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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Coeur animal - Das Tier in meinem Herzen»

Auf einer abgelegenen Alp hat der Bergbauer Paul ein karges Auskommen. Seine Frau Rosine behandelt er wie ein Tier. Erst als diese schwer erkrankt, setzt bei ihm ein Gesinnungswandel ein. Séverine Cornamusaz erhielt für das alpine Kammerspiel in starken Bildern 2010 den Schweizer FIlmpreis.

Der Bergbauer Paul (Olivier Rabourdin) betreibt einen kleinen Hof auf einer abgeschiedenen Alp in der Westschweiz. Mit seinem Hund und seinem Vieh kommt er gut zurecht, aber für seine Frau Rosine (Camille Japy) fehlt ihm jedes Gespür. Er behandelt sie brutal, sie muss ständig hart arbeiten, und zwischendurch nimmt er sie von hinten.

Olivier Rabourdin als Paul
Legende: Ein Tier unter Tieren? Olivier Rabourdin spielt den brutalen Bergbauer Paul SRF/ PS Productions

Als Paul glaubt, dass Rosine schwanger ist, hofft er auf Nachwuchs und heuert einen Gehilfen an. Der verheiratete Saisonnier Eusebio (Antonio Buil) bekommt von ihm einen Hungerlohn und wird ebenfalls mitleidlos ausgebeutet. Der Spanier mag nicht mitansehen, wie Rosine unter ihrem Mann zu leiden hat, und ist nett zu ihr. Das weckt Pauls Eifersucht. Als der Bauer eines Nachts meint, Rosine habe ihn betrogen, verprügelt er sie.

Geschunden und von Unterleibsschmerzen gepeinigt lässt Rosine Eusebio einen Rettungshelikopter rufen. Paul reagiert hilflos auf Rosines «Flucht». Er weigert sich, seine Frau im Spital zu besuchen. Stattdessen schickt er Eusebio hin. Rosine ist nicht schwanger, sondern krebskrank und muss bestrahlt werden.

Bergbauer Paul muss sich läutern

Sendeplatz

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Mittwochnacht um 00:10 Uhr auf SRF 1

Eusebio, dessen Frau in Spanien lebt und ihn zu verlassen droht, tröstet sich mit der Wirtin Claudie (Alexandra Karamisaris). Paul wird eines Nachts Zeuge ihres Liebesspiels. Eusebio macht Paul klar, dass er im Begriff ist, Rosine zu verlieren. Verzweifelt und unbeholfen versucht Paul schliesslich, Rosine, die zu ihrer Mutter gezogen ist, für sich zurückzugewinnen.

Die Lausannerin Séverine Cornamusaz hat sich nach fünf Kurzfilmen für ihr Spielfilmdebüt keinen leichten Stoff ausgewählt. «Coeur animal» ist von Ballenberg-Klischees meilenweit entfernt und erinnert in seiner Strenge eher an Fredi M. Murers «Höhenfeuer». Allerdings ist Cornamusaz' Kammerspiel mehr von Brutalität denn von Zärtlichkeit gezeichnet. Ihre Parabel von der Entwicklung eines gefühllosen Mannes vom Tier zum Menschen hat eine triumphale Festivaltournee absolviert und zahlreiche Preise eingeheimst. 2010 gewann «Coeur animal» den Quartz für den Besten Spielfilm.

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