Die neue Ausstellung im Museum der Kulturen heisst «Holbein. Cranach. Grünewald - Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel». Kunstmuseumskurator Bodo Brinkmann hat den Umstand, dass die Bilder Alter Meister für knapp ein Jahr in einem andern Museum zu sehen sind, dazu genutzt, eine ganz eigenwillige Ausstellung zusammen zu stellen. Werke, die sonst weit voneinander entfernt gezeigt werden, hat er in der neuen Ausstellung vereint - und dies mit viel Vergnügen, wie er andeutet: «Die etwas spielerisch arrangierten Nachbarschaften ergaben sich aus dem Zugzwang, eine ganze Menge von Bildern in diesen einen, sehr hohen Raum zu bringen», sagt Brinkmann in Anlehnung an den zentralen, zweistöckigen Ausstellungsraum. Und er fügt gleich an, dass die Höhe beispielsweise für die Orgelflügel Hans Holbeins sehr geeignet sei. «Die können eigentlich nie genug hoch hängen, weil sie vom Maler so konzipiert wurden. Das sehen Sie auch an den Figuren, dem Kaiser Heinrich können Sie praktisch unter die Schuhsole schauen», sagt Brinkmann.
Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte
Die Anknüpfungspunkte zwischen den Werken der Alten Meister wie Hans Holbein, Konrad Witz, Matthias Grünewald, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach, Niklaus Manuel Deutsch, Tobias Stimmer und dem Museum der Kulturen erstaunlich klar gegeben, sagt Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen. «Diese Kunstwerke stammen nämlich aus einer Zeit - einer Umbruchs- und Aufbruchszeit - die letztlich zu den ethnologischen Museen führte. Das war die Entdeckungszeit und von dazumals stammt auch der Grundstock der ethnologischen Museen», sagt Schmid.
Die Werke der Alten Meister aus dem 15. und 16. Jahrhundert zügeln ins Kunstmuseum zurück, allerdings erst, wenn dieses fertig saniert und erweitert ist. Bis dann sind viele der Bilder in andern Museen; neben dem Museum der Kulturen im Museum Gegenwartskunst und im Schaulager sowie in Madrid.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)