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Homeoffice führt zu «Verstopfungen» in den Kläranlagen
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 29.07.2020. Bild: zvg/Kanton Solothurn
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Mehr Abfall im Abwasser Corona stresst die kleinen Kläranlagen

Kläranlagen haben mehr Abwasser und Abfälle: In 13 kleinen Solothurner Kläranlagen fiel während des Lockdowns mehr Arbeit an. So steht es in einem Newsletter des zuständigen Amts für Umwelt. Gemessen wurde allerdings nicht die Abwassermenge, sondern die Menge an Abfall, sogenannte «Feststoffe» wie Feuchttücher oder Wattestäbchen, die im Abwasser landen.

In der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Rodersdorf-Metzerlen seien bis zu 80 Prozent mehr solcher Abfälle angefallen, bestätigt Heinz Frömelt, Präsident des zuständigen Zweckverbands. «Das habe ich noch nie erlebt», sagt er. «Offensichtlich waren wirklich viele Leute im Homeoffice.»

Es betrifft nur die kleinen Anlagen auf dem Land: In der Region Rodersdorf pendeln die meisten Einwohner üblicherweise nach Basel zur Arbeit. Nun blieben sie zu Hause. Diese Veränderung ist für die ARA mit einem Einzugsgebiet von nur rund 2000 Personen massiv.

Bei grösseren Anlagen – in der Region Aarau zum Beispiel ist die ARA für rund 100'000 Personen zuständig – fallen Veränderungen des Verhaltens weniger ins Gewicht. Zudem liefern hier nicht nur Privathaushalte, sondern auch viele Firmen ihr Abwasser an. Die Mengen haben sich deshalb auch während der Coronapandemie ausgeglichen.

Grössere Anlagen seien weniger anfällig auf kurzzeitige Veränderungen im Verhalten der Menschen, heisst es beim Aargauer Amt für Umwelt. Gerade solche Ereignisse wie der Lockdown seien ein Argument dafür, dass Kläranlagen eher vergrössert und fusioniert werden müssten. Im Aargau zum Beispiel ist die Zahl der Anlagen durch Regionalisierung und Fusionen von ehemals über 90 auf aktuell 41 zurückgegangen.

Abfälle in einem Rechen
Legende: Sogenannte Feststoffe bleiben in einem Rechen hängen. Gerade Feuchttücher oder Strümpfe verstopfen aber auch die Pumpen. Keystone (Archivbild)

Die Folgen für die kleinen Kläranlagen sind unangenehm: Der Abfall im Abwasser verfängt sich im Rechen. Vor allem Feuchttücher, Strümpfe oder Windeln verfangen sich aber auch in den Pumpen. Diese müssen dann von Hand in Einzelteile zerlegt und gereinigt werden. «Das ist eine nicht sehr prickelnde Arbeit», sagt Heinz Frömelt aus Rodersdorf.

Er ruft die Bevölkerung deshalb dazu auf, Feuchttücher oder Wattestäbchen nicht ins WC zu werfen, sondern im Hausmüll zu entsorgen. «Wir wären sehr froh darum.» Diese Regel gilt natürlich unabhängig davon, ob man das Abwasser in eine kleine oder eine grosse Kläranlage leitet. Und auch unabhängig davon, ob man daheim oder im Büro sein Geschäft erledigt.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 30.7.2020, 6:31 Uhr;

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