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Film & Serien Film-Tipp des Tages: Fish Tank

Das Leben des rebellischen Teenagers Mia nimmt eine Wende, als der neue Liebhaber (Michael Fassbender) der Mutter bei ihnen einzieht.

Die 15-jährige Mia (Katie Jarvis) lebt mit ihrer kleinen Schwester (Rebecca Griffiths) und ihrer allein erziehenden, noch sehr jungen Mutter Joanne (Kierston Wareing) in einer heruntergekommenen Wohnsiedlung nördlich von London. Mia ist von der Schule geflogen und schlägt sich die Tage buchstäblich um die Ohren. Der zornige Teenager ist voller Wut – gegen die Mutter, ihre Umgebung, sich selbst. Nur wenn sie ihre Breakdance-Schritte übt, scheint Mia mit sich im Reinen.

Sendeplatz

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Montagnacht um 00:40 Uhr auf SRF 1

Der rüde Umgangston im Frauenhaushalt wird sanfter, als der neue Freund der Mutter bei ihnen einzieht. Connor (Michael Fassbender) ist sexy und liebenswürdig und scheint sich für die beiden Töchter seiner Freundin wirklich zu interessieren, nicht wie frühere Liebhaber von Joanne. Widerstrebend fasst Mia mehr und mehr Vertrauen zu ihm. Für kurze Zeit scheint ein harmonisches Familienleben möglich.

Doch auch Connor erweist sich als «falscher Hund» und verlässt die Familie eines Tages im Streit. In der Nacht zuvor ist es zwischen ihm und Mia zu einer sexuellen Annäherung gekommen, nachdem der Teenager ihn und Joanne beim Sex beobachtet hat. Während ihre Mutter auf den Auszug Connors mit hilfloser Enttäuschung und Rückzug reagiert, geht Mia auf Konfrontation. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und findet so heraus, dass Connor verheiratet ist und eine Familie hat. Als sie ihn zur Rede stellt, wird sie von ihm gewaltsam zurückgestossen.

Jurypreis in Cannes

Die Engländerin Andrea Arnold begann ihre Karriere als Fernsehschauspielerin und als Tänzerin in Fernsehshows. Einem internationalen Arthouse-Publikum ist ihr Name ein Begriff, seit sie mit ihrem Spielfilmerstling «Red Road» in Cannes den Jurypreis und weitere nationale und internationale Auszeichnungen gewann. Für ihren zweiten Spielfilm «Fish Tank» erhielt sie erneut den Jurypreis in Cannes, und der Film wurde von der Bafta zum «Outstanding British Film» des Jahres erkoren.

Bemerkenswert sind Arnolds ungeschminkte Milieuzeichnungen, ihre feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und vor allem ihr Auge für junge, relativ unbekannte Schauspieltalente. Hauptdarstellerin Katie Jarvis wurde offenbar entdeckt, als sie mit ihrem Freund auf der Strasse eine hitzige, lautstarke Diskussion führte – eine Situation, die Arnold direkt in eine der ersten Szenen des Films einfliessen liess. Beeindruckend auch, wie Jarvis die sexuell und emotional aufgeladenen Szenen mit Michael Fassbender meistert.

Kritiker und Festivalpublikum wurden auf den jungen Schauspieler mit deutsch-irischen Wurzeln aufmerksam, als er als radikal abgemagerter Bobby Sands in Steve McQueens «Hunger» eine beeindruckende Performance ablieferte. Heute ist Fassbender ein gefragter Mann in Hollywood. Steve McQueen ist er treu geblieben. Er war sowohl in dessen «Shame» als auch kürzlich im Oscar-gekrönten «12 Years a Slave» zu sehen.

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