm wahrnehmen kann. Es muss einem aber nicht beunruhigen, der Körper kann innerhalb von wenigen Minuten reagieren und den Blutzucker stabilisieren.

Sind ZERO Produkte schlecht wenn man abnehmen möchte? Ich versuche seit Jahren Gewicht zu verlieren. Jedoch zieh ichs nie über längere Zeit durch. Tipps von Ihnen?

Stéphanie Bieler: Diese Produkte sind sehr unterschiedlich in ihrer Zusammensetzung und es ist schwierig, eine pauschale Empfehlung abzugeben. Es gibt immer verschiedene Möglichkeiten am Thema Übergewicht zu arbeiten. Ich empfehle Ihnen ein persönliches Gespräch mit einer diplomierten Ernährungsberaterin, die gemeinsam mit Ihnen nach der für Sie passenden Lösung suchen kann. Dazu gehört auch das Thema Motivation über einen längeren Zeitraum - ein Thema, mit dem jede Person, die an einer Verhaltensänderung arbeitet, mal mehr und mal weniger zu kämpfen hat.

Gibt es Studien, dass ein Zuckerverzicht einen negative Auswirkung auf die Schilddrüse hat? In meinem Fall eine Überfunktion der Schilddrüse hat.

Laura Roose: Mir sind keine derartigen Studien bekannt, wobei Ernährungsstudien immer schwierig sind. Oft ist dann nicht eindeutig zu klären ob es sich um kausale Zusammenhänge oder zufällige Assoziationen handelt. Es würde für mich aber keinen Sinn machen, dass ein Zuckerverzicht eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen oder negativ beeinflussen könnte.

Ist es gesunder, wenn ich statt weissen, braunen Zucker verwende?

Stéphanie Bieler: Nein. Brauner Zucker (Rohzucker, Rohrohrzucker) enthält einzig zusätzlich Spuren an Aroma- und Farbstoffen. Diese wurden beim weissen Zucker im Rahmen des Herstellungsprozesses entfernt.

Guten Tag. Ich bin 24 Jahre alt und neige schon immer eher zu Untergewicht. Ich bin sonst gesund. Kürzlich wurde bei mit Hashimoto Thyreoiditis diagnostiert. Die Blutwerte sind aber noch gut und jetzt muss noch nichts behandelt werden. Ich habe nur ab und zu einige Tage fast kein Appetit und dann wechselt es wieder. Zur Zeit bin ich 177cm und wiege 54kg. Ist es sinnvoll trotzdem etwas weniger Zucker einzunehmen oder darauf zu verzichten? Besten Dank

Florentine Schreiner: Vielen Dank für Ihre spannende Frage. Mit einer Grösse von 177cm haben Sie mit 54kg einen BMI von 17.2kg/m2, was, wie Sie bereits gesagt haben, im untergewichtigen Bereich liegt. Es ist bestimmt nicht sinnvoll vollständig auf Zucker zu verzichten. Insbesondere in Form von Stärke (Reis, Teigwaren, Brot) ist Zucker ein wichtiger Energielieferant und sollte täglich konsumiert werden. Ein übermässiger Konsum von Fertigprodukten, Süssigkeiten und Süssgetränken ist auch bei Untergewicht nicht empfehlenswert. Sie sollten versuchen Ihre Mahlzeiten ausgewogen zu gestalten, indem Sie darauf achten, dass diese jeweils aus einer Proteinkomponente, Gemüse/Früchte und Stärkebeilage bestehen. Eine Hashimoto Thyreoiditis führt eher zu einer geringen Gewichtszunahme und ist daher nicht ursächlich für Ihr Untergewicht. In manchen Familien kommt Untergewicht vor und ist in diesem Fall "konstitutionell". Sollten Sie Beschwerden haben oder eine Erkrankung vermuten, macht eine ärztliche Untersuchung und professionelle Ernährungsberatung eventuell Sinn.

Liebes Experten Team, seit 2 Wochen versuche ich mit einer App mein Essverhalten zu messen und esse leicht mehr als meinen Grundumsatz. In der ersten Woche habe ich 1.5kg abgenommen. In der zweiten 0. Was mache ich falsch? Haben Sie mir Tipps?. Danke

Kristin Landolt: Guten Abend, jede Ernährungsumstellung braucht Zeit und genau so braucht sie Ihr Körper. Eine Gewichtsabnahme von 1.5-2kg pro Monat ist empfehlenswert, geben Sie sich und ihrem Körper also etwas Zeit.

Guten Abend, ist Jegliche Form von Assugrin/Zuckerzusatz schädlicher als normaler Zucker? Ich nehme seit einigen Jahren statt Zucker Assugrin in den Kaffee.

Laura Roose: Am besten wäre kein Zucker im Kaffee, wenn Sie Sich an den Geschmack von Assugrin gewöhnt haben und keine negativen Effekte bemerken (z.B. Blähungen oder mehr Verlangen nach Süssigkeiten) spricht nichts dringend dagegen. Eine mögliche Alternative könnte auch Stevia sein, was ein pflanzliches Produkt ist und zunehmend im Detailhandel erhältlich.

Kann die eben im Beitrag erwähnte Nahrungsmittelliste (Zuckerreiche Produkte) online eingesehen oder bezogen werden?

Chat-Admin: Die Aussage bezog sich auf die Inhaltsliste, die auf jeder Lebenmittelverpackung zu finden ist. Je weiter oben der Zucker steht, desto mehr ist enthalten. Mehr Informationen dazu finden Sie zum Beispiel hier: https://www.srf.ch/sendungen/puls/lifestyle/lebensmittel-deklaration-ein-buch-mit-sieben-siegeln

Hallo Expertenteam, ich bin von Natur aus sehr schlank. Ich treibe seit einigen Wochen intensiver Sport. Der Effekt ist nun, dass sich mein Gewicht weiter reduziert. Ich möchte allerdings mein Gewicht halten oder sogar erhöhen. Was wäre diesbezüglich ein effektives und gesundes Mittel?

Laura Roose: Der Stoffwechsel ist sehr individuell und wenn Sie sich eher bemühen müssen Ihr Gewicht zu halten ist es gerade bei gesteigerter körperlicher Aktivität wichtig, dass Sie ausreichend Kalorien zuführen. Empfehlenswert ist, dass Sie sich auf eine ausreichende Eiweisszufuhr achten (Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Tofu, Fleisch, Eier etc.), kombiniert mit Kohlenhydraten (Brot, Pasta, Kartoffeln, Reis etc.). Auch regelmässige, über den Tag verteilte Mahlzeiten machen Sinn, also ohne zu lange Nüchternperioden.

Welchen Einfluss kann der Konsum vom Cola Zero auf meinen Diabetes Typ 2 haben?

Kristin Landolt: Cola Zero enthält Süssungsmittel aber keine Kohlenhydrate und beeinflusst Ihren Blutzucker deshalb nicht. Es ist also in Ordnung von Zeit zu Zeit ein Cola Zero einzunehmen. Als Hauptgetränk empfehle ich Ihnen aber Wasser.

