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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Ziemlich beste Freunde»

Philippe ist reich, adlig, gebildet – und vom Hals abwärts gelähmt. Er sucht einen neuen Pfleger, der sich rund um die Uhr um ihn kümmern kann. Driss, der eben erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, kriegt den Job – zum Entsetzen von Philippes Umfeld.

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Freitagabend um 20:05 Uhr auf SRF 1

Driss macht sich keine Hoffnungen, den Job zu erhalten. Er will bloss einen Bewerbungsstempel für die Arbeitslosenunterstützung abholen. Zwar eignet sich das charmante Grossmaul aus der Banlieue kaum für den Pflegerjob, doch Driss' unbekümmerte und mitleidlose Art überzeugen Philippe. Er stellt ihn vom Fleck weg an, ganz zum Entsetzen seiner Entourage.

Für Driss, der eben aus der viel zu kleinen Sozialwohnung seiner Mutter hinausgeworfen wurde, kommt das Jobangebot gerade richtig. Im Schnelldurchgang lernt er die wichtigsten Handgriffe: seinen neuen Boss zu duschen, ihn in den Rollstuhl zu setzen, zu füttern und ihm Stützstrümpfe anzuziehen. Letzteres schockiert den Macho derart – «Männer tragen doch keine Strümpfe» – dass er sich dieser Aufgabe zunächst verweigert. Hingegen mischt Driss bald schon steife Gesellschaftspartys mit dem richtigen Soundtrack auf und brettert mit Philippe im Maserati durch Paris, den Behindertentransporter lassen sie links liegen.

Eine wahre Geschichte

Wenn das furiose Duo dann wegen Geschwindigkeitsübertretung von der Polizei angehalten wird, täuscht Philippe schon einmal einen Anfall vor, um danach mit Blaulicht ins Spital eskortiert zu werden. Die beiden unterschiedlichen Männer entwickeln eine aussergewöhnliche Freundschaft, die vor allem eines verbindet: Humor. Doch als der jüngere Bruder von Driss Ärger mit ein paar harten Vorstadtjungs hat und Hilfe braucht, muss Philippe seinen Freund schweren Herzens ziehen lassen.

«Ziemlich beste Freunde», im französischen Originaltitel «Intouchables», basiert auf der wahren Geschichte des Tetraplegikers Philippe Pozzo di Borgo und seines Pflegers Abdel Sellou. Das Regieduo Olivier Nakache und Eric Toledano liess sich ursprünglich vom Dokumentarfilm «A la vie, à la mort» für den Film inspirieren. Für die Verfassung des Drehbuchs arbeiteten sie mit Philippe Pozzo di Borgo zusammen. Die Kinosensation lockte in Frankreich über zwölf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ins Kino. In der Schweiz mauserte sich der Film mit 1,4 Millionen Eintritten zum Kinokassenschlager. Das ist im Schweizer Ranking der erfolgreichsten Filme Platz 2.

Schauspieler Omar Sy, der in Frankreich vor allem als Komödiant bekannt war, katapultierte die Rolle als charmanter «Banlieusard» auf das internationale Parkett. Es folgten Rollen im X-Men-Sequel «X-Men: Days of Future Past» sowie in Michel Gondrys Romanverfilmung «L'écume des jours». Ab 2015 wird Omar Sy in «Samba», dem neusten Werk des Regieduos Olivier Nakache und Eric Toledano, zu sehen sein, in dem die Lovestory zwischen einem Sans-Papier und einer an Burn-out leidenden Französin (Charlotte Gainsbourg) erzählt wird.

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