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Telekom-Anbieter foutieren sich um neue Roaming-Regeln
Aus Kassensturz vom 31.08.2021.
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Neue Handy-Abo-Vorschriften Telekom-Anbieter foutieren sich um neue Roaming-Regeln

Die neue Fernmeldeverordnung soll vor überhöhten Roaming-Kosten schützen. Vor allem Salt hält sich nicht an die Regeln.

Wenn Schweizerinnen und Schweizer im Ausland mit dem Handy telefonieren oder surfen, klingelt bei den Telecom-Anbietern die Kasse. Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz sagt: «Für die Schweizer Telekomanbieter ist Roaming immer noch ein Goldesel, im Gegensatz zur EU, wo man das reglementiert hat. Hier wehrten sich die Anbieter bisher mit allen Mitteln für dieses Super-Geschäft, bei dem sie keine eigene Leistung erbringen müssen.»

Seit dem 1. Juli soll die revidierte Fernmeldeverordnung Kundinnen und Kunden besser vor überrissenen Roaming-Kosten schützen: Im Text heisst es klar, dass Kundinnen und Kunden, und nicht etwa die Telekomanbieter, die Kostenlimite festlegen sollen.

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Sara Stalder, SKS: «Für bestehende Kunden wenden die Anbieter einen ‹Hintertür-Schlungg› an.»
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Dass sich die Telekomanbieter nicht daran halten, ärgert die Konsumentenschützerin: «Nur bei Neukunden wird diese Regel angewandt. Bei bestehenden Kunden, und das ist die grosse Mehrheit, legen die Anbieter die Limite selber fest.» Und die ist teilweise sehr hoch: Salt hat sie auf 1000 Franken festgelegt, je 500 für Daten und 500 für Telefonie, weit über der Konkurrenz.

Trotz klarer gesetzlicher Regeln: Die Telekomanbieter Swisscom, Sunrise und Salt betonen, dieses Vorgehen sei mit der Aufsichtsbehörde BAKOM abgesprochen.

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Optionen müssen 1 Jahr gültig sein. Laut Sara Stalder, SKS, halten sich alle Anbieter daran, «bis auf Salt.»
Aus Kassensturz vom 31.08.2021.
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Und noch etwas: Wählen Salt-Kundinnen und -Kunden keine Option (und ihr Abo beinhaltet kein Roaming), surfen sie im Ausland zum horrend teuren Standardtarif von 2.95 Franken pro Megabyte, das ist 300 mal so viel, wie wenn die gleiche Datenmenge als grosses Zusatzpaket gekauft wurde! Innert Minuten sind so hunderte von Franken Roaming-Kosten möglich. Auf die Frage, wie Salt diesen Tarif rechtfertige, bekommt «Kassensturz» auch auf Nachfrage keine Antwort.

Hervorgehobene Zitate aus neuer Mobilfunk-Regelung
Legende: Eigentlich sprechen die neuen Handyabo-Regeln klare Worte. SRF

Salt verstösst klar gegen die 12-Monats-Regel

Eine weitere wichtige Neuerung betrifft die Gültigkeitsdauer von Optionen und Datenpaketen. Die Verordnung sagt klar, dass Angebote mit einer definierten Datenmenge, also 1 Gigabyte oder 5 Gigabyte, mindestens zwölf Monate lang gültig sein müssen. In diesem Punkt halten sich alle Anbieter an die Regel, ausser Salt. Das Unternehmen schreibt gegenüber «Kassensturz», man sei diesbezüglich mit dem Bakom in Kontakt und prüfe eine Umstellung auf 12-Monats-Pakete.  

Einige kleine und günstige Datenpakete sind vom Markt verschwunden, dafür haben sich andere verteuert.
Autor: Oliver Zadori Dschungelkompass

Oliver Zadori vom Internet-Vergleichsdienst Dschungelkompass hat die Roaming-Angebote der Telekomanbieter überprüft. Im Zuge der neuen gesetzlichen Regelungen haben die Telekomanbieter ihre Angebote und teilweise die Preise verändert. Zadori stellt fest: «Einige kleine und günstige Datenpakete sind vom Markt verschwunden, dafür haben sich andere verteuert. Es gibt aber auch Anbieter, die keine Preisänderungen vorgenommen haben.»

Grundsätzlich gilt:

Box aufklappen Box zuklappen

Vor einem Ausland-Aufenthalt die eigenen Bedürfnisse abklären, die Optionen seines Anbieters prüfen und eine allfällige Kostenlimite setzen.

Sara Stalder fasst zusammen: Die neuen gesetzlichen Regeln betreffend Roaming wären klar, das grosse Problem sei nun deren Umsetzung. Und sie fügt an: «Da gibt es kein Wenn und Aber, das Bakom muss jetzt hinschauen und korrigieren.»

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Interview mit Matthias Hürlimann, Leiter Telecomrecht BAKOM
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Kassensturz, 31.08.21, 21:05 Uhr

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