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Basel Baselland Es droht die Abwanderung von Patienten aus der Region Basel

Wenn die Region Nordwestschweiz nicht gegensteuert, werden schon bald immer mehr Patienten für komplizierte Eingriffe nach Bern oder Zürich abwandern. Und dies könnte eine Sogwirkung auslösen.

Der Gesundheitsökonom Willy Oggier warnte an einer Fachtagung die Nordwestschweizer Spitäler davor, einfach weiter zu machen wie bisher. Die Nordwestschweiz sei wie keine andere Region der Schweiz darauf angewiesen, dass Spitäler zusammen arbeiten, um eine kritische Grösse zu erreichen. «Wenn die Spitäler dies nicht tun, gehen sie auch gemeinsam unter», sagte Oggier gegenüber dem Regionaljournal.

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Spitäler in der Region sind gefordert (19.6.2014)
04:04 min
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«Untergehen» bedeutet im Klartext: Spitäler müssen bei teuren und heiklen Eingriffen eine bestimmte Mindestzahl von Operationen erreichen, um diese auch weiterhin anbieten zu dürfen. Das geht bei der Spitzenmedizin nur, wenn sich einzelne Spitäler auf bestimmte Operationen konzentrieren.

Passiert das nicht, dann müssen Patienten bald für bestimmte schwierige Eingriffe nach Bern oder Zürich, warnte Peter Indra, Leiter Gesundheitsversorung des Kantons Basel-Stadt, der zusammen mit der Baselbieter Gesundheitsdirektion diesen Anlass organisiert hatte.

Der Region Basel droht, dass sie weitere Operationen verliert

Bereits heute müssen Patienten aus der Nordwestschweiz für bestimmte Eingriffe am Herzen nach Bern oder Zürich. Gemäss Peter Indra droht der Region schon, dass sie weitere Operationen an Zürich oder Bern verliert, zum Beispiel die Operation von komplizierten Tumoren oder die Behandlung von schwersten Verbrennungen von Kindern.

Es geht dabei nicht nur um seltene und teure Spitzenmedizin. Wenn Patienten wegen fehlender Spitzenmedizin abwandern, löse dies auch eine Sogwirkung aus, so Peter Indra: Patienten werden dann auch für medizinisch einfachere Behandlungen auf Spitäler in Bern oder Zürich ausweichen.

Unispital beider Basel

Die beiden Gesundheitsdirektoren, der Basler Regierungsrat Carlo Conti und der Baselbieter Regierungsrat Thomas Weber, bekräftigten, sie wollten enger zusammenarbeiten. Allerdings ohne konkrete Massnahmen zu nennen.

Die Teilnehmer der Fachtagung waren da schon einen Schritt weiter. So schlugen diese zum Beispiel vor, aus dem Basler Unispital ein Unispital beider Basel oder sogar ein Unispital Nordwestschweiz zu machen. Hintergrund dieser Idee: Ein Unispital benötigt ein Einzugsgebiet von rund einer Million Menschen, um auch bei seltenen Krankheiten auf eine genügende Fallzahl zu kommen und die vorgeschriebene Zahl von Mindesteingriffen zu erreichen.

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