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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «The East»

Jane arbeitet für eine private Sicherheitsfirma, die Grosskonzernen dabei hilft, Skandale zu vermeiden. Sie erhält den Auftrag, sich in eine Gruppe namens «The East» einzuschleusen, die mit radikalen Aktionen von sich reden macht. Bald beginnt sie, an der Richtigkeit ihres Auftrags zu zweifeln.

Die Aktivistengruppe «The East» macht Nägel mit Köpfen: Dem CEO einer Ölfirma, die nach einem Unfall für die Verschmutzung riesiger Landstriche verantwortlich ist, verwüstet sie kurzerhand die Villa - mit Öl. Das Video der Aktion stellt die Gruppe ins Internet und löst damit grosses Unbehagen in diversen Chefetagen aus.

Patricia Clarkson als Sharon
Legende: Durch und durch Geschäftsfrau: Sharon (Patricia Clarkson) zieht im Hintergrund die Fäden. SRF / Twentieth Century Fox Film Corporation

Sharon (Patricia Clarkson) ist die Chefin der privaten Sicherheitsfirma Hiller Brood,die dafür sorgt, dass Grosskonzerne vor solchen Anschlägen verschont bleiben. Um «The East» zu infiltrieren, schickt sie ihre vielversprechende Mitarbeiterin und ehemalige FBI-Agentin Jane (Brit Marling) zu der Aktivistengruppe.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es Jane, die sich nun Sarah nennt, in den inneren Kreis der Gruppe zu gelangen, ohne verdächtig zu wirken. Der Anführer Benji (Alexander Skarsgård) und die beiden Mitglieder Izzy (Ellen Page) und Doc (Toby Kebbell) nehmen Sarah liebevoll auf und zeigen ihr nebst ihren radikalen Ideen, wie ein Leben völlig ohne Konsum möglich ist.

Die erste Aktion, deren Planung Sarah mitbekommt und Sharon verrät, zielt auf einen Pharmakonzern. Bei einem Empfang des Konzerns sorgen die Mitglieder von «The East» dafür, dass der Champagner mit dem Konzentrat eines ihrer Medikamente vergiftet ist, dessen Nebenwirkungen lebensgefährlich sein können. Obwohl Sarah diese Aktion ihrer Chefin mitgeteilt hat, wurde niemand vorgewarnt. Sharon liess die Vergiftung geschehen, Hiller Brood hat dafür ab sofort einen neuen Kunden. Nicht nur dieser Zynismus treibt Sarah immer weiter weg von ihrer ursprünglichen Mission. Bei «The East» lernt sie Formen des Zusammenlebens kennen, die ihr mehr und mehr zusagen. Und dann ist da noch Benji, von dem sie sich unweigerlich angezogen fühlt.

Snowden verhalf dem Film zum Erfolg

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Donnerstagnacht um 00:15 Uhr auf SRF 1.

Der iranischstämmige US-Filmemacher Zal Batmanglij legte mit «The East» seinen zweiten Spielfilm vor. Seine Hauptdarstellerin Brit Marling schrieb, wie bereits in Batmanglijs Debüt «The Sound of My Voice», am Drehbuch mit. Marling ist in Independentkreisen längst ein Star. Sie ist als Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin und Autorin tätig. Neben Marling spielt der Schwede Alexander Skarsgård, bekannt aus der Serie «True Blood». Auch die Nebenrollen sind mit Ellen Page und Patricia Clarkson prominent besetzt. Etwas weniger bekannt sind Toby Kebbell und Shiloh Fernandez.

«The East» wurde am Sundance Film Festival uraufgeführt und in den USA mit gerade einmal vier Kopien im Kino lanciert. Als im Laufe des Jahres Edward Snowden die globale Rasterfahndung der NSA enthüllte und das Thema des Seitenwechsel aufgrund moralischer Bedenken auf einmal topaktuell war, stockte Fox Searchlight auf 200 Kopien auf - und nahm bald über zwei Millionen Dollar ein mit dem Independent-Drama. Zwar geht es in «The East» nicht um Überwachung, sondern um die alten, analogen Gegner wie Pharmariesen oder Ölkonzerne, doch schuf Snowdens Enthüllung offenbar das perfekte Umfeld für diesen Film.

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