Zum Inhalt springen

Header

Video
Viele offene Fragen in Cleveland
Aus 10 vor 10 vom 08.05.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 24 Sekunden.
Inhalt

International Entführungsfall Cleveland: Anklage gegen mutmasslichen Täter

Wegen vierfacher Entführung und dreifacher Vergewaltigung wird der mutmassliche Entführer junger Frauen in Cleveland angeklagt. Der Verdächtige werde am Donnerstag vor Gericht zur offiziellen Anklageverlesung erscheinen, sagte der zuständige Staatsanwalt.

Der mutmassliche Kidnapper junger Frauen in Cleveland ist offiziell der Entführung und Vergewaltigung beschuldigt worden. Die Anklage gegen den 52-Jährigen werde am Donnerstag vor Gericht verlesen, sagte der zuständige Staatsanwalt.

Gegen seine beiden ebenfalls festgenommen Brüder gebe es hingegen keine rechtlichen Vorwürfe in dem Fall. Er werde sich wegen der Entführung von vier Menschen und Vergewaltigung von drei Menschen verantworten müsse.

Nur bis zur Garage und nicht weiter

Er habe Amanda Berry, Gina DeJesus und Michelle Knight rund ein Jahrzehnt festgehalten und missbraucht, sagte der Staatsanwalt. Die Opfer hätten sein Haus in all der Zeit nur zweimal verlassen dürfen, dabei aber nur bis zur Garage gehen dürfen. Das Grundstück selbst hätten sie nie verlassen.

Die Freiheitsberaubung von Berrys sechsjähriger Tochter, die während der Gefangenschaft zur Welt gekommen sei, werde in der Anklage als vierter Entführungsfall behandelt. Ein Vaterschaftstest solle klären, ob Castro das Kind gezeugt habe. Die Ermittler gingen derzeit nicht von weiteren Opfern aus.

Sonderbare Beobachtungen

In der Zwischenzeit sind zwei der entführten Frauen, Amanda Berry und Gina DeJesus, wieder bei ihren Eltern.

Wie gelang es aber, die Frauen während zehn Jahren unbemerkt von der Nachbarschaft zu verstecken? Nach der Befreiung meldeten sich Nachbarn und berichten von sonderbaren Beobachtungen.

Angeblich wollen Anwohner in den vergangenen Jahren sogar von «Frauen in Ketten» und «nackten, krabbelnden Frauen im Garten» berichtet haben. «Aber die haben das nicht ernst genommen», sagte eine Nachbarin.

Ketten und Seile gefunden

Von der Polizei hiess es, es seien in den vergangenen Jahrzehnten nur zwei Hinweise in Zusammenhang mit der betreffenden Adresse eingegangen und diese hätten beide nichts mit den vermissten Frauen zu tun gehabt.

Am Mittwoch entdeckten die Ermittler tatsächlich Ketten und Seile in dem Haus. «Wir können bestätigen, dass die Frauen gefesselt wurden», sagte Polizeichef Michael McGrath dem Sender NBC. Details zu den Umständen des jahrelangen Verschwindens der heute 23, 27 und 32 Jahre alten Frauen wurden zunächst nicht bekannt.

Journalisten belagern Familie eines Opfers

Die befreite Amanda Berry kehrte nach Medienberichten inzwischen zu ihrer Familie in Cleveland zurück. Fernsehbilder zeigten die Ankunft eines Autokonvois und dann, wie ein kleines Mädchen auf einem Arm ins Haus getragen wurde – vermutlich Amandas sechsjährige Tochter, die in der Gefangenschaft geboren worden war.

Ein ganzes Heer von Journalisten belagerte das Gebäude, in der Hoffnung, dass sich die Heimkehrerin an die Öffentlichkeit wendet. Zu ihrer Enttäuschung zeigte sich aber nur Amandas Schwester Beth. Sie bedankte sich für die jahrelange Unterstützung für die Familie und appellierte zugleich: «Bitte respektiert unsere Privatsphäre.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel