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Netzwelt Google Graveyard – wo erfolglose Projekte ihre letzte Ruhe finden

Es gibt Google.com, Google Streetview, Google Plus – und Google Graveyard. Dieser Dienst ist zur Abwechslung mal nicht von Google, sondern eine Website über Google: Denn dort sind verschiedene Google-Projekte begraben, die eingestellt wurden.

Das Friedhofsmotiv ist scherzhaft zu nehmen, das wird bei der Einleitung sofort klar: «It’s hard to lose a loved one, especially if that loved one is a Google service» (frei übersetzt: «Es ist schwer eine geliebte Person zu verlieren, besonders wenn diese geliebte Person eine Dienst von Google war»).

«Let the healing begin»

Der Google-Friedhof von slate.com sei ein «virtueller Ort der Trauer», heisst es weiter – und tatsächlich, vor den kleinen Grabsteinen mit jeweils Name, Geburts- und Sterbedatum des eingestellten Google Projektes kann man auch eine Blume legen: «Click on a grave to leave a flower, and let the healing process begin.»

Die meisten Blumen liegen übrigens beim Grab des «Google Reader», dem populären RSS-Reader, der jetzt im Juli eingestellt wird. Die meisten Grabsteine tragen allerdings Namen, die die wenigstens kennen – kaum verwunderlich, denn viele Projekte wurden nicht mal ein Jahr alt, wie zum Beispiel Google Aardvark (Google Erdferkel), eine Suchmaschine speziell für Soziale Netzwerke, die Google 2010 für 50 Millionen Dollar gekauft hatte, um sie dann ein Jahr später einzustellen. Solche einordnenden Informationen über die Projekte, deren Sinn und Zweck und warum sie schliesslich eingestellt wurden, erfährt man bei dem «Learn More»-Button – dort wird mal besser (auf den Google-Blog selbst) oder schlechter (Wikipedia) verlinkt.

Impfstoffe und erneuerbare Energien

Doch was jetzt an diesem Projektefriedhof überraschen kann, sind Grabstein-Namen wie «Google Flu Vaccine Finder» aus 2009 (dem Jahr der Vogelgrippe), oder «Renewable Energy Cheaper than Coal (RE<C)», das 2011 begraben wurde. Wenigen ist bewusst, dass Google nicht (nur) eine Datenkrake ist, sondern auch Forschungen vorantreibt und in Projekte, die (auf den ersten Blick) kaum etwas mit Internet oder Suchmaschinen zu tun haben, investiert – oder in diesem Fall eben investierte. Bei «Learn More» erfährt man auch, dass zumindest alle Forschungsergebnisse dieses «RE<C»-Projekts der Öffentlichkeit gratis zur Verfügung gestellt wurden.

Übrigens beweisen die Macher der Seite wirklich Humor – oder nur unverhohlene Kritik an Google: Ganz am Ende des Friedhofs ist bereits ein neues Grab ausgehoben, auf dem Grabstein steht der Name von Googles neuestem Projekt: «Google Glass, 2013 - ?».

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