Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Italiens neue Regierung Kritik nach Berlusconis Lobeshymne auf Mussolini

Silvio Berlusconi hat nach gewagten Äusserungen anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages harsche Kritik geerntet. Italiens früherer Regierungschef hatte lobende Worte für die Politik des faschistischen Diktators Benito Mussolini gefunden.

Berlusconi-Porträt, daneben Mussolini.
Legende: Berlusconi (links) hält grosse Stücke auf Mussolini. Dafür erntete er jetzt harsche Kritik. keystone/wikipedia, deutsches bundesarchiv

Mussolinis Rassengesetze seien «der schlimmste Fehler» während seiner Regierungszeit von 1922 bis 1943 gewesen, sagte Berlusconi am Rande einer Veranstaltung in Mailand. Allerdings habe der Duce «in vielen anderen Bereichen gute Dinge» getan.

Berlusconis Verhalten «schlichtweg widerlich»

Ab 1938 hatte Mussolinis faschistische Regierung eine Reihe von Rassengesetzen erlassen, die Juden in Italien diskriminierten und zu ihrer Verfolgung führten. Berlusconi sagte, Italien habe jedoch «nicht dieselbe Verantwortung wie Deutschland» für die Judenverfolgung.

Berlusconi erntete für seine Äusserungen sogleich Kritik. «Es ist schlicht widerlich, dass Berlusconi sich gerade an dem Gedenktag daran macht, das Handeln des Diktators zu rehabilitieren, der Italien in den Zweiten Weltkrieg geführt hat», erklärte die Europaabgeordnete der italienischen Demokratischen Partei, Debora Serracchiani. Berlusconi trage damit eine sehr schwere moralische und politische Verantwortung.

Audio
Einschätzungen zum italienischen Wahlkampf (Massimo Agostinis).
aus SRF 4 News aktuell vom 28.01.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden.

Italiens Regierungschef Mario Monti sagte auf derselben Veranstaltung in Mailand, die Gefahr der Ausgrenzung und des Antisemitismus sei in Italien noch durchaus präsent. «Wir müssen sehr aufmerksam sein, sodass diese Feuer, die hin und wieder ausbrechen, nicht mehr zu Tragödien führen, welche die Menschheit nicht mehr erleben darf», sagte er.

Angesichts der Empörung teilte Berlusconi später mit: «Meine historischen Analysen sind immer auf der Grundlage der Verurteilung von Diktaturen erfolgt.» Er sei schon immer «ein historischer Freund Israels» gewesen. Die Empörung über seine vorherigen Aussagen sei Wahlkampfrhetorik seiner Gegner.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel