- Keine andere Verhütungsmethode ist in der Schweiz so verbreitet wie das Kondom.
- Viele Schweizerinnen und Schweizer sind gleichzeitig der Ansicht, dass das Kondom das sexuelle Erlebnis beeinträchtige.
- Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Forschungsstelle Sotomo, die zum ersten Mal die Einstellung der Bevölkerung in der Schweiz zum Kondom untersucht hat.
Das Kondom ist populär und hat ein gutes Image. Laut der Umfrage, die im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit im Rahmen der Kampagne «Love Life» durchgeführt wurde, wissen die Menschen in der Schweiz, dass sie sich mit einem Kondom vor dem HI-Virus und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) schützen können.
Fragt man die Bevölkerung, was sie mit «Sex mit Kondom» assoziiert, nennen die Befragten denn auch an erster Stelle «Schutz» (38 Prozent). «Sex ohne Kondom» wird am stärksten mit «Risiko» verbunden (45 Prozent).
Sex mit Kondom ist selbstverständlicher geworden
Doch entspricht das gute Image des Kondoms auch dem Verhalten beim Sex? Die Befragten geben an, das Kondom bei neuen und gelegentlichen Sexualkontakten heute konsequenter zu verwenden als bei ihren ersten sexuellen Kontakten. Ihre Sorge vor HIV und STI ist heute zudem grösser als damals.
81 Prozent geben an, dass sich Sex mit Kondom sicherer anfühlt. 58 Prozent der Befragten bezeichnen Sex mit Kondom als weniger intensiv, für gleich viele ist das Anziehen des Kondoms eine störende Unterbrechung. 52 Prozent empfinden das Kondom gar als lusteinschränkend.
Personen, die angeben, dass sich Sex mit Kondom sicherer anfühlt, benutzen dieses allerdings nicht konsequenter als andere. Wer das Kondom hingegen als einschränkend für das sexuelle Erlebnis wahrnimmt, verwendet es weniger konsequent.
Hatten die Befragten in den vergangenen 12 Monaten Gelegenheitssex, gibt fast die Hälfte (47 Prozent) an, immer ein Kondom verwendet zu haben. 15 Prozent verwendeten manchmal keines, 12 Prozent benutzten beim Gelegenheitssex kein Kondom. Die restlichen 25 Prozent gaben an: «Ich weiss es nicht.»