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Aargau Solothurn «Katastrophe» oder «gute Leistung» beim FC Aarau?

Der FC Aarau startet mässig in die Rückrunde der Challenge League. Im Heimspiel gegen den FC Biel kommt der FCA nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. Bei Spielern und Funktionären versucht man das Positive zu sehen, auf den Rängen zieht das Publikum aber ein anderes Fazit. Es zeigt sich besorgt.

  • «Eine Katastrophe, die Verteidigung war sackschwach»: Zuschauer.
  • «Leistung, Einsatz und Wille der Mannschaft haben mir gefallen»: Trainer
  • «Die Einstellung hat gestimmt»: Captain
  • «So reicht das nicht, das wird so schwierig in der Challenge League»: Zuschauer

Fast könnte man das Gefühl haben, es gehe um zwei verschiedene Spiele: Wenn man nach der Partie Aarau-Biel einerseits mit Vereinsvertretern und andererseits mit Leuten aus dem Publikum spricht, dann hört man sehr unterschiedliche Meinungen.

Zwei Spieler rennen nebeneinander
Legende: Aaraus Miguel Peralta (l.) im Laufduell mit Biels Kofi Schulz. FC Aarau

Zwar haben sich auch Trainer und Spieler des FC Aarau mehr erhofft von diesem ersten Heimspiel der Rückrunde: Wichtige drei Punkte seien sicher möglich, hiess es vor dem Anpfiff von Aarauer Seite. Nach dem Ende der Partie relativierte sich der Anspruch deutlich: «Wir hatten es nicht einfach gegen Biel, das sehr kompakt stand, mit einem Punkt leben wir nicht so schlecht», sagt Aarau-Trainer Marco Schälibaum etwas zerknirscht.

Er habe eine gute Mannschaftsleistung gesehen, führt Schälibaum aus. Der Einsatz habe gepasst und der Wille sei spürbar gewesen. Diese Einschätzung teilen die Fans freilich nicht so ganz.

Spieler und Trainer vs. Fans und Publikum

Ein älterer Herr verlässt kurz vor Spielschluss das Stadion und fragt rhetorisch: «Man sollte zu Hause gegen Biel schon gewinnen...oder etwa nicht?» Ein anderer fordert nach dem Spiel – im Gegensatz zu Trainer Schälibaum – mehr Leidenschaft: «Aarau ist als letzter jetzt im Zugzwang. Es muss ein Feuer durch die Mannschaft gehen, das man auch spürt.»

Natürlich beurteilt man von den Rängen aus das Geschehen anders als auf dem Feld. Doch es ist schon auffällig, wie entgegengesetzt die Wahrnehmungen sein können. Auch Aarau-Captain Sandro Burki hat, trotz Unzufriedenheit mit dem Schlussresultat, eine gute Teamleistung gesehen: «Wer etwas von Fussball versteht, sieht, dass die Leistung zu 100 Prozent gestimmt hat.»

Keine Treffer trotz Überzahl

Die verschiedenen Perspektiven liessen sich bestimmt erklären, eine Erklärung tut allerdings wenig zur Sache. Fakt ist, dass sich die Zuschauerinnen und Zuschauer den Rückrundenstart ihres FCA anders vorgestellt haben: «Ich bin mit grossen Erwartungen hergekommen, nun finde ich, es sieht gleich aus wie im letzten Herbst.»

Audio
Haben wir das gleiche Spiel gesehen: Unterschiedliche Perspektiven zum FC Aarau (07.02.16)
04:37 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 37 Sekunden.

Besonders sauer stösst dem Publikum auf, dass Aarau trotz fast 30-minütiger Überzahl kein Tor erzielen konnte. Beim Stand von 1:1 kassierte ein Bieler die rote Karte. Doch es gelang Aarau nicht, daraus Profit zu schlagen.

«Man muss sich schon fragen, gegen wen Aarau noch gewinnen soll, wenn es zu zehnt gegen Biel nicht reicht», fragt sich ein Zuschauer und prophezeit schon, dass es so schwer werde, in der Challenge League zu überleben.

Einigkeit nur in einer Sache

FC Wohlen mit klarem Erfolg

Box aufklappen Box zuklappen

Ganz anders als bei Aarau verlief der Start in die Rückrunde beim FC Wohlen. Die Freiämter traten auswärts beim höher rangierten FC Winterthur an und siegten dort klar mit 4:1. Mit diesem Sieg überholt Wohlen den FC Winterthur in der Tabelle und liegt neu auf Rang 4.

Zu viele kleine Fehler, zu viele Ungenauigkeiten habe es vor allem im Spielaufbau beim FC Aarau gegeben, finden mehrere Leute aus dem Publikum. Und vor allem setze sich der negative Trend fort, dass Aarau einfach zu wenig Tore schiesst.

Das Publikum hatte also gar keine Freude am Aarauer Auftritt. Die Vereinsvertreter versuchen es mit Zweckoptimismus. Allerdings nicht ganz alle: Sportchef Raimondo Ponte hat der Auftritt seiner Mannschaft gar nicht gepasst: «Wir müssen uns sehr steigern, das hat gar nicht gereicht.»

Einigkeit herrscht im Brügglifeld fast nur in einem Punkt: Der FC Aarau wird nicht absteigen, das sagen Trainer, Spieler und Fans übereinstimmend, allerdings unterscheiden sich die Begründungen.

Galgenhumor im Abstiegskampf

WährendSpieler und Trainer darauf verweisen, dass die Saison ja noch lang sei, dass man mit dem Druck gut umgehen könne und dass es in der Challenge League ja doch noch schlechtere Teams als Aarau gebe, suchen die Fans kreativere Gründe, warum ein Abstieg kein Thema ist.

Zum Teil schwingt dann auch schon etwas Galgenhumor mit. Wenn es sportlich nicht klappe, dann könne man den Ligaerhalt sicher auf anderem Weg erreichen, meint ein Zuschauer schmunzelnd: «Am Schluss würde dann halt der grüne Tisch entscheiden, Biel spielt die Saison wohl nicht fertig [aus finanziellen Gründen, Red.], dann würde es auf diesem juristischen Weg reichen.»

Und sein Kollege ergänzt mit einem Lachen: «Wir sind jetzt halt die Unabsteigbaren der Challenge League». Ob das Optimismus oder Resignation sei, kann er selber nicht beantworten.

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