«Es gibt eine Person in der SVP-Parteileitung, die die Basler Zeitung gezielt mit Insiderinformationen bedient», sagt Sebastian Frehner im Interview mit dem SRF-Regionaljournal und er hält sich bei der Qualifikation dieser Person nicht zurück: «Das ist ein mieser Fink.»
Er habe eine Vermutung, um wen es sich handeln könnte, er sei aber noch nicht 100% sicher. «Wir sind aber ganz nah dran.»
Frehner weist die Vorwürfe, sich im letzten Wahlkampf 2011 nicht richtig verhalten zu haben, zurück. «Es ist eine alte Geschichte, die innerhalb der Partei geregelt wurde.»
Zuviel Macht bei Frehner
Selbstkritisch hält Frehner aber fest, dass sich die SVP Basel-Stadt in Zukunft anders aufstellen müsse: «Ich stelle fest, dass ich in der Partei etwas mächtig bin.» Damit spielt er auf seine Doppelfunktion als Nationalrat und Parteipräsident an und dass die Sekretariatsarbeit bisher ebenfalls über seine private Firma organisiert wurde.
Genaue Aussagen über das Wie der Veränderung blieb Frehner im Interview schuldig. Zuerst will er nun ruhigere Zeiten abwarten: «Die BaZ muss dann auch wieder einmal aufhören.»
Kritik an der Zahlungsmoral des Parteisekretärs
Nicht die Partei, sondern SVP-Grossrat Joël Thüring stand zunächst unter Beschuss. Die Basler Zeitung machte am Mittwoch bekannt, dass der 31-jährige SVP-Parteisekretär mehrere Jahre lang die Militärersatzabgabe nicht bezahlt hatte und deshalb betrieben worden war. Thüring hat darauf Fehler eingestanden und sich reuig gezeigt.
Neue Dimension: SVP-Spendenskandal?
Seit Freitag steht nicht mehr der Nachwuchspolitiker Thüring in der Kritik, sondern der amtierende SVP-Nationalrat Sebastian Frehner. Laut Basler Zeitung soll Frehner 2011 Spendengelder, die für die Partei einbezahlt wurden, für seine persönliche Ständerats-Kampagne missbraucht haben. Der SVP-Parteipräsident soll dies bestritten haben, jedoch letztlich 10'000 Franken an seine Partei zurückbezahlt haben.