«Wir haben aus den Hochwassern von 1999, 2005 und 2007 enorm viel gelernt», sagt Hans Peter Willi, Abteilungsleiter Gefahrenprävention beim Bundesamt für Umwelt BAFU. Tatsächlich besteht nun ein dichtes Informationsnetz mit Wetter- und Wasserdaten, das über die ganze Schweiz gespannt ist. Damit lassen sich die Hochwasser-Situationen auch grossflächig steuern. «Wir müssen zum Beispiel am Thunersee reagieren, wenn die Emme oder die Zulg sehr viel Wasser bringt, damit am Bielersee oder im Kanton Aargau kein Schaden entsteht», beschreibt Hans Peter Willi den Nutzen.
Das ganze Gewässer-Meccano wird früher ausgereizt
So sind Meteorologen, Lawinenforscher, Prognostiker, kantonale Schleusenwärter und Bevölkerungsschützer eng vernetzt und täglich am Rechnen.
Es bedeutet auch, dass man auf diese präziseren Informationen früher reagieren kann. So wurde diese Woche bewusst sehr viel Wasser abgelassen. Das Ziel dieser Massnahme: Platz schaffen, ohne in den unten liegenden Gebieten Schaden anzurichten. Das Fazit von Hans Peter Willi: «Wir haben nun einen weiteren Beweis, dass dieses System funktioniert. Eine Hochwassersituation wie diese Woche hätten wir 1999 noch gar nicht bemerkt».