Im Kanton Appenzell wird Silvester gleich zweimal gefeiert. Nebst dem 31. Dezember wird am Fusse des Alpsteins der Silvester auch am 13. Januar begangen. Diese Tradition geht auf den alten julianischen Kalender zurück. Die Silvesterchläuse ziehen im Appenzeller Hinterland von Hof zu Hof und wünschen den Bewohnern alles Gute. Der Auftritt der Chläuse wird mit einer Gabe von den Hausbewohnern honoriert. Als Stärkung gibt es Glühwein, Weisswein oder auch gesottenen Most.
Tradition geht ins 17. Jahrhundert zurück
Vermutlich geht die Tradition auf das Jahr 1663 zurück, verbrieft ist das Chlausen aber erst seit 1744. Auch in diesem Jahr sind die «Schöne», die «Schö-Wüeschte» und die «Wüeschte», die drei Arten von Chläusen wieder unterwegs. Auf Grund der Pandemie bittet aber die Ausserrhoder Regierung auswärtige Gäste, auf den Besuch im Jahr 2022 zu verzichten.
Am Morgen eisig, am Nachmittag sonnig
Die Ausserrhoder Chläuse werden den Tag so oder so geniessen. Am Morgen sind zwar noch Nebelfelder möglich, und bei Temperaturen um -6 Grad ist es bitterkalt. Tagsüber geht es aber mit viel Sonne weiter, und es wird milder. Bei +3 Grad kommt der eine oder andere Chlaus wahrscheinlich schon ins Schwitzen.