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Coronavirus: Positiver Trend in Afrika
Aus Rendez-vous vom 17.08.2020. Bild: Keystone
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Coronavirus in Afrika Ermutigende Corona-Signale vom afrikanischen Kontinent

Plötzlich sinkt die Zahl neu gemeldeter Fälle südlich der Sahara. Ist es eine Trendwende oder wird nur weniger getestet?

Afrika ist anfällig. Das Gesundheitssystem der meisten Staaten ist schwach, Spitalbetten und Beatmungsgeräte fehlen. Viele Länder führten darum früh eine Maskenpflicht ein und verordneten Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus. Das half, die Pandemie einzudämmen.

Doch lange konnte man das öffentliche Leben nicht lahmlegen. Denn viele Menschen sind auf ein tägliches Einkommen angewiesen. Die Lockerungen hatten Folgen, wie Miriam Nanyunja von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt. Etwa in Südafrika: «Als die Einschränkungen aufgehoben wurden, hat sich die Pandemie in grossen Zentren rasch ausgebreitet, besonders in den Townships, wo viele Menschen nahe beieinander leben.»

Fallzahlen in Südafrika explodierten

Die Zahl der Fälle in Südafrika ist in den letzten Monaten förmlich explodiert. 500'000 Menschen haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Spitäler sind überfüllt, Pfleger und Ärzte klagen über fehlende Schutzausrüstung. Das Land ist überfordert.

Doch nun gibt es erstmals einen positiven Trend in Südafrika. Nanyunja, die in Nairobi das Büro für Gesundheitskrisen der WHO leitet, sagt: «Seit einigen Tagen geht die Zahl der Neuansteckungen in zurück.»

Weniger Neuansteckungen

Positive Signale kämen auch aus anderen Staaten südlich der Sahara, erklärt Nanyunja: «Wir stellen derzeit in 29 Staaten einen Rückgang der neu registrierten Fälle fest.» Addiert man die Zahlen für Subsahara-Afrika auf, zeigt sich erstmals ein Abflachen der Kurve.

Der Rückgang der Neuansteckungen auf dem Kontinent ist vor allem auf Südafrika zurückzuführen, das mehr als die Hälfte aller Fälle südlich der Sahara ausmacht. Als Grund sieht die WHO-Expertin hauptsächlich eine erfolgreiche Prävention: «Hände waschen, Masken tragen, Abstand halten.»

Doch in einigen Ländern sei auch einfach weniger getestet worden. Noch immer fehlen in Afrika Test-Kits, die schon lange bestellt wurden. Weniger Tests führen zu sinkenden Fallzahlen. Es ist also wohl zu früh, von einer Trendwende zu sprechen.

Grosse Unterschiede zwischen Staaten

Denn während in Burkina Faso, Ghana oder eben Südafrika die Zahl der neuen Covid-Fälle sinkt, steigt sie in Äthiopien, Botswana oder Kenia weiter an. Jedes Land hat seine eigene Geschichte.

Und nicht immer ist klar, warum die Fallzahlen zurückgehen. Beispiel Burkina Faso: Geschah es wegen der hohen Temperatur? Wegen der reduzierten Mobilität der Menschen? Oder weil man auf Erfahrungen aus der Ebola-Epidemie in Westafrika vor fünf Jahren zurückgreifen kann?

Auch die Expertin der WHO tappt im Dunkeln. Nanyunja gesteht, man versuche noch immer zu verstehen, was genau zum Rückgang in Burkina beigetragen habe. Doch wichtig sei, dass sich die Menschen in afrikanischen Ländern weiterhin an die Präventionsmassnahmen halten würden.

«Covid-19 wird noch eine Weile mit uns bleiben, wir dürfen im Kampf nicht nachlassen», sagt Nanyunja. Der Kampf gegen das Virus ist in Afrika noch längst nicht gewonnen.

Rendez-vous, 17.08.2020, 12:30 Uhr

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