Auch im Herbst 2021 ging die eher kühle Witterungsphase, die nun schon seit eineinhalb Jahren anhält, weiter. Im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990 war es im Norden zwar 0,5 bis 1 Grad zu warm, vergleicht man aber mit dem neuen Erwartungswert der Jahre 1991 bis 2020 war es im Norden um wenige Zehntelgrad zu kühl. In Basel und in St. Gallen war es seit 2010 der kälteste Herbst. Sonst war nördlich der Alpen der Herbst 2017 meist noch eine Spur kühler. Im Süden war der Herbst rund 1,5 Grad zu warm im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm und etwa 0,3 Grad wärmer als der Erwartungswert. Fakt ist aber auch, dass der Wärmeüberschuss weitgehend auf dem Monat September basiert, der im Norden 2,5 bis 3 Grad zu warm war, im Süden betrug der Wärmeüberschuss gut 2 Grad.
Im September nochmals Sommer
Lange Zeit war der Sommer 2021 bezüglich Wärme und Sonnenschein ein Totalausfall. Im September kamen wir aber doch noch in den Genuss von Sommertagen, vor allem im Süden und im Wallis. In Biasca wurden 13 Sommertage verzeichnet, in Chiasso 12. Die Norm wären im Tessin rund 5 Sommertage im September. Auch im Rhonetal, genauer in Sitten und Visp, wurde an 10 Tagen die 25 Gradmarke übertroffen. Dort wären 5 bis 6 Sommertage die Norm. Auch nördlich der Alpen gab es vielerorts 6 bis 10 Sommertage. In Basel und im untersten Aaretal wurden 10 Tage mit mehr als 25 Grad verzeichnet. Für einen Hitzetag reichte es allerdings nicht mehr. Die Höchsttemperatur wurde in Sitten am 8. September mit 29,0 Grad gemessen. Dank Föhn reichte es lokal auch noch im Oktober für einen Sommertag, so in Giswil, im Rhonetal und im St. Galler Rheintal. Der Spitzenwert betrug am 3. Oktober in Giswil 26,8 Grad.
Regen war Mangelware
Nach dem üppigen Regen der Sommermonate, zeichnete sich der Herbst durch Trockenheit aus. Auf der Alpennordseite lagen die Niederschlagsmengen zum Teil bei weniger als einem Drittel. So wurden in Zürich bis am Samstag nur gerade 70 Millimeter Regen verzeichnet. In einem durchschnittlichen Herbst würde die Niederschlagsmenge rund 250 Millimeter betragen. Südlich der Alpen entsprach der Niederschlag ungefähr der Norm, im Südtessin war es stellenweise sogar zu nass.
Nur der November war eine graue Maus
An den meisten Orten war der Herbst sonniger als sonst. In Zürich, Bern und St. Gallen gab es rund 30 Prozent mehr Sonnenstunden als sonst zu dieser Jahreszeit. So waren es in der Gallusstadt 400 Sonnenstunden statt wie üblich um 300 Stunden mit Sonnenschein. Dies, obwohl es an all diesen Orten im November sehr neblig war und die Sonnenscheindauer deutlich unter der Referenz blieb.
Der Winter kommt
In der nächsten Woche erreicht uns der Winter nicht nur auf dem Kalenderblatt. Schon dieses Wochenende schneit es zeitweise bis in tiefe Lagen. In den nächsten Tagen fällt auf der Alpennordseite oberhalb von rund 1000 Metern immer wieder ergiebig Schnee. Zeitweise gibt es auch in der kommenden Woche wieder Schnee bis ins Flachland. Auch bezüglich Temperaturen dürfte es wie in den vergangenen Monaten eher kühl weitergehen.