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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «13 Assassins»

Ein alternder Samurai versammelt ein Dutzend Kämpfer, um einem sadistischen Fürsten das Handwerk zu legen. Ein verschlafenes Dorf wird zur Todesfalle für den Tyrannen, dessen Gefolge den tapferen Attentätern zahlenmässig krass überlegen ist. Remake des gleichnamigen Samurai-Filmklassikers von 1963.

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Montagnacht um 00:50 Uhr auf SRF 1

Als besonders grausamer Sadist zeichnet sich im Japan zur Mitte des 19. Jahrhunderts der jüngere Bruder des Shoguns aus, Fürst Naritsugu (Gorô Inagaki). Nachdem die Bauern endlich aufbegehrt haben, lässt er der Frau des Anführers Unterarme, Füsse und Zunge abhacken - zu seiner Belustigung. In seiner Machtlosigkeit entscheidet sich der Ältestenrat zu einer unkonventionellen Massnahme. Der alternde Samurai Shinzaemon (Kôji Yakusho) soll den machttrunkenen Fürsten ermorden.

Shinzaemon schwört ein Dutzend Vertrauensleute auf die blutige Pflicht ein. Seine Taktik sieht vor, den Tyrannen während einer Reise anzugreifen. Eine kleine Ortschaft auf der Route wird in einen einzigen Hinterhalt verwandelt. «Aus diesem ganz normalen Dorf machen wir einen Ort des Todes», verspricht Shinzaemon. Diese Drohung bewahrheitet sich, als Fürst Naritsugu mit seinem Tross anrückt. Im Gefolge, dem sich der Samurai und seine Mitstreiter in den Weg stellen, befinden sich statt der erwarteten 70 Mann deren 200, bewaffnet und zum Töten ausgebildet.

Überwältigendes Schlachtgemälde

Als Wettbewerbsbeitrag an den Filmfestspielen von Venedig schlug «13 Assassins» ein, in hiesigen Kinos lief dieser spektakuläre japanische Historienfilm gleichwohl nicht an. Dabei hat dieses Remake des gleichnamigen Samurai-Filmklassikers von Eiichi Kudô aus dem Jahre 1963 nichts von einer trockenen Geschichtslektion. Im Gegenteil wandelt sich das Kostümdrama in der zweiten Filmhälfte zum Actionspektakel, in ein überwältigendes Schlachtgemälde, das «13 Assassins» einen Platz sichert in der stolzen Tradition des «Jidai-geki»-Historienfilms neben Werken wie Akira Kurosawas legendärem «Die sieben Samurai» von 1954.

Zugetraut hätten solch einen grossartigen Film wohl nicht viele Takashi Miike, dem Mann, der das Kinopublikum zur Jahrtausendwende auch hierzulande mit dem Horrorstreifen «Audition» bis zur aus einigen Kinosälen kolportierten Ohnmacht schockte. Unter den bald hundert Filmen, die das Arbeitstier gedreht hat, ist «13 Assassins» das blutrote Kronjuwel.

Schweizer Radio und Fernsehen zeigt «13 Assassins» exklusiv in Zweikanalton deutsch/japanisch.

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