Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International US-Hilfsangebot nach Anschlag in Karachi

Nach dem Angriff radikalislamischer Taliban auf den internationalen Flughafen der südpakistanischen Stadt Karachi haben die USA der Regierung in Islamabad ihre Unterstützung angeboten. Washington bietet Hilfe «bei der Untersuchung des Verbrechens an».

Über das Angebot informierte eine Sprecherin des Aussenministeriums. Das Weisse Haus verurteilte den Angriff.

Ban Ki Moon fordert entschiedenes Vorgehen

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich «zutiefst besorgt» und rief Islamabad zu einem entschiedenen Vorgehen gegen «Terrorismus und religiösen Extremismus» auf.

Video
Taliban überfallen Airport in Karachi
Aus Tagesschau vom 09.06.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 18 Sekunden.

Taliban-Kämpfer hatten den Flughafen der Wirtschaftsmetropole in der Nacht zum Montag angegriffen. Bei anschliessenden Feuergefechten wurden insgesamt 30 Menschen getötet, darunter nach offiziellen Angaben alle zehn Angreifer. Nach zwölf Stunden hatten die Sicherheitskräfte die Lage am frühen Montag wieder unter Kontrolle.

Waffenruhe aufgekündigt

Zu dem Angriff bekannte sich die Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). Sie sprach von Rache nach der Tötung ihres Anführers Hakimullah Mehsud, der im November bei einem US-Drohnenangriff gestorben war. Die TTP und andere Extremisten kämpfen seit 2007 gegen die Regierung Pakistans, tausende Menschen wurden dabei getötet.

Anfang März riefen die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe aus, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie diese jedoch auf. Seitdem gab es wieder vermehrt Anschläge. In ihrem Bekennerschreiben erklärte sich die TTP aber auch zu einer Rückkehr an der Verhandlungstisch bereit.

Hinter Flugzeugen steigt Rauch aus Airport-Gebäuden
Legende: Nach Schusswechseln und Explosionen stieg dichter Rauch über dem Flughafengebäude auf. Keystone

«Rache für unschuldige Opfer»

Ein Sprecher der Taliban erklärte: «Es ist eine Botschaft an die Regierung. Wir sind immer noch am Leben.» Die Attacke sei die Rache für Luftangriffe der pakistanischen Armee auf «Unschuldige» in den Stammesgebieten nahe der Grenze zu Afghanistan.

Im Mai waren bei den Luftangriffen nach Militärangaben rund 100 mutmassliche Militante getötet worden, darunter einige hochrangige Taliban-Anführer. Zuvor hatte es in monatelangen Bemühungen um eine Friedenslösung keine Fortschritte gegeben. Die Taliban wollen die Regierung stürzen und einen Gottesstaat errichten.

Zahlreiche Handgranaten und Munition am Boden.
Legende: Die Aufständischen waren schwer bewaffnet. Im Bild Handgranaten und Munition, die sichergestellt wurden. Reuters

Viele Tote bei Anschlägen gegen Pilger

Parallel zur Attacke in Karachi waren bei zwei Selbstmordanschlägen auf schiitische Pilger in der Nähe der pakistanisch-iranischen Grenze mindestens 24 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Pilger seien mit Bussen aus dem Iran zurückgekehrt, berichtete das pakistanische Onlineportal dawn.com unter Berufung auf Behördenangaben. Es habe sich um unkoordinierte Selbstmordattentate gehandelt.

Die Angriffe haben sich am späten Sonntagabend ereignet, nachdem die Busse geparkt worden waren. Danach seien Schüsse zu hören gewesen.

Zu den Anschlägen bekannte sich die wenig bekannte sunnitische Extremistengruppe Jaishul Adil, wie der Sprecher der örtlichen Grenzschutztruppen berichtete. In der Vergangenheit waren in der Region nahe der Grenze zum Iran immer wieder Schiiten Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel