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International Des Terroristen Bücherregal: Was Bin Laden las

Die am Mittwoch von den US-Geheimdiensten freigegebenen Dokumente aus Osama Bin Ladens Versteck in Pakistan gewähren auch einen Blick auf die Lektüren des einstigen Top-Terroristen. Und sie zeigen, wie intensiv sich Bin Laden mit der US-amerikanischen Gesellschaft und Politik auseinandersetzte.

Es sind bei weitem nicht nur Dokumente wie jene, die die Anforderungen an Dschihadisten beschreiben, die Aufschluss über Osama Bin Ladens Denken geben. Die «Bibliothek» des Terrorfürsten offenbart auch darüber hinaus Erstaunliches.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der Planer der verheerenden Terroranschlägen vom 11. September 2001 mit fast 3000 Toten ein Buch über Verschwörungstheorien zu der Attacke besass?

Oder ein Handbuch für das Videospiel «Delta Force Extreme 2», einem 2009 erschienenen Ego-Shooter, bei der Spieler als Teil einer Elitetruppe namens Team Bravo einen Drogenboss namens «Desert Rat» (Wüstenratte) jagen muss?

Bin Laden befasste sich intensiv mit CIA-Terrorismus-Berichten

Verblüffend ist auch die Fülle an Expertenwissen rund um Terrorismus, das amerikanische Militär und die Kriege im Irak und in Afghanistan, auf das die Navy Seals in Bin Ladens Haus in Abbottabad stiessen.

Bin-Laden-Dokumente

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Legende: Keystone

Vier Jahre nach der Tötung Osama Bin Ladens haben die USA mehr als 100 Dokumente aus dem Versteck des ehemaligen Al-Kaida-Chefs veröffentlicht. Besondere Beachtung fanden insbesondere auch dessen Aufzeichnungen zu Anforderungen für Dschihadisten. Darin mahnte er zu akkurater Verwaltungsarbeit und warnte vor schlecht vorbereiteten Terroreinsätzen.

Ausgerechnet der US-Staatsfeind Nummer Eins klickte sich im Internet zu Spezialberichten des amerikanischen Kongresses durch oder liess sich diese von Helfern besorgen. Dazu las er mit «Foreign Policy» eine angesehene Zeitschrift für internationale sowie für US-Aussenpolitik und Think-Tank-Studien aus den USA.

Selbst der fast 600 Seiten umfassende Bericht der 9/11-Kommission, der massive Kritik an der CIA enthält, gehörte zu Bin Ladens Besitz, zusammen mit Dutzenden öffentlich einsehbaren Dokumenten aus dem State Department und dem US-Justizministerium. Und: Informationen über ein Programm der US-Botschaft in Islamabad, das pakistanischen Kindern Spielzeug stiftet.

Zeitungen und ein Guinnes-Buch

Bin Laden las aber auch Schriften des Sprachphilosophen Noam Chomsky über die US-Vorherrschaft in der Welt oder ein Buch des Investigativ-Reporters Greg Palast über Korruption und Kapitalismus. Dazu kamen Zeitungen und Magazine: Die «Los Angeles Times», «Business Week», «Newsweek» und «Time».

Nicht zuletzt zeigt das nun veröffentlichte Material auch, dass im Versteck in Pakistan trotz der täglichen Angst, entdeckt zu werden, auch etwas Alltag herrschte: Ein Ernährungsberater für Sportler, ein Handbuch arabischer Kalligraphie und ein Guinness-Buch der Rekorde für Kinder gab es im Hause Bin Laden ebenso wie ein Handbuch für Siebdrucke.

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