Guten Abend, ich esse täglich sehr viele frische Früchte. Meine Frau behauptet, das sei zuviel des guten, auch mit Fruchtzucker könne man zunehmen. Stimmt das? Viele Grüsse

Florentine Schreiner: Unverarbeitete Früchte enthalten viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe und sollen in der Ernährung nicht fehlen. Allerdings enthalten Sie auch einen beträchtlichen Fruchtzuckergehalt und ein übermässiger Konsum von Früchten kann auch zur Gewichtszunahme führen. Es ist schwierig Ihnen eine zufriedenstellende Antwort zu geben ohne zu wissen, wie Sie sich ernähren und über wieviel Früchte wir Tatsächlich reden.

Ich trinke vielmals am Tag "Ramseier Schorle" Süssmost. Ist der Zuckerwert im Normalbereich? Herzlichen Dank und Grüsse aus Luzern.

Stéphanie Bieler: Apfelschorle besteht aus einer Mischung von Apfelsaft (ev. zusätzlich Birnensaft) und Wasser. Da Apfelsaft von Natur aus Zucker enthält (eine Mischung aus Glukose, Fructose und Saccharose), finden wir diesen auch in der Schorle. Pro Liter Schorle sind es ca. 70 g! Und wie wir im Beitrag gehört haben, wäre für die meisten Personen eine Zufuhr von max. 50g pro Tag erstrebenswert.

Schon zweimal habe ich eine Zuckerfreie Woche durchgeführt. Auch kein Weissmehl. Danach bekam ich jedes Mal einen Harnwegsinfekt. Gerne würde ich die Zuckerfreie Woche wiederholen, denn ich hatte immer 2 kg. abgenommen. Aber nun habe ich Angst dass ich wieder einen Harnwegsinfekt bekomme. Kann da ein Zusammenhang bestehen? Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Florentine Schreiner: Guten Abend. Eine Häufung von Harnwegsinfekten oder genitalen Pilzinfektionen kann bei Diabetes mellitus auftreten. Bei schlechter Blutzuckereinstellung wird vermehrt Zucker über den Urin ausgeschieden und dies begünstigt oben genannte Infektionen. Dass es gerade in einer zuckerfreien Woche zu vermehrt Harnwegsinfektionen kommt, ist daher eher unwahrscheinlich.

Ich verzichte schon ca. 2 Monate auf Zucker, bzw. ich versuche die maximale Zuckermenge von maximal 40g beigefügten Zucker nicht zu überschreiten. Es funktioniert relativ gut! Ich fühle mich ziemlich fit und deutlich wacher als früher.. Zudem verzichte ich praktisch komplet auf Stärkehaltige Lebensmitteln. Brot kaufe ich schon gar nicht mehr... Wieviel gramm Kohlenhydrate dürfte ich aber pro Tag gsamthaft etwa einnehmen pro Tag? 250g?

Laura Roose: Gratuliere, das tönt sehr gut, schön dass es Ihnen gut bekommt! Ich finde es auch sinnvoll, dass Sie nicht radikal auf Zucker verzichten, längerfristig ist es auch wichtig sich bewusst etwas zu gönnen. Das beugt Heisshunger-Attacken vor. Wie viele Gramm Kohlenhydrate sie zu sich nehmen sollten hängt unter anderem auch von Ihrem Gewicht und dem Energiebedarf ab, ich würde ca. 40 - 50% des Energiebedarfs über Kohlenhydrate decken und den Rest über Eiweiss und Fette. Man kann sich immer gut am Tellermodell orientieren, wenn man beginnt die Lebensmittel abzuwägen wird es schnell sehr einengend.

Immer wieder höre ich widersprüchliche Aussagen zu Zero-Getränken und künstlichem Zuckerersatz. Was gilt bei Zero-Getränken?

Florentine Schreiner: Light Getränke enthalten Süssungsmittel und somit keine Kalorien; sie führen daher nicht zur Gewichtszunahme. Allerdings werden diese zum Beispiel während des Experiments weggelassen, weil Süssungsmittel die Zunge auf den Süssgeschmack trainiert. In kleinen Mengen sind light Getränke im Alltag vertretbar und definitiv zuckerhaltigen Getränken vorzuziehen.

Habe schon oft gehört, dass bei Krebserkrankung (Multiplesmyelom) möglichst auf Zucker verzichtet weden sollte ist das so?Herzlichen Dank

Laura Roose: Es gibt tatsächlich diese Hypothesen, eine ganz klare Empfehlung kann man aber aktuell noch nicht mit gutem Gewissen abgeben. Die Gegenhypothese wäre, dass sich der Krebs nimmt was er braucht und wenn man zu wenig Kalorien zu sich nimmt am Schluss den Körper schwächt, nicht aber den Krebs. Im Kampf gegen den Krebs braucht der Körper auch Energie. Nicht hilfreich sind sicher sehr hohe Zuckermengen, die zu einer grossen Insulin-Ausschüttung führen.

Ich habe nach jeder Mahlzeit egal was ich gegessen habe ein grosses Bedürfnis nach Guezli, (keine Schokolade) zwischen den Mahlzeiten esse ich nie was. Ist das nur Gewohnheit oder gibt es Möglicbkeiten dies zuändern

Stéphanie Bieler: Das klingt tatsächlich nach einer Gewohnheit, die sich tief in Ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hat. Trotzdem lässt sich dies ändern. Eine Patentlösung gibt es nicht, aber einige Möglichkeiten, die Sie ausprobieren können. Oft hilft es bereits, wenn man sich etwas vom Vorsatz "Ich darf nicht" löst - denn: was verboten ist, ist interessant. Das gilt auch bei uns Erwachsenen. Erlauben Sie sich also ein Guetzlidessert, wenn Sie es unbedingt benötigen. Lassen Sie es aber weg, wenn es nicht unbedingt sein muss. Sie können auch versuchen, mit einem "Wochenbudget" an Guetzli zu arbeiten und den Konsum dann sukzessive einzuschränken. Versuchen Sie ausserdem, im Haushalt nicht zu viele Guezli griffbereit zu haben, das stellt nur eine unnötige Verlockung dar.

Liebes Expertenteam, ist es möglich, dass der Heisshunger auf Süsses eine "Mangelerscheinung" des Körpers ist, sprich, gibt es Lebensmittel, die den süssen Hunger reduzieren können?

Laura Roose: Leider beginnen wir schon sehr früh süsse Lebensmittel zu essen und oft auch in einer Art Belohnungs-Rolle. Der Heisshunger auf Süssigkeiten ist somit eher antrainiert, als ein natürlicher Instinkt. Für Viele macht es Sinn regelmässig und bewusst kleine Mengen Süssigkeiten zu essen, da man dann nicht so sehr das Gefühl von Verzicht hat und der Heisshunger weniger stark aufkommt. Etwas reduzieren kann man diesen Heisshunger zum Beispiel auch mit Tees (Chai-Tee zum Beispiel).

Guete Obig, hat selbstgemschter Saft (mit dem Entsafter) aus frischen Früchten auch soviel Zucker?

Stéphanie Bieler: Früchte enhalten von Natur aus Zucker, deshalb enthält auch selbstgemachter Saft Zucker. Übrigens darf auch gekaufter Saft (sofern er als "Saft" bezeichnet ist) laut Gesetz keinen zusätzlich Zucker enthalten, ausser jenen, den er aus den Früchten enthält.

