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Aargau Solothurn Widerstand gegen die Bodenwaschanlage in Bellach

In Bellach gibt es Widerstand gegen die geplante Bodenwaschanlage der Firma Marti. Das hat sich am Informationsabend gezeigt. Über 400 Personen nahmen teil, darunter viele Gegner des Bauprojekts.

Einen solchen Aufmarsch gibt es sonst nur, wenn in einer Gemeinde ein Asylzentrum oder ein Atom-Endlager geplant ist. Rund 430 Leute liessen sich am Dienstagabend über das geplante Recycling-Center der Baufirma Marti informieren.

Das Recycling-Center

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In der geplanten Bodenwaschanlage in Bellach sollen Kies und Steine gesäubert werden, die durch Öl oder Schwermetalle verunreinigt sind. Die Abfallprodukte können in einer Deponie entsorgt oder in der Zementproduktion weiterverwendet werden. Gebaut werden soll eine 100 Meter lange und 20 Meter hohe Halle. 15 Arbeitsplätze werden geschaffen.

Der Informationsabend bildete den Auftakt zur öffentlichen Mitwirkung, die bis Anfang Februar dauert. Doch es scheint, als hätten viele Bellacher ihre Meinung schon gemacht. Seit Monaten hagelt es Leserbriefe gegen das geplante Bauprojekt. Und

275 Gegner haben sich in der «IG Lebenswertes Bellach» gegen die Bodenwaschanlage zusammengeschlossen.

Erste Bodenwaschanlage in der Region

Die bereits in Bellach präsente Baufirma Marti möchte ihren Werkhof am Dorfeingang erweitern und hier die erste Bodenwaschanlage im westlichen Mittelland bauen. Solche Anlagen gibt es bislang nur in der Ostschweiz und der Region Zürich. Die verseuchte Erde wird aus der halben Schweiz per Lastwagen dorthin gebracht.

Bei der nun in Bellach geplanten Boden-Recycling-Anlage ist vorgesehen, dass das Material ausschliesslich per Bahn in geschlossenen Containern angeliefert wird. Die Marti AG verfügt über einen eigenen Zug, den sie dafür einsetzen möchte. Trotzdem ist der Widerstand gross: Bewohner befürchten Lärm und Luftverschmutzung, und kritisieren die Verschandelung der Landschaft am Rande des Naherholungsgebiets Witi.

Volksaufmarsch in Bellach
Legende: Rund 430 Personen besuchten den Informationsabend in Bellach. Das Interesse ist riesig. SRF

Marti AG hält an ihren Plänen fest

Der Grossteil der Anwesenden am Informationsabend machte denn auch klar: eine solche Anlage ist im Dorf nicht erwünscht. Befürworter des Projekts meldeten sich nur vereinzelt.

Die Firma Marti hält trotz des Widerstands am Projekt fest, erklärte Geschäftsführer Christoph Müller nach der Veranstaltung gegenüber SRF: «Mit so einem Projekt kann man nicht erwarten, irgendwo einen Persilschein zu erhalten. Da haben wir noch schwere Arbeit vor uns».

Aufsichtsbeschwerde gegen Gemeindepräsident

Ob die vielen kritischen Voten am Informationsabend der öffentlichen Meinung in Bellach entsprechen, wird sich in einem Monat zeigen. Solange hat die Bevölkerung Zeit, ihre Meinung via Fragebogen zu äussern. Danach liegt es an den 13 Gemeinderäten, Volkes Meinung im weiteren Verfahren zu berücksichtigen.

 Bereits seit 2 Jahren beschäftigt das Bauvorhaben die Gemeindepolitik und belastet die Stimmung im Gemeinderat. Jüngster Höhepunkt: Gegen den Gemeindepräsidenten Anton Probst (FDP) ist eine Aufsichtsbeschwerde eingegangen. Probst gab am Dienstag selber zu: Er habe den Mitwirkungs-Fragebogen, den der Gemeinderat entworfen hatte, noch eigenmächtig abgeändert.

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