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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Eine offene Rechnung»

John Madden erzählt im Thriller «Eine offene Rechnung» die Geschichte einer misslungenen Mossad-Mission. 30 Jahre lang wurden Rachel, David und Stephan in ihrer Heimat als Helden gefeiert. Doch nun droht an die Öffentlichkeit zu gelangen, was 1965 bei ihrer Mission in Ostberlin schiefgelaufen ist.

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Mittwochnacht um 23:50 Uhr auf SRF zwei

Vor mehr als dreissig Jahren sind Rachel (Jessica Chastain), David (Sam Worthington) und Stephan (Martin Csokas), Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad, gemeinsam zu einer höchst schwierigen Mission aufgebrochen: Sie sollen einen der grössten deutschen Kriegsverbrecher, Dieter Vogel (Jesper Christensen), entführen, damit ihm in Israel der Prozess gemacht werden kann. Die drei jungen Agenten werden nach Ostberlin eingeschleust und nehmen Kontakt zu Vogel auf, der sich nun Doktor Bernhardt nennt und als Frauenarzt arbeitete. Was danach geschieht, hat die Öffentlichkeit nie erfahren: Die Verhaftung läuft völlig aus dem Ruder. Doch die drei beschliessen, ihrem Vorgesetzten zu berichten, alles sei nach Plan verlaufen. Sie werden in ihrer Heimat daraufhin als Helden gefeiert.

Von der Vergangenheit eingeholt

1997 treffen sich Rachel (Helen Mirren) und Stephan (Tom Wilkinson) bei der Veröffentlichung eines Buches über die damaligen Ereignisse wieder, das ihre gemeinsame Tochter Sarah (Romi Aboulafia) geschrieben hat. Als Rachel von Stephan erfährt, dass ihr ehemaliger Mitstreiter David (Ciarán Hinds) am selben Tag Selbstmord begangen hat, ist sie entsetzt - nicht nur weil sie David einst geliebt hat, sondern weil ihr klar ist, dass seine Tat Konsequenzen für sie beide hat. Es sind offenbar Dokumente aufgetaucht, die ihre Geschichte von damals widerlegt. Es bleibt nur eines übrig: Rachel und Stephan müssen zu einer letzten Mission aufbrechen.

Moralisches Dilemma

John Madden, Regisseur von Filmen wie «Shakespeare in Love», «Corellis Mandoline» oder zuletzt «The Best Marigold Hotel», hat mit «The Debt» einen packenden Thriller inszeniert. Es ist das Remake des israelischen Originals von 2007, das vor allem auf den veröffentlichten Akten zum Adolf-Eichmann-Prozess basiert. Die Figur des «Chirurgen von Birkenau» Dieter Vogel ist an Josef Mengele angelehnt, der als KZ-Lagerarzt grausame Experimente durchführte. Madden hat den Stoff mit viel Gefühl für Timing, Action und Zeitkolorit auf zwei Zeitebenen inszeniert. Aber es geht ihm auch um die Spannung zwischen den drei Hauptfiguren, die unter schwierigen Umständen aufeinander angewiesen sind. Und es geht um das moralische Dilemma, ob die Wahrheit für eine Geschichte geopfert werden kann, die vielen Menschen Genugtuung und für eine Nation Wiedergutmachung bedeutet.

In den Hauptrollen brillieren als ältere Agenten Helen Mirren, Tom Wilkinson und Ciarán Hinds, in den Rollen der jüngeren Jessica Chastain, die für ihre Rolle in «Zero Dark Thirty» eine Oscarnomination erhielt, Sam Worthington, den man aus «Wrath of the Titans» oder «Avatar» kennt, sowie Martin Csokas.

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