Ich esse seit etwa einem Jahr nur noch wenig Zucker, da ich mich entschlossen habe, mich gesund zu ernähren. Zucker kann ja aber auch Energie geben und Energie habe ich sehr nötig, da ich chronisch krank bin und zu wenig Energie für einen normalen Alltag habe. Was für Nahrungsmittel würden sie mir empfehlen, die viel Energie liefern, aber gesund sind?

Stéphanie Bieler: Pauschal lässt sich Ihre Frage leider nicht beantworten, denn es ist wichtig, dass Sie in Ihrer Situation konkrete Empfehlungen erhalten, die individuell auf Sie zugeschnitten sind (Erkrankung, Medikamente, Vorlieben/Abneigungen etc.) Ich empfehle Ihnen eine individuelle Ernährungsberatung bei einer Fachperson. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.

Guten Abend. Ich trainiere ebenfalls intensiv Triahtlon. Mein Körperfett liegt bei ca. 13%. Ich esse aber sehr gerne süsses. Hat der Zucker einen negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit? Sprich, könnte ich ohne Zucker meine Stoffwechsel verbessern und dadurch auch leistungsfähiger sein?

Laura Roose: Das kann man nicht so generell sagen, durch das intensive Training hat Ihr Körper einen hohen Kalorienbedarf und Zucker ist ein sehr kaloriendichtes Lebensmittel. Richtig dosiert kann es durchaus nützlich sein. Was Sinn machen kann, ist die "Lipolyse" zu trainieren. Also auf nüchternen Magen Ausdauersport zu machen, um die Umstellung vom Verbrennen der Kohlenhydrate auf die der Fettsäuren zu üben, so dass Sie im Wettkampf in dieser Situation kein Tief erleben.

Guten Tag...ich bin 30j und BMI knapp 43...mein 12j sohn ist untergewichtig...mein 10j sohn ist an der oberen grenze vom gewicht...mittags essen wir warm&gesund...abends meist cafe complet...gibt es eine sinnvolle alternative? Wir mögen brot,zopf natürlich....joghurts auch....aber da ist ja eine zucker/stärkr bombe abends...sicher nicht so gut...was wäre eine gute frühstück/abendessen alternative zu brot, joghurt

Kristin Landolt: Es ist nicht immer einfach allen in der Familie gerecht zu werden. Daher würde ich Ihnen eine ausführliche Ernährungsberatung empfehlen bei der man noch genauer auf Ihre Familiensituation eingehen kann. Um Ihnen aber schon einmal eine Idee zu geben. Zum Frühstück können Sie zum Beispiel 1-2 Stk. Vollkornbrot, wenig Butter und Käse, ev. ergänzend mit Gurkenscheiben einnehmen oder ein Naturjoghurt mit Haferflocken und frischen Beeren oder einer handvoll Obst zubereiten. Für das Mittag- und Abendessen ist es sinnvoll den Teller in 1/3 Stärkebeilage (zb. Reis/Kartoffeln/Teigwaren), 1/3 Protein (Fleisch/Fisch/Ei/Tofu) und 1/3 Gemüse/Salat aufzuteilen. Für Ihren 12j. Sohn würde ich zusätzlich Zwischenmahlzeiten empfehlen.

Ich arbeite in der Kinderbetreuung, unser Essen wird geliefert. Vor kurzem hatten wir Pouletburger. Als ich die Zutatenliste anschaute war ich entzetzt. Unter anderem ist Traubezucker, Zucker, Maltodextrin und Glucosesirup enthalten. Sie werben mit Gesundem Essen für Kinder, aber dann in einem Komponenteen so viele Zuckerzutaten. Was sagen sie dazu? Ich muss selbst auf das Gewicht achten, aber so wird es schwierig überhaupt auf Zucker zu verzichten.

Stéphanie Bieler: Tatsächlich werden in der Produktion von Fertigprodukten teilweise auch verschiedene Zuckerarten eingesetzt. Dies kann z.B. aus technologischen Gründen aber auch aus geschmacklichen Gründen der Fall sein. Die Fertigprodukte unterscheiden sich teilweise sehr stark in ihrer Zusammensetzung - es gibt auch positive Beispiele, die ohne Zucker in der Zutatenliste auskommen. Dem Endkonsumenten bleibt aber nichts anderes übrig, als die Zutatenliste zu studieren.

Seit Jahren leide ich (57 Jahre) an Scheidenpilz und fischigriechenden Ausfluss. Ich wurde schon mit Antibiotika und veschiedenen anderen Medikamenten behandelt. In kürzewter Zeit treten die Beschwerden wieder. Eine Freundin hat mir nun eine zuckerfreie Ernährung empfohlen, um den Pilz auszuhungern. Kann das helfen? Besten Dank für Ihre Antwort.

Florentine Schreiner: Ein Scheidenpilz wird durch einen Hefepilz (Candida) verursacht und wird mit Antimykotika behandelt. Wohingegen der Ausfluss mit fischartigem Geruch typischerweise bei der bakteriellen Vaginose (Gardnerella vaginalis) auftritt, welche antibiotisch behandelt werden muss. Eine Unterscheidung der Infektionen durch Ihren Gynäkologe ist wichtig, um die richtige Therapie einzuleiten. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann zu vermehrt Genitalmykosen und Harnwegsinfekten führen und in diesem Fall ist eine Reduktion des Zuckers in der Ernährung sinnvoll. Allerdings ist dies nur der Fall, wenn es zu einer sogenannten Glukosurie kommt (Ausscheidung von Zucker über den Urin). Eine Glukosurie besteht nur wenn der Blutzuckerspiegel tatsächlich erhöht ist, sprich bei Diabetes mellitus, weshalb ich Ihnen eine Abklärung hinsichtlich Diabetes mellitus empfehlen würde.

Ich habe gelesen, dass Heisshunger aufgrund von Magnesiummangel entstehen kann. Stimmt das? Und gibt es etwas, das gegen Heisshunger hilft?

Laura Roose: Das habe ich ehrlicherweise noch nie gehört. Ein Magnesium-Mangel erschwert die Aufnahme verschiedener anderer Stoffe (Kalzium, Kalium u.a.), man kann ihn relativ einfach mit einer Blutentnahme ausschliessen. Gegen die Heisshungerattacken helfen vor allem regelmässige und ausgewogene Mahlzeiten. Das ist für den Körper auch weniger belastend als lange Fastenperioden mit dann überschiessender Kalorienzufuhr. Gut zu wissen ist auch, dass Hunger grundsätzlich vorbei geht und der Körper problemlos den Blutzuckerspiegel regulieren kann, ohne dass das negative Folgen hätte. Hunger ist unangenehm, über einige Stunden hinweg aber völlig ungefährlich.

Ist es eine gute Idee zu dem Mitagessen nur noch Früchte zu Essen mache es im moment so.

