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International Spätes Heldenbegräbnis für philippinischen Ex-Diktator

Ohne Vorankündigung ist der ehemalige autoritäre philippinische Herrscher Marcos beerdigt worden. Die Familie des Diktators hatte einen langjährigen Rechtsstreit gewonnen. Dazu soll auch Präsident Duterte beigetragen haben. Im ganzen Land kam es zu Protesten.

Worum geht es: Der einstige Diktator der Philippinen Ferdinand Marcos ist ohne offizielle Ankündigung auf dem Heldenfriedhof in Manila beigesetzt worden. 27 Jahre nach seinem Tod gewährte ihm die Regierung Salutschüsse und militärische Ehren. Sowohl Marcos Frau als auch die Kinder waren bei der Bestattung dabei.

Zu sehen ist die Beerdigung des philippinischen Ex-Diktators Marco.
Legende: Für viele ein Skandal: Nach langem Rechtsstreit erlaubte die philippinische Regierung die Bestattung des Ex-Diktators. Keystone

Die Reaktionen: Im ganzen Land kam es vereinzelt zu Protestaktionen. «Er ist kein Held», stand auf einem Plakat. «Dies ist ein schwarzer Tag in der Geschichte unseres Landes, an dem ein Tyrann, ein Mörder, ein Dieb als Held gefeiert wird», schrieb die Menschenrechtsorganisation Karapatan. Es gab aber auch Kundgebungen von Sympathisanten.

Langer Rechtsstreit: Der ehemalige Herrscher war jahrelang in einem Glassarg aufgebahrt – in einem heruntergekühlten Mausoleum. Seine Frau weigerte sich, ihren Mann auf einem normalen Friedhof zu bestatten und versuchte schon lange, ein Ehrenbegräbnis juristisch zu erzwingen. Mit der Wahl von Rodrigo Duterte zum Präsidenten in diesem Jahr änderte sich die Lage. Marcos sei schliesslich nie verurteilt worden, argumentierte er. Der Oberste Gerichtshof hatte in der vergangenen Woche schliesslich entschieden, kein Gesetz spreche gegen die Beisetzung. Marcos Familie liess den einbalsamierten Leichnam daraufhin heimlich zum Heldenfriedhof fliegen und beisetzen – obwohl noch mehrere Einsprüche gegen die Gerichtsentscheidung hängig sind.

Marcos Regime: Ferdinand Marcos war von 1965 bis 1986 Präsident. Unter seinem Regime waren Tausende Menschen umgekommen oder gefoltert worden. Ausserdem bereicherte sich die Familie mit Milliardensummen aus der Staatskasse. Transparency International stufte Marcos auf einer Liste der korruptesten Herrscher aller Zeiten auf Platz zwei ein. Er flüchtete nach einem Volksaufstand ins Exil und starb 1989 auf Hawaii.

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