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Fusion Oberaargau Nord Eine Berner Grossgemeinde als Konkurrenz für die Solothurner?

An der Solothurner Kantonsgrenze planen mehrere Berner Gemeinden eine gemeinsame Zukunft: Eine Gemeinde in der Grösse der Stadt Solothurn.

Eine neue Gemeinde mit der Einwohnerzahl einer Stadt: Diese entsteht an der Grenze des Kantons Solothurn, wenn elf Oberaargauer Gemeinden dem Projekt zustimmen. In diesen Berner Gemeinden wird am 24. September abgestimmt, ob ein Fusionsvertrag ausgearbeitet wird.

Die fusionierte Gemeinde mit rund 15'000 Einwohnern wäre keine Konkurrenz zu den umliegenden Solothurner Gemeinden, meint Peter Haudenschild. Der ehemalige Gemeindepräsident von Niederbipp ist Co-Präsident der Fusions-Arbeitsgruppe. Auch wenn eine Gemeinde in der Grösse der Stadt Solothurn entstünde, müsse niemand Angst haben: «Man sieht sich nicht als Stadt. Die Leute bleiben ja die gleichen. Nur die Verwaltung käme auf Stadt-Niveau.»

Keine Stadt, aber mehr Gewicht

Gerade in Raumplanungsfragen hätte eine grössere Gemeinde aber mehr Gewicht in den Verhandlungen mit dem Kanton oder umliegenden Gemeinden, so Haudenschild. Die Gemeinden sollten sich auf Augenhöhe begegnen können. Es gebe zudem immer mehr Themen, welche keinen Halt vor Kantonsgrenzen machten.

Wenn sich etwa die Solothurner Gemeinde Oensingen Gedanken zur Verkehrsplanung mache, dann hätten diese Entscheide auch Auswirkungen auf die Berner Nachbargemeinden, erklärt Peter Haudenschild. Auch das regionale Gewerbe aus beiden Kantonen sei einer grossen Gemeinde gegenüber positiv eingestellt.

Keine Bedenken bei Solothurner Nachbarn

In Oensingen sieht man einem möglichen grossen Nachbarn gelassen entgegen. Er würde einen starken Partner sogar begrüssen, meint Gemeindepräsident Markus Flury. Dies wäre für die gesamte Region ein Vorteil.

Im Konkurrenzkampf mit Ballungszentren wie Zürich, Bern oder Basel hätte man bei einer Zusammenarbeit die Chance, wahrgenommen zu werden. Oensingen und die umliegenden Gemeinden sei nicht nur Autobahngebiet und Standort für Logistikzentren. Die Zusammenarbeit über die Kantonsgrenze funktioniere zudem seit einigen Jahren in mehreren Gremien gut.

Die Chancen einer grossen Oberaargauer Gemeinde betont auch der Solothurner Stadtschreiber Hansjörg Boll. Ein Partner mit einer ähnlichen Grösse hätte ähnliche Interessen. Wie die Vertreter von Oensingen und der Fusionsgruppe erwähnt Boll die Wichtigkeit der kantonsübergreifenden Zusammenarbeit bei Planungsthemen.

Grossgemeinde frühestens ab 2019

Eine Berner Grossgemeinde an der Grenze des Kantons Solothurn entsteht frühstens 2019. Im September müssen Gemeinden mit gemeinsam mindestens 11'000 Einwohnern zustimmen, damit in einem nächsten Schritt ein Fusionsvertrag ausgearbeitet wird. Die Volksabstimmung dazu würde 2018 erfolgen.

Beteiligte Gemeinden

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Diese elf Gemeinden überlegen sich eine Fusion:

  • Attiswil
  • Farnern
  • Niederbipp
  • Oberbipp
  • Rumisberg
  • Walliswil bei Niederbipp
  • Walliswil bei Wangen
  • Wangen an der Aare
  • Wangenried
  • Wiedlisbach
  • Wolfisberg

Gegner organisieren sich

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Das Fusionsprojekt Oberaargau Nord stösst nicht nur auf Zustimmung. Am Montag traten Gegner der «Megafusion» an die Öffentlichkeit. Sie befürchten einen Abbau der direkten Demokratie, wenn Gemeindeversammlungen durch ein Gemeindeparlament ersetzt werden, und eine Aufblähung des Verwaltungsapparats.

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