Stéphanie Bieler: Früchte sind zweifelsohne wertvolle Lebensmittel. Jedoch liefern sie dem Körper nicht alle Nährstoffe, die er benötigt und sie stellen keine komplette Mahlzeit dar. Eine ausgewogene Mahlzeit besteht aus einem Getränk, einer Stärkekomponente (wie Reis, Teigwaren etc.), einer Eiweisskomponente (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukt, Tofu etc.) und einem Gemüse/einer Frucht. Eine so zusammengestellte Mahlzeit versorgt den Körper mit einer breiten Palette an wertvollen Inhaltsstoffen und sättigt gut. Ergänzen Sie die Früchte beim Mittagessen also z.B. noch mit einem Stück Vollkornbrot und etwas Käse.

Ich habe Hashimoto, Psoriasis, Psoriasis Arthritis und Zöliakie, Frau, 61 Jahre, 161 cm, 63 Kilo, Blutdruck normal. Gerade eben wurde in ihrer Sendung empfohlen, auf Stärke in den Lebensmitteln zu achten. Bei einer glutenfreien Ernährung ist das schwierig. Ich verwende fast nur Frischprodukte, Salat, Gemüse, Früchte, ausser Barilla Reis/Mais Teigwaren keine besonderen Produkte für Zöliakie, viele Milchprodukte, wenig Fleisch. Ich esse oft Kartoffeln, Mais und Reis, manchmal Schoggi. Ist das gut?

Stéphanie Bieler: Eine konkrete Einschätzung abzugeben ist schwierig, aber im Grossen und Ganzen klingt ihre Ernährung sehr vernünftig. Es ist sinnvoll, Stärkeprodukte "massvoll" zu konsumieren, dass heisst: dem Bedarf angepasst. Denn Stärkeprodukte dienen dem Körper in erster Linie als Energielieferant - ein Zuviel würde sich unter Umständen in einem Gewichtsanstieg bemerkbar machen. Wenn Sie jedoch unsicher sind, ob Ihre Ernährung weiteres Verbesserungspotential aufweist, würde ich Ihnen die Überprüfung durch eine dipl. Ernährungsberaterin empfehlen.

Liebes expertenteam, ich esse jeden tag eine halbe banane um meinen wadenkrämpfen entgegen zu wirken. Darf ich dazu noch andere früchte nehmen oder ist mein tagesbefarf an früchten mit der halben banane schon gedeckt? Besten dank für ihre antwort

Stéphanie Bieler: Im Rahmen der Schweizer Lebensmittelpyramide werden täglich 2 Portionen Früchte à je rund 120g empfohlen. 120g entsprechen in etwa "einer Handvoll". Da jede Frucht ein etwas anderes Spektrum an wertvollen Inhaltsstoffen aufweist, sollte zwischen den verschiedenen Sorten abgewechselt werden.

Guten Abend. Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme täglich Eltroxin-LF 0.05mg - die Blutwerte sind gem. meiner Frauenärztin so in der Norm. Ich habe das Gefühl es ist sehr schwierig Gewicht zu verlieren. Gibt es Tipps wie es mit einer Schilddrüsenunterfunktion einfacher geht? Besten Dank für Ihre Hilfe.

Florentine Schreiner: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Frage. Bei einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und zu einer leichten Gewichtszunahme (in der Regel wenige Kilogramm). Wenn die Schilddrüsenwerte nach Beginn der Therapie jedoch im Zielbereich liegen, ist die Schilddrüsendysfunktion nicht die Ursache für das Übergewicht. Sollten Sie übergewichtig sein, sollten Sie Ihre Energiezufuhr überwachen (oft hilft hier ein Ernährungstagebuch) und dies eventuell mit einer Ernährungsberatung besprechen.

Guten Abend, ich trinke gerne Cola zero ist das sinnvoll. Außerdem esse ich seit Monaten kein Frühstück d.h Ich esse von abends bis am anderen Mittag nichts. Trotzdem hat das auf mein Gewicht keinen positiven Effekt danke für ihre Antwort

Laura Roose: Zero- und Light-Getränke enthalten keine oder kaum Kalorien, können aber zum Teil dazu führen, dass man eher noch mehr Lust auf Süssigkeiten hat durch den süssen Geschmack. Wenn möglich wäre es daher zu empfehlen auf Wasser oder ungesüssten Tee umzusteigen. Grundsätzlich ist Zero aber besser als normale Cola, die sehr viel Zucker enthält. Wenn der Rhythmus ohne Frühstück Ihnen entspricht, dann ist das gut so, wenn Sie sich aber wahnsinnig zusammenreissen müssen und beinahe verhungern bis zum Mittag, würde ich eher eine alternative Ernährungsform verfolgen. Der Gewichtsverlauf wird grundsätzlich vom Gleichgewicht zwischen Kalorienverbrauch und Kalorienzufuhr bestimmt. Wenn Sie also am Mittag und Abend deutlich mehr Kalorien zu sich nehmen, als Sie verbrauchen ist es egal, wie lange Sie davor nüchtern waren. Der Gewichtsverlauf ist aber auch oft nicht linear, das heisst es kommt häufig zu einem stufenförmigen Verlauf mit Phasen der Stagnation.

Ich wollte Sie fragen wie ich dann genügend Energie zuführen kann wenn ich eher untergewichtig bin. Ich esse regelmässig sehr ausgewogen und recht grosse Portionen. Trotzdem muss ich immer schauen dass ich nicht zu leicht werde. Mit Süssigkeiten und Brot nehme ich am Abend jeweils noch eine Spätmahlzeit zu mir.Danke für ihre Antwort!

Laura Roose: Das tönt, als ob Sie schon vieles richtig machen würden. Je nach dem, ob das schon immer so war oder eher neu und ob Sie andere Beschwerden (v.a. Magen-Darm) haben, kann es Sinn machen dem weiter nach zu gehen. Manchmal steckt auch etwas anderes dahinter. Wenn das aber schon immer so war und Sie sich sonst wohl fühlen, sind tatsächlich regelmässige und ausgewogene Mahlzeiten zu empfehlen. Wichtig ist neben den Kohlenhydraten auch eine ausreichende Eiweisszufuhr. Im Rahmen einer Ernährungsberatung könnte man auch Ihre aktuelle Ernährung genauer anschauen und möglicherweise optimieren.

beigefügter Zucker ist in erster Linie in fertigprodukten hinzugefügt.. wenn ich im Laden stehe, stelle ich fest, das ich eigentlich nur Käse, Gemüse und Fleisch essen kann.. ohne das irgendwie speziell Zucker hinzugefügt wurde! Ab und zu wähle ich auch mal ein Produkt mit ersatzzucker.. wie wirkt sich das auf den Körper aus? Gibt es hierzu Studien über die folgen?

Kristin Landolt: Häufig werden Zuckerarten in der Herstellung, zur Haltbarkeit und für den Geschmack eingesetzt. Dies ist aber nicht nur negativ. Wird der Zucker wie in der Sendung erwähnt am Schluss der Zutatenliste aufgeführt ist der Gehalt nur gering und Sie müssen nicht komplett auf das Produkt verzichten. Produkte mit "Ersatzzucker" können Sie in kleinen Mengen einplanen. Von Studien wissen wir das synthetische Süssstoffe einen Einfluss auf die Darmflora haben, dazu wird aber noch weiter Forschung benötigt.

Guten Abend. Gibt es ein Verhältnis Zucker / Sport? Und hat die zuckerlose Ernährung einen grossen Einfluss aufs Abnehmen? Danke im Voraus

Laura Roose: Sport erhöht den Energiebedarf des Körpers, dieser muss aber nicht unbedingt mit Zucker gedeckt werden, sondern kann auch gut mit Kohlenhydraten (die länger sättigen), Eiweissen und Fetten gedeckt werden. Da Zucker aber sehr kaloriendicht ist, sinkt die Energiezufuhr bei einem Zuckerverzicht meist ab und somit nimmt man längerfristig eher ab damit.

Liebes Expertenteam Wir sind als Eltern von zwei Kindern im Alter von 3 und 5 darauf bedacht, gesund und ausgewogen zu kochen. Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, gesunde Fette etc. Zum Trinken gibt es Wasser, selten mal ein Sirup, wenn wir auswärts sind. Es hat sich aber die Gewohnheit eingeschlichen, dass wir nach dem Mittagessen etwas kleines Süsses essen, meist ein kleines Schöggeli. Würden Sie davon abraten? Denke nicht nur an die Zuckermenge sondern auch an die Gewohnheit. Besten Dank!

Stéphanie Bieler: Prinzipiell ist es nicht sinnvoll, den Kindern den Zugang zu Süssem komplett zu verweigern. Denn Sie ahnen es: was verboten ist, ist erst recht interessant. Ausserdem geht es nicht darum, Zucker per se zu meiden. Die Empfehlung der WHO lautet lediglich, den Konsum unter 10% der täglichen Energiezufuhr zu senken (die im Beitrag erwähnten rund 50g pro Tag für Erwachsene). Deshalb spricht grundsätzlich nichts gegen eine kleine Süssigkeit als Dessert. Aber sie sprechen einen interessanten Punkt an mit der Gewohnheit, das ist durchaus eine Überlegung wert! Durchbrechen Sie die Gewohnheit immer mal wieder! Morgen gibts vielleicht mal einen Fruchtsalat zum Dessert, Übermorgen nichts, und am Folgetag gibts wieder ein kleines Schöggeli.

Guten Abend. Ich liebe frische Früchte aller Art. Sind das Zuckerbomben oder kann ich bedenkenlos die Früchte essen ? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Laura Roose: Früchte enthalten tatsächlich relativ viel Zucker. Je nach Sorte ist das aber ganz verschieden, gerade die Beeren, die im Moment Saison haben, sind weniger zuckerreich als zum Beispiel Bananen. Da Früchte neben dem Zucker aber auch sehr viele Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien enthalten, sollten Sie sie auf keinen Fall von Ihrem Speiseplan verbannen. Ein gewisses Bewusstsein für den Zuckergehalt schadet beim Früchtekonsum aber sicher nicht.

Sehr geehrte Damen, ich bin 65 Jahre alt. Mein Langzeitzucker beträgt 6,2. Nun muss ich 2x 1 Metformin - Mepha Tablette einnehmen. Ist das Ihrer Meinung nach wirklich nötig. Herzlichen Dank für Ihre Antwort

Florentine Schreiner: Eine fundierte Antwort ist schwierig ohne Kenntnis Ihres Gewichts, BMI und Vorerkrankungen. Mit einem Langzeitzucker (HbA1c) von 6.2% besteht bei Ihnen ein sogenannter Prädiabetes. Dies ist eine Vorstufe zum Diabetes mellitus, das bedeutet, dass das Risiko zukünftig an einem Diabetes mellitus zu erkranken erhöht ist, wenn Sie Ihren Lebensstil nicht ändern. Wenn Sie ohne Therapie (ohne Metformin-Einnahme) noch nie einen höheren HbA1c als 6.2% hatten, würde ich Ihnen in erster Linie zu einer Gewichtsabnahme und Steigerung der körperlichen Aktivität raten. Sollten Sie hiermit ihren Blutzucker nicht in den Griff kriegen, ist Metformin Mittel der 1. Wahl. Bei deutlich entgleisten Blutzuckerwerten ist hingegen Insulin Therapie der 1. Wahl. Wenn Sie sehr schlank und sportlich sind, besteht eventuell kein Diabetes mellitus Typ 2, sodass Metformin ebenfalls nicht Therapie der Wahl wäre.

Liebes Expertenteam, ich bin 45 Jahre alt, sehr sportlich (3x pro Woche Bodyweight Krafttraining und 1-2x Yoga) arbeite als Köchin. Ich esse clean, dh praktisch keine verarbeiteten Lebensmittel, Zucker ist für mich tabu, da ich keine Süssigkeiten mag und ich esse auch keine Früchte, weil ich sie seit Kindertagen nie gemocht habe. Mein Laster ist Rotwein, den ich regelmässig konsumiere . Wie ist es mit mit dem Zucker im Alkohol?.... Ich finde hierzu keine genauen Angaben. besten Dank

Stéphanie Bieler: Rotwein enhält nur noch Spuren von Zucker. Der ursprünglich im Traubensaft enthaltene Zucker wird bei der Vergärung fast vollständig zu Alkohol abgebaut. Bestimmte alkoholische Getränke enhalten jedoch Zucker: Bier, Liköre, Süssweine etc. Bedenken Sie ausserdem, dass alkoholische Getränke sowohl auf das Gewicht als auch auf die Gesundheit im Allgemeinen einen negativen Effekt haben können.

Soll ich beim Experiment Zuckerverzicht auch komplett auf Früchte verzichte?

Florentine Schreiner: Bei diesem Experiment wurde einmal täglich eine Portion Früchte direkt nach der Mahlzeit (als Dessert) empfohlen.

Guten Abend, was kann ich anstelle von Teigwaren, Reis und Getreide konsumieren?

Laura Roose: Zum Glück gibt es online inzwischen sehr viele Rezeptideen. Nun da viele Gemüsesorten Saison haben, kann man zum Beispiel mit Zucchetti und Auberginen viel machen. Auch Kürbis ist deutlich ärmer an Kohlenhydraten als zum Beispiel Kartoffeln. Völlig auf Kohlenhydrate verzichten würde ich aber längerfristig nicht empfehlen. Kohlenhydrate sind wichtige Bestandteile unserer Körper und sollten Teil einer ausgewogenen Ernährung sein.

Ich bin erstaunt, dass auf das Thema 'Fruchtzucker' nicht eingegangen wird. Muss dieser Faktor in den Zuckerkonsum nicht eingerechnet werden? Sind frische Früchte wirklich nur gesund? Danke für Ihre Info.

Laura Roose: Früchte enthalten tatsächlich relativ viel Zucker. Je nach Sorte ist das aber ganz verschieden, gerade die Beeren, die im Moment Saison haben, sind weniger zuckerreich als zum Beispiel Bananen. Da Früchte neben dem Zucker aber auch sehr viele Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien enthalten, sollten Sie sie auf keinen Fall von Ihrem Speiseplan verbannen. Ein gewisses Bewusstsein für den Zuckergehalt schadet beim Früchtekonsum aber sicher nicht.

Bin schockiert über den Zuckergehalt von Joghurts. Was ist die Lösung dafür?

Stéphanie Bieler: Mischen Sie Naturejoghurt mit frischen Früchten. Geben Sie bei Bedarf etwas Zucker hinzu, reduzieren Sie diesen mit der Zeit jedoch schrittweise. So haben Sie es selbst in der Hand, wie süss das Joghurt tatsächlich ist und wie viel Zucker Sie dadurch zu sich nehmen. PS: Naturejoghurts enthalten natürlich per se etwas Zucker (aus der Milch) und die frischen Früchte auch, diese sind jedoch nicht das Problem.

Ich bin untergewichtig und muss ständig darauf achten, dass ich das Gewicht halten kann. Ich esse normale bis grosse Portionen, aber gesund und ausgewogen. Ich schaue darauf, dass ich nach dem Essen einen Dessert zu mir nehme, um zusätzlich Gewicht zuzulegen. Nun die Frage: ist es sinvoll auf Zucker zu verzichten und welche Alternativen gibt es zusätzlich um Zunehmen zu können? Gesunde Oele, Nüsse usw. konsumiere ich bereits.

Kristin Landolt: Vielen Dank für Ihre Frage. In Ihrem Fall ist es nicht sinnvoll auf Zucker zu verzichten. Zucker ist ein wichtiger Energielieferant und darf zur Steigerung des Körpergewichts gerne auch eingesetzt werden. Natürlich sind auch hier komplexe Kohlenhydrate (also Stärkebeilagen wie Brot, Teigwaren, Reis, Kartoffeln usw.) zu bevorzugen. Reicht dies aber nicht können Sie auch Honig, Ahornsirup, Haushaltszucker oder ähnliches einsetzten. Alternativ kann die Energiezufuhr wie von Ihnen beschrieben auch durch Fett gesteigert werden. Neben gesunden Ölen und Nüssen ist es auch ratsam vollfette Produkte (Vollrahm, Vollmilch, Rahmquark) einzusetzen. Am besten nehmen Sie zudem 5-6 Mahlzeiten pro Tag ein und versuchen zusätzlich auch Proteinlieferanten (Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Ei, Tofu) einplanen. Eine individuelle Ernährungsberatung zugeschnitten auf Ihre Person kann ich nur empfehlen.

Guten Abend, wie steht es mit dem Zucker in frischen Früchten und was wäre ein gesundes Zmorge? Vielen Dank!

Stéphanie Bieler: Früchte enthalten von Natur aus Zucker, jedoch auch eine ganze Palette wertvoller Inhaltsstoffe. Deshalb ist es keineswegs die Idee, Früchte vom Speiseplan zu streichen. Täglich zwei Portionen à je 1 Handvoll werden im Rahmen der Schweizer Lebensmittelpyramide empfohlen. Ein empfehlenswertes Zmorge besteht aus einem zuckerfreien Getränk (Wasser, Kaffee, Tee), einem Stärkeprodukt (ungezuckerte Flocken, Vollkornbrot etc.), einem Eiweisslieferanten (z.B. einem Stück Käse, einem Glas Milch oder einem Naturejoghurt) und einer Frucht oder etwas Gemüse (z.B Tomaten oder Gurkenrädli).

Guten Abend. Ich messe regelmässig morgens nüchtern meine Blutzuckerwerte. Nicht weil ich gefährdet bin sondern einfach interessehalber. Lange zeit hatteich morgens einen Wert von 4.2, was ja eigentlich gut ist. Seit einigen Wochen ist dieser Wert jedoch auf ca. 5.3 gestiegen, was zwar immer noch im Normbereich ist. Ich frage mich nun on die Bauchspeicheldrüse altershalber Ermüdungserscheinungen bekommt und nicht mehr vollleistungsfähig ist. (Ich bin 74 Jahre alt.

Florentine Schreiner: Ein Nüchtern-Blutzucker <5.6mmol/l ist normal und es spielt keine Rolle, ob dieser bei 4.2 oder 5.3mmol/l liegt. Wenn es zu einer unzureichenden Insulinproduktion durch die Bauchspeicheldrüse kommt, ist es meistens der Blutzucker nach der Mahlzeit, der deutlich ansteigt. Sie können ein Blutzuckertagesprofil durchführen (4x tägliche Blutzuckermessungen vor jeder Mahlzeit und vor der Bettruhe). Sind hier alle Werte in der Norm, müssen Sie sich über ihre Bauchspeichdrüsenfunktion keine Sorgen machen!

Ich süsse soweit möglich mit Stevia, Ist das als Zucker zu rechnen oder allenfalls ein %-Satz davon?

Stéphanie Bieler: Bei Stevia handelt es sich nicht um Zucker. Es löst lediglich eine Süssempfindung aus, enthält jedoch keine Kalorien und lässt den Blutzucker nicht ansteigen.

Guten Abend. Gibt es einen Unterschied zwischen "fertigen" Fruchtsäften und frisch gepresstem Orangensaft? Wie verhält es sich mit Alkohol? Ist Urdinkel bei Teigwaren und Brot besser als Weissmehl? vielen Dank und mfg,

Laura Roose: 1. Fruchtsäfte, ob frisch gepresst oder fertig enthalten Unmengen an Zucker, ich würde Ihnen empfehlen diese zu vermeiden. Der Unterschied ist, dass im frischgepressten Saft eher noch Vitamine enthalten sind als im fertigen. 2. Alkohol enthält auch Kalorien, insbesondere wenn er mit Mischgetränken kombiniert wird, aber auch der pure Alkohol hat Kalorien. Ausserdem behindert er die Leber in ihrer Arbeit. 3. Urdinkel ist die geschützte Bezeichnung für schweizer Dinkel, der nach bestimmten Kriterien angebaut wurde. Wie Weizen ist auch Dinkel ein Getreide und enthält ähnlich viele Kohelnhydrate. Oft wird bei Dinkel aber ein Vollkorn oder Ruchmehl verwendet und nicht Weissmehl, dann ist es durchaus gesünder. Die Backqualitäten sind allerdings nicht gleich und ein Teig mit Dinkelmehl hat nicht die gleichen Eigenschaften wie mit Weizenmehl.

Guten Abend, ich bn 63 Jahe alt, 53kg/160 cm und sportlich. Wenn ich zuckerfrei esse, verliere ich an Gewicht, das ich aber nicht will. Ich ernähre mich ausgegeglichen. Wie kann ich mich ohne Zucker ernähren ohne Gewicht zu verlieren? Mit freundlichen Grüssen

Florentine Schreiner: Sie haben einen BMI von 20.7kg/m2 und somit Normalgewicht. Das allein zeigt schon, dass sie höchstwahrscheinlich alles richtig machen! Es ist nicht das Ziel vollkommen zuckerfrei zu leben. Im Gegenteil wir brauchen Zucker als Energielieferant und wenn Sie sich ausgewogen ernähren, sportlich sind und Normalgewicht haben, dann dürfen Sie sich durchaus zwischendurch mit Mass und Ziel etwas Süsses gönnen.

Ich verzichte auf Zucker, wie kann ich Brot, Teigwaren und Kartoffeln ersetzen mit Lebensmittel, die weniger Stärke enthalten?

Stéphanie Bieler: Brot, Teigwaren und Kartoffeln aufgrund ihres Stärkegehaltes vom Speiseplan zu streichen ist nicht sinnvoll. Einerseits, weil diese Lebensmittel nicht nur aus Stärke bestehen sondern weitere wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Andererseit benötigt unser Körper Stärkeprodukte als Energielieferant. Wichtig ist, Stärkeprodukte dem Bedarf angepasst zu konsumieren und die Ernährung ganz allgemein ausgewogen zu gestalten.

Ich bin schlank (BMI 21,5) und sportlich, esse aber gerne Schokolade und andere Süssigkeiten. Provoziere ich so einen Diabetes?

Laura Roose: So lange Sie Sport treiben und so schlank sind wie Sie, können Sie durchaus Süssigkeiten essen. Der Diabetes mellitus Typ 2 ist Folge einer anhaltend zu hohen Kalorienzufuhr. Durch den vielen Zucker im System reagiert der Körper mit einer hohen Insulinausschüttung und längerfristig kommt es zu einer Resistenz der Rezeptoren gegenüber Insulin. Wenn die Bauchspeicheldrüse dann nicht mehr nachkommt mit der Insulinproduktion steigt der Blutzucker an und es kommt zum Diabetes. Sprich, so lange zwischen den Phasen mit viel Zucker auch wieder Phasen mit weniger Zucker kommen kann Ihr Körper damit umgehen.

Guten Abend. Wie verhält es sich mit künstlich gesüssten Getränken (Cola Zero) und Schokolade und Gebäck ohne Zuckerzusatz?

Laura Roose: Grundsätzlich empfehlen wir künstlich gesüsste Lebensmittel nicht in uneingeschränkt. Die künstlichen Süssmittel können zu Blähungen führen und zum Teil auch zu einem noch verstärkten Verlangen nach Süssigkeiten durch den süssen Geschmack. Es ist aber sicher besser als normale Süssgetränke, die sehr viel Zucker enthalten.

Liebes Expertenteam, ich bin vor 6 Monaten Mutter geworden und stille meine Tochter. Ich esse gerne Süsses und habe mich nun oft gefragt, wie sich der Zuckerkonsum auf die Muttermilch auswirkt und welche Folgen der Konsum für das Kind mit sich trägt? Laut der heutigen Sendung empfiehlt die WHO max. 50g Zucker/Tag. Gilt dies auch für stillende Mütter oder sollte dieser Wert wenn möglich tiefer sein?

Stéphanie Bieler: Die WHO empfiehlt max. 10% der täglich empfohlenen, zugeführten Gesamtkalorien in Form von Zucker zu sich zu nehmen. Bei der Empfehlung von 50g Zucker geht man also von einem durchschnittlichen Bedarf von 2000 kcal pro Tag aus. Je nach Grösse und Gewicht und wie häufig Sie noch stillen, ist ihr Energiebedarf jedoch deutlich höher als 2000 kcal, das heisst, sie "dürften" theoretisch mehr als die 50g pro Tag zu sich nehmen. Der Zuckergehalt der Muttermilch ist jedoch relativ konstant - unabhängig von Ihrer Ernährung.

Guten Abend kann es sein dass sich der konsum von zu viel Zucker auf das aufstossen der Magensäure auswirkt?

Florentine Schreiner: Ein Hauptrisikofaktor für das Aufstossen von Magensäure (Reflux) ist Übergewicht. Somit bringt eine Gewichtsabnahme meist eine deutliche Besserung der Beschwerden. Bezüglich der tatsächlich auslösenden Nahrungsmittel weiss man, dass kohlenhydrathaltige Getränke, Zitrone, Kaffee, Alkohol und Schokolade den Muskeltonus des unteren Verschlusses der Speiseröhre (unterer Sphinkter) reduzieren und somit das Aufstossen von Magensäure begünstigen.

Ich esse viel zu viel Schoggi und Guezli, kann mich nicht beherrschen. Habe Bauch, schwimmringe. Habe manchmal Schilddrüse unterfunktion, hatte viele Schicksalschläge. Trost iste es nur kurzfristig, nacher ärgere ich mich fürchterlich und kann meinen Körper nicht ausstehen.

Laura Roose: Ich kann Ihre Frustration gut verstehen, leider geht es vielen Menschen wie Ihnen. Uns wurde antrainiert Trost mit Süssigkeiten zu verbinden und es fällt Vielen schwer andere Belohnungsstrategien zu entwickeln. Gerade das kann aber eine Alternative zum Süssigkeiten-Konsum darstellen, man muss herausfinden, was einem sonst noch Freude bereiten könnte. Und dann die Süssigkeiten bewusst und in Massen geniessen, so dass man sich nachher nicht darüber ärgern muss.

Hallo - ich habe generell gute Werte und bin gesund. Ich pflege immer etwas Süsses gegen 1600h einzunehmen. Spielt der Zeitpunkt der Einnahme überhaupt eine Rolle in irgendeiner Beziehung ?

Laura Roose: Dazu gibt es grosse Kontroversen und alle paar Jahre wechselt die allgemeine Meinung. Aktuell wird wieder die möglichst lange Nüchternzeit, also das Intervallfasten propagiert. Vor einigen Jahren wurden aber möglichst regelmässige Mahlzeiten empfohlen. Wichtig ist, dass es für Sie stimmt, Sie sich damit wohl fühlen und Ihr Gewicht in einem Normbereich halten können.

Guten Abend Frage. Ist Truvia gleich schädlich wie Zucker oder ist das eine gute und auch noch gesunde Alternative?

Kristin Landolt: Truvia besteht aus Stevia und Erythrit und liefert beinahe keine Kalorien, es hat auch keinen Einfluss auf den Blutzucker / Insulinausschüttung. Erythrit ist zudem verträglicher als andere Zuckeralkohole. Sie können es also als Alternative einsetzen.

Ich kann locker auf Schokolade etc. verzichten. Säfte trinke ich nicht, aber frische Früchte esse ich "kiloweise". Früchte haben Sie in Ihrem Bericht nicht erwähnt, können Sie dazu was sagen?

Stéphanie Bieler: Pro Tag werden 2 Portionen Früchte à 120g (ca. 1 Handvoll) empfohlen. Mit dieser Menge decken Sie den Bedarf an jenen wertvollen Inhaltsstoffen, die Ihnen Früchte bieten können, weitgehend ab. Früchte enthalten aber nicht alle Nährstoffe, die der Körper benötigt. Die Frage ist deshalb: schaffen Sie es neben den "kiloweisen" Früchten auch, alle anderen wichtigen Lebensmittel in Ihren Speiseplan einzubauen (Milchprodukte, Nüsse, Stärkeprodukte, Gemüse etc.)? Wenn dies der Fall ist, sprich: Ihre Ernährung ausgewogen gestaltet ist und keine gesundheitlichen Probleme gegen den hohen Fruchtkonsum sprechen, lässt sich dies vertreten.

Welches sind die idealen Blutzuckerwerte bei einem gesunden Menschen? Nüchtern und Langzeitblutzucker? Herzlichen Dank.

Florentine Schreiner: Ein normaler Nüchternblutzucker liegt unter 5.6mmol/l. Bei einem zweimaligen Nachweis eines Nüchternblutzuckerwerts von >7mmol/l besteht ein Diabetes mellitus. Ein normales HbA1c liegt <5.7% und ab einem HbA1c >6.5% besteht ein Diabetes mellitus. Der Graubereich dazwischen enstpricht einem Prädiabetes, der Vorstufe zur Zuckerkrankheit.

Guten Abend! Ich verzichte seit mehreren Jahren auf Zucker (weisser Zucker) und Süssigkeiten. Selten nehme ich Honig oder Ahornsirup zum Süssen. Kohlenhydrate wie Pasta, Reis oder Kartoffeln esse ich im normalen Verhältnis. Ich fühle mich damit sehr gut und habe, im Vergleich zu früher, fast keine Blutzuckerschwankungen mehr. Wenn ich dann aber mal etwas Zuckerhaltiges esse, dann fühle ich mich ein paar Tage lang ohne Energie und geschwächt. Kann mein Körper nicht mehr mit Zucker umgehen?

Laura Roose: Schön, dass Sie für Sich eine passende Ernährungsform gefunden haben! Ihr Körper hat grundsätzlich immer noch alles was es braucht, um Zucker verarbeiten zu können. Das macht er auch weiterhin, da die Kohlenhydrate, die Sie essen in Ihrem Körper zu Zucker gespalten werden. Es kann aber durchaus sein, dass Sie den Insulinanstieg, wie er nach dem Konsum von Zucker auftritt als unangenehm empfinden, weil Sie durch den Verzicht sensibilisiert wurden.

Wir sind Vegetarier. Gemäss Beitrag sind Kartoffeln, Teigwaren und Brot nebst Zucker zu meiden. Womit lässt sich das am besten ersetzen und gleichzeitig die Lust auf Süsses zu bremsen?

Stéphanie Bieler: Brot, Teigwaren und Kartoffeln aufgrund ihres Stärkegehaltes vom Speiseplan zu streichen ist nicht sinnvoll. Einerseits, weil diese Lebensmittel nicht nur aus Stärke bestehen sondern weitere wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Andererseit benötigt unser Körper Stärkeprodukte als Energielieferant. Wichtig ist, Stärkeprodukte dem Bedarf angepasst zu konsumieren und die Ernährung ganz allgemein ausgewogen zu gestalten.

Guten Abend, ich ernähre mich seit einem Monat nach den Paleo Regeln. Also kein Zucker, keine Kohlenhydrate, keine Milchprodukte. Leider habe ich erst ein knappes Kilo abgenommen, aber habe täglich Früchte und Nüsse gegessen. Könnte das sein das diese das Abnehmen verhindert haben? Oder braucht mein Körper einfach länger für die Umstellung?

Laura Roose: Leider gibt es keine Diätform, die einen Gewichtsverlust garantieren kann. Aus unserer Sicht am sinnvollsten ist eine ausgewogene Ernährung, die man auch längerfristig durchhalten kann. Also keine Radikaldiäten. Egal was man radikal weg lässt, sobald man die Ernährung wieder normalisiert nimmt man rasch an Gewicht zu. Wichtig ist, dass die Kalorienzufuhr leicht unter dem Kalorienbedarf liegt. So nimmt der Körper langsam an Gewicht ab. Grundsätzlich ist Gewichtsverlust aber meist nichts lineares, sondern stufenförmig und nach Phasen der Stagnation geht es plötzlich wieder vorwärts.

Ich habe meine Ernährung umgestellt, verzichte mehrheitlich auf Kohlenhydrate, esse Gemüse, Salat, Fleisch, Fisch etc. Also all das wovon man sagt, es wäre gesund. Aber mein Gewicht stagniert. Ich koche immer frisch, habe keine Fertigsaucen etc, trinke weder Fruchtsäfte noch Süssgetränke, esse keine Süssigkeiten. Warum geht nichts mehr vorwärts? Der Zucker kann es wohl kaum sein

Kristin Landolt: Es ist schwierig ohne weitere Angaben eine Aussage zu machen. Häufig ist es eine Frage von Energieverbrauch vs. Energiezufuhr. Ihr Körper ist sich bereits gewöhnt mit einer geringen Energiezufuhr auszukommen. Den Energieverbrauch können Sie durch eine Steigerung der Bewegung beeinflussen. Zum Weglassen von Süssgetränken und Fruchtsäften kann ich Sie nur weiter bestärken. Eine gewissen Menge Kohlenhydrate pro Mahlzeit (bei Frauen kann man gut eine Faust als Anhaltspunkt für eine Portion nehmen) gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Komplexe Kohlenhydrate mit hohem Nahrungsfasergehalt sind zu bevorzugen.

guten Abend, ich esse viel Obst, Gemüse und Fisch und Fleisch, manchmal auch eine gute Bratwurst. Mache auch regelmässig Sport.Ich habe einfach gemeckt, dass ich nach dem Toilettenstuhlgang sehr schwach dann bin,leicht Schwindelig, dann muss ich etwas essen, meistens Süsses. Kann es sein, dass mein Blutzucker unter dem normalen Wert liegt? Oder ist es auch Diabetes? Ist Obst und Früchte das Beste wenn man das Gefühl hat leicht unterzuckert zu sein, oder gibt es eine Alternative?

Laura Roose: Ich glaube eher nicht dass Ihr Schwächegefühl nach dem Stuhlgang mit dem Blutzucker zusammenhängt. Beim Stuhlgang ist das autonome Nervensystem involviert und es kann sein, dass Ihr Blutdruck danach etwas tiefer ist. Das führt zu Schwindel (vor allem im Stehen) und Schwächegefühl. Falls Sie ein Blutdruckmessgerät zuhause haben wären es spannen vorher und nachher den Blutdruck zu messen. Meist normalisiert sich der Blutdruck dann wieder von selbst und die Süssigkeiten haben eher einen Placebo-Effekt

Ich, 45, 1.75m, 65kg, esse fast täglich mind 2-3 Reihen Schokolade, oder Toffifee's oder Raffaellos. Muss ich mal das Blutfett oder Cholesterin testen lassen oder hat das keinen Zusammenhang?

Florentine Schreiner: Bei Männern zwischen 35 und 65 Jahren (bei Frauen erst ab 45 Jahren) empfiehlt sich ein regelmässiges Screening der Blutfettwerte (alle 2-5 Jahre je nach persönlichem Risiko). Die Cholesterinwerte (Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin) werden eher durch genetische Faktoren als durch die Ernährung an sich beeinflusst. Jedoch beeinflusst die Ernährung deutlich die Triglyceridwerte (Fettsäuren). Unabhängig von Ihrem Gewicht, welches in der Norm liegt, könnten Sie an einer Hypercholesterinämie liegen (vor allem wenn es in der Familie vorkommt), weshalb eine Testung sicher sinnvoll wäre.

1g Zucker hat ja nur 4 kcal. Wenn ich also auf 50 g Zucker verzichte, spare ich nur 200 kcal pro Tag. Davon nehme ich wohl kaum spürbar ab.

Stéphanie Bieler: Aufs Jahr gesehen bedeutet das immerhin 73'000 Kcal, das ist schon relativ viel und kann sich durchaus in einem Gewichtsverlust von mehreren Kilogramm zeigen. Ausserdem begünstigt Zucker auch die Entstehung von Karies. Eine Reduktion ist auch deshalb sinnvoll.

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