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Korrespondentin Isabelle Jacobi über Ruth Bader Ginsburg
Aus Nachrichten vom 19.09.2020.
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Verstorbene US-Richterin Grosse Trauer um Ginsburg – eine «Kriegerin für gleiches Recht»

In der Trauer die Dankbarkeit. Nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg streichen Wegbegleiter ihre Verdienste heraus.

Nach dem Tod der ältesten Richterin am US-Supreme-Court Ruth Bader Ginsburg trauern Politiker und Prominente, junge und ältere Menschen. Sie kondolieren virtuell, aber auch im manifesten Kollektiv. Eine Übersicht über die Reaktionen.

Vor dem Gericht in Washington haben sich in der Nacht auf Samstag Hunderte Trauernde versammelt. Trump hatte angeordnet, dass die Flaggen auf dem Weissen Haus und auf staatlichen Gebäuden für einen Tag auf Halbmast gesetzt werden.

Zu sehen sind viele trauernde Menschen in Washington.
Legende: In der Trauer vereint: Vor dem Gericht in Washington versammelten sich hunderte Bewunderer. Keystone

Wegbereiterin der Frauen

Auf Twitter ehrten die Richterin diverse prominente Frauen. Jede Frau und jedes Mädchen und damit jede Familie in Amerika hätten von Bader Ginsburg profitiert, schrieb etwa die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.

«Richterin Ginsburg hat den Weg für so viele Frauen geebnet, auch für mich», twitterte im ähnlichen Stil die einstige US-Aussenministerin Hillary Clinton. Es werde nie wieder eine wie sie geben.

Auch ihr Ehemann, der ehemalige Präsident Bill Clinton honorierte Ginsburgs Leben und Schaffen. Er, der Ginsburg 1993 nominierte, bezeichnet die Verstorbene als eine der herausragendsten Richterinnen überhaupt.

Eine Justiz-Ikone

Der amtierende US-Präsident Donald Trump schrieb derweil in einem Statement, die USA betrauerten den Tod einer Justiz-Ikone. Ginsburg sei eine Inspiration für alle Amerikanerinnen und Amerikaner gewesen. Auf Twitter nannte er die Richterin eine «tolle Frau», über deren Tod er betrübt sei.

Der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat Mitch McConnell fand in einem ebenso auf Twitter veröffentlichten Statement lobende Worte: «Ihre Intelligenz und Entschlossenheit brachten ihr Respekt und Bewunderung in der Justizwelt und wahrlich in der gesamten Nation ein, die nun mit ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Kollegen trauert.»

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden sagte öffentlich, Ginsburg habe als Richterin die höchsten amerikanischen Ideale verkörpert und sei eine Stimme für die Freiheit gewesen. Auf Twitter nannte er die Verstorbene eine «unermüdliche Stimme im Streben nach dem höchsten amerikanischen Ideal: der Gleichheit vor dem Gesetz.»

Bestimmung der Nachfolge noch vor den Wahlen?

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Joe Biden hat dazu aufgerufen, in der aktuellen Amtszeit von Präsident Donald Trump keinen Nachfolger für die verstorbene Richterin mehr zu ernennen - ein Wunsch, den die Verstorbene selbst geäussert hatte. Der nächste Präsident solle die Nachfolge von Ginsburg bestimmen, so Biden.

Der republikanische Vorsitzende des Senats, Mitch McConnell, erteilte dem eine Absage. Die Kongresskammer werde über einen Kandidaten von Trump abstimmen, erklärte er.

Vorbild für ehemalige Präsidenten

Auch Ex-Präsident Barack Obama würdigte, wie sich Ginsburg für die Gleichheit vor dem Gesetz eingesetzt habe: «Als zweite Frau, die jemals ins höchste Gericht des Landes ernannt wurde, war sie eine Kriegerin für die Gleichberechtigung der Geschlechter – und jemand, der glaubte, dass gleiches Recht vor dem Gesetz nur dann einen Sinn ergibt, wenn das für jeden einzelnen Amerikaner gilt.» Auf Twitter lobte er ihr unerschütterliches Vertrauen in die Demokratie.

Auch Ex-Präsident George W. Bush strich in einer Stellungnahme ihre Verdienste im Bereich der US-Justiz heraus, die Generationen beeinflusst habe: «Sie hat viele ihrer 87 Jahre dem Streben nach Gerechtigkeit und Gleichheit gewidmet – und sie hat mehr als eine Generation von Frauen und Mädchen inspiriert.»

Und der einstige Präsident Jimmy Carter ehrte sie in einem Statement mit nicht minder flammenden Worten: «Als eine kraftvolle juristische Denkerin und entschlossene Verfechterin der Gleichheit der Geschlechter war sie während ihrer langen und bemerkenswerten Karriere ein Leuchtfeuer des Rechts.»

SRF 4 News, 19.09.2020, 6 Uhr